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Oberliga Hamburg

Beim VfL „Konter“berg: Vicky schwankt, fällt aber nicht

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In den ersten 25 Minuten wankte der Favorit, fiel am Ende aber nicht: Der SC Victoria Hamburg besiegte den VfL Pinneberg am Freitagabend zwar verdient mit 3:2, musste aber zwei recht flotte Kontertore schlucken. SCV-Coach Jean-Pierre Richter zog nach dem Abpfiff „Gewitter-Vergleiche“.

Keine Chance für Keeper Lohmann: Alexandros Ignatidis (rot) trifft zum 1:0. Foto: KBS-Picture

„Es wäre eine coole Geschichte gewesen, wenn wir als Gewitter über Pinneberg hinweggezogen werden“, erklärte Victoria-Trainer Jean-Pierre Richter nach dem Abpfiff und spielte damit auf die dicken schwarzen Wolken, die kurz vor Spielbeginn über die Fahltsweide in Pinneberg zogen, an. Vor dem wettertechnischen Gewitter blieben die rund 100 Zuschauer dann zwar verschont, allerdings hagelte es ein sportliches Gewitter auf dem Platz. Denn: Trotz vieler Standards in den ersten Minuten bekam Vicky kaum eine gefährliche Aktion zu Stande und so reichte den Gastgebern ein schneller Konter zur Führung. Nach einem eigenen Freistoß verlor Luca Ernst das Leder und Matiya-Mayuma machte sich über den rechten Flügel auf die Reise. Sein Querpass landete perfekt vor den Füßen von Alexandros Ignatiadis, der aus rund elf Metern zur überraschenden Pinneberg-Führung einnetzte (14.). Und zehn Minuten später kam es noch dicker für die Blau-Gelben, denn erneut schlug der VfL „Konter“berg zu! Dominic Lemcke gewann im Mittelfeld ein Kopfballduell und die Pille landete in der Spitze bei Enis Ay. Dieser wurde von Felix Schuhmann nicht richtig angegriffen und traf per Innenpfosten zum 2:0 für die Bethke-Elf (24.). Erst jetzt erwachten die Gäste aus dem sportlichen Tiefschlaf, hatten dann aber die schnelle Antwort parat. Dennis Bergmann verkürzte nur vier Minuten nach dem 0:2 auf 1:2 (28.). Selbst mit einer Führung in die Pause zu gehen, was dem VfL in dieser Saison noch nicht gelang, war den Bethke-Schülern nicht vergönnt. Von rechts flankte Andre Branco quasi mit dem Pausenpfiff in die Box, wo Len-Aike Strömer hochstieg und die Pille per Kopf ins lange Eck einnickte (45.). Der sehr späte Ausgleich noch kurz vor dem Pausentee.

Machte, wie alle Spieler im SCV-Trikot, keine so gute Figur: Luca David Ernst. Foto: KBS-Picture

Nach dem Seitenwechsel ließen die Blau-Gelben hinten dann kaum noch was zu und sorgten in Person von Len-Aike Strömer, der sich nach etwas mehr als einer Stunde erneut in die Torschützenliste eintrug, für einen 3:2-Sieg (63.). Allerdings machte es die Richter-Elf bis zum Schluss spannend. Mindestens drei dicke Chancen ließen die Gäste auf dem Weg zum Abpfiff noch liegen (61., 79., 83.). „Wir hatten in der Anfangsphase durch die vielen Fouls zwar keinen richtigen Rhythmus, aber unglaublich viele Standards. Bisher waren wir in der Saison da nicht schlecht und deshalb hat es mich umso mehr geärgert, dass wir diese nicht genutzt haben“, bilanzierte Vicky-Trainer Jean-Pierre Richter anschließend und fügte an: „Pinneberg macht das dann gut, pusht sich und wird nochmal belohnt, weil wir einfach zu doof sind, die Ruhe in unser Spiel zu bringen.“ Richter weiter: „Nach dem 0:2 hatten wir einen „Hallo-Wach-Effekt“. In der zweiten Halbzeit haben wir dann Ergebnisfußball gespielt, mussten aber am Ende dennoch zittern. Wir standen uns heute oftmals selbst im Weg. Somit bin ich über die drei Punkte zufrieden, mit den 90 Minuten aber überhaupt nicht.“ Sein Gegenüber, VfL-Coach Patrick Bethke, lobte sein Team trotz der knappen Niederlage. „Was die Jungs aktuell leisten und für den anderen beißen, ist klasse. Trotz des Tabellenplatzes ist die Stimmung im Team toll. In den ersten Spielen haben wir Lehrgeld gezahlt, aber wir werden immer besser. Wichtig ist, dass die Jungs trotz Niederlage mit erhobenem Kopf in die Kabine gehen“, so Bethke, der zum Spiel abschließend anfügte: „Über die 90 Minuten gesehen waren wir für mich ein ebenbürtiger Gegner, auch wenn Vicky deutlich mehr Ballbesitz hatte. Wir waren immer dran und haben Bälle geblockt, so konnte Vicky sein gefürchtetes Kombinationsspiel nicht so wirklich aufziehen.“

Foto: KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.