BFV-Boss Koch warnt vor „hemmungslos“ überfüllten Ligen

Wegen des Saison-Abbruches im Amateurfußball drohen den Landesverbänden in der kommenden Spielzeit wahre Mammut-Staffeln. Vor allem dann, wenn es keine Absteiger und nur Aufsteiger gibt. Davor warnt auch Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes.

Die aktuelle Amateurfußball-Saison ist nicht mehr zu retten. Das haben inzwischen auch fast alle Landesverbände eingesehen. Großenteils ist der Spielbetrieb bereits abgebrochen und annuliert, nur in wenigen Bereichen, wie beispielweise dem Pokal, wird weiterhin eine sportliche Lösung angestrebt. Immerhin geht es dort um einiges an Sponsorengeldern und um die Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals. Doch durch den Abbruch der aktuellen Saison ergeben sich neue Fragen für die Verbände. Wie geht man mit Auf- und Abstieg um? Wie viele Mannschaften werden in der kommenden Spielzeit in einer Staffel sein? Rechtlich sicher gilt aktuell nämlich nur das Modell, keine Absteiger und dafür Aufsteiger zuzulassen. Vor einer entsprechenden Aufblähung der Liga warnt nun der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, Dr. Rainer Koch. „Wir sind auf jeden Fall gut beraten, uns nicht auf völlig überfüllte Ligen und ein Spielsystem, das wir gewohnt sind, einzulassen. Das würde mit großer Wahrscheinlichkeit schiefgehen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir auch in der kommenden Saison die eine oder andere terminliche Herausforderung zu meistern haben. Deswegen wird es nicht gehen, die Ligen hemmungslos zu überfüllen und trotzdem davon auszugehen, ein normales Spielsystem durchziehen zu können“, mahnte Koch in einem Interview bei „fupa“. Zwar sei sich Koch sicher, dass die neue Saison wieder „Normalität“ bringen werde, allerdings sei alles noch ein Blick in die „Glaskugel“.

Koch bestätigt „Play-off-Turnier“: „Details werden formalisiert“

Die Pläne des Bayerischen Fußball-Verbandes, innerhalb der Regionalliga Bayern einen Aufstiegsteilnehmer auszuspielen, bestätigte Koch. „Es finden gerade die letzten organisatorischen Abstimmungsrunden statt. Wir müssen mit dem Innenministerium noch ein paar Dinge formalisieren. Ich gehe davon aus, dass schon in den nächsten Tagen Klarheit herrschen wird“, so der DFB-Vizepräsident. Demnach plant der BFV ein sogenanntes „Play-off-Turnier“, an dem Tabellenführer Viktoria Aschaffenburg (25 Spiele, 50 Punkte), die SpVgg Bayreuth (25 Spiele, 49 Punkte) sowie der 1. FC Schweinfurt 05 (23 Spiele, 44 Punkte) teilnehmen sollen. Diese spielen dann den Teilnehmer an der Relegation aus. Der Sieger daraus tritt dann im Kampf um den 3. Liga-Platz gegen ein Nord-Team an.