LOTTO-Pokal
Bei T05: Lüneburg köpft Norderstedt ins Halbfinale
Dem Pokalfinale in zwei Wochen ein gutes Stück nähergekommen! Durch einen späten Treffer von Jan Lüneburg sicherte sich der FC Eintracht Norderstedt bei Teutonia 05 den Einzug ins Halbfinale. Die Umstände vor Ort sorgten aber ausgerechnet beim Torschützen aber für Unmut.
Die letzten zehn Minuten waren gerade angebrochen, da stahl sich Norderstedt-Stürmer Jan Lüneburg allen Verteidigern von Teutonia 05 davon, Nick Gutmann brachte die Flanke von der linken Außenbahn in die Mitte und Lüneburg drückte den Ball per Kopf in die Maschen (79.). Jubel, Trubel und Heiterkeit – davon war zu Beginn allerdings noch nicht allzu viel zu sehen. Denn: Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber aus Ottensen. Mit viel Tempo agierte das Hollerieth-Ensemble in der ersten Viertelstunde und wäre dafür beinahe belohnt worden. Davidson Eden bekam viel zu viel Platz, konnte bis kurz vor den Norderstedt-Sechezhner dribbeln und dann abschließen. Huxsohl ließ nur nach vorne klatschen, doch Fabio Parduhn kam nicht mehr rechtzeitig an die Kugel (7.). Ein erstes Ausrufezeichen der Kreuzkirchler, die die Gäste aus Garstedt rund zwanzig Minuten lang gut bespielten. Doch dann kam auch die Martens-Truppe zu ihrer ersten Gelegenheit. Erst wurde Johann von Knebel im Strafraum im letzten Moment von Semir Svraka gestoppt, dann landete der zweite Ball im Rückraum bei Jan Lüneburg. Dieser zog ab und zirkelte die Kugel knapp links am Tor vorbei (20.). Fort nun an kamen die Gäste besser rein und erspielten sich Chancen. Von Knebel steckte den Ball durch die T05-Abwehr durch und plötzlich stand Nick Gutmann, der in der abgebrochenen Spielzeit noch das Trikot der Kreuzkirchler trug, alleine vor Svraka. Dieser macht sich aber ganz breit und rettete zur Ecke (26.). Kurz vor dem Pausentee war es dann aber noch einmal T05, die die beste Gelegenheit der ersten Hälfte ausließen. Jeffrey Volkmer flankte die Kugel sensationell von der rechten Außenbahn auf den zweiten Pfosten, wo Huxsohl nur mit einer Hand drankommt. Am Ende musste Grau im eigenen Sechzehner in höchster Not klären (40.).
Lucky-Punch für Norderstedt – Huxsohl rettet Sieg
Das Blatt wendete sich allerdings im zweiten Durchgang. T05, den scheinbar etwas die Puste ausging, zog sich mehr zurück und so ergaben sich mehr Räume für die Norderstedter. Allerdings dauerte es bis eine Viertelstunde vor dem Ende, ehe die Martens-Elf wirklich ernsthaft gefährlich vor dem Kasten der Hausherren werden konnte. Rico Bork brachte die Kugel dann von der linken Außenbahn an die Kante des Sechzehners, wo Jan Lüneburg wartete und den Ball mit dem Rücken zum Tor annimmt. Dann folgten eine Körperdrehung und ein Schuss volley knapp über die Latte (75.). Vier Minuten später sollte es Lüneburg, wie schon angeschnitten, besser machen. Daraus resultierte die Führung für die Eintracht, die in den letzten Minuten allerdings noch einmal ordentlich auf die Probe gestellt wurde. Denn: Gleich mehrfach musste Schlussmann Lars Huxsohl sich gegen T05-Spieler auszeichnen. Zuvor hatten bereits Nils Brüning und Fabian eine Konterchance auf das 2:0 leichtfertig vergeben (84., 86.). Und so kam es, in der Nachspielzeit, noch einmal zum großen Showdown. Nick Brisevac brachte den Ball von außen einfach nur noch irgendwie in die Mitte, dort flogen alle vorbei und die Kugel kommt zu Davidson Eden. Dieser hatte im eins gegen eins gegen Huxsohl allerdings knapp das Nachsehen (90.+3). Seinen Auftritt krönte der EN-Torwart dann in der Schlussminute, als er auf der Linie noch einen Freistoß klärte und seinem Team damit den Halbfinaleinzug für den Vorjahresfinalisten endgültig perfekt machte (90.+5).
Lüneburg-Klartext nach Abpfiff – Hollerieths erstes Statement
Gefragter Mann nach Spielende war dementsprechend Norderstedts goldener Torschütze Jan Lüneburg, der sich zwar über das Weiterkommen freute, aber auch kritische Töne anschlug. „Es war das zu erwartete schwere Spiel. Wenn man sich 18 Regionalliga-Spieler ganz neu holen kann, die auch eine gewisse Qualität haben, dann weiß man nie, auf wen man trifft. Wir wussten, dass auf uns eine Mannschaft mit Qualität trifft, aber dass es bei denen schon so gut läuft, hätte ich nicht gedacht“, gab Lüneburg zu und ergänzte: „Am Ende haben wir natürlich ein bisschen Glück, dass der eine oder andere Ball an die Kreuzkirche geflogen ist.“ Zum Tor fügte der EN-Stürmer an: „Ich habe den Ball gar nicht gesehen, sondern habe nur den Kopf hingehalten. Da hatte ich Glück, dass der Ball reingegangen ist.“
Abseits des Sieges machte sich Lüneburg allerdings auch kritische Gedanken über den Aufwand, der für diese Begegnung zustande gekommen war. „Ich freue mich grundsätzlich immer zu spielen, aber ich denke auch, dass man da differenzieren muss. Jetzt eine Sonderregelung für den Amateurfußball zu finden, finde ich schwierig. Fußball ist Hobby und Leidenschaft, aber dieses Gerede darüber tut dem Fußball nicht gut“, fügte Lüneburg an, der anfügte: „Wenn ich mir die Begebenheiten hier anschaue und alle sagen, dass überall anderthalb Meter Abstand gehalten werden soll, dann geht das hier einfach nicht. Wenn man die Spiele beispielsweise an der Hoheluft ausgetragen hätte, dann wäre es etwas anderes gewesen.“ EN-Trainer Jens Martens bilanzierte zum Spiel: „Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir dieses enge Spiel heute gewonnen haben. Wenn man aus so einer kurzen Vorbereitung kommt, dann ist das nicht einfach. Trainingswissenschaftlich und sportlich ist das nicht haltbar. Wir haben es aber mit durchgezogen.“ T05-Coach Achim Hollerieth fügte abschließend an: „Wir haben sicherlich zwei gute Mannschaften gesehen, in einigen Phasen war Norderstedt allerdings routinierter als wir. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine Phase mit vielen Eckbällen gegen uns. Aber ich will der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Eine kleine Szene hat das Spiel entschieden, aber wenn man nach 90 Minuten das Spiel gewinnt, dann ist das verdient. Aber natürlich ärgern wir uns über die Niederlage, das ist ja ganz klar.“