Oberliga Hamburg
Bei „Schied“-Wetter: Lucky-Punch am Wendelweg
Die TuS Dassendorf ist neuer Tabellenführer der Oberliga Hamburg! Im Nachholspiel gegen den SV Rugenbergen gelang der Martens-Equipe in der Nachspielzeit der Lucky-Punch durch Marcel von Walsleben-Schied. Die Gäste aus Bönningstedt waren nicht nur wegen der Niederlage bedient.
Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit in Dassendorf: Das Leder fliegt in den Sechzehner, landet im strömenden Regen vor den Füßen von Marcel von Walsleben-Schied. Der ehemalige Hansa-Profi bleibt cool und schiebt das Leder ein – großer Jubel auf der Trainerbank der Blau-Weißen. Selbst Co-Trainer Thomas Hoffmann, der zuvor bereits schon Schiedsrichter Daniel Gawron hinter die Bande geschickt wurde, jubelte auf dem Platz – zog sich in dieser Situation allerdings eine Verletzung zu und humpelte nur kurz darauf wieder vom Platz. Ähnlich erging es auch SVR-Akteur Patrick Ziller, der nur wenige Minuten vor der Partie passen und sogar vom Platz getragen werden musste. Grund dafür waren wohl auch die schlechten Platzverhältnisse am Wendelweg, weil die Partie auf dem Trainingsplatz ausgetragen wurde. Dies hatte er Hamburger Fußball-Verband im Vorfeld bestimmt, eine Termin-Änderung von Dassendorf wurde abgelehnt. Dementsprechend angefressen reagierte Rugenbergen-Trainer Ralf Palapies nach dem Spiel: „Patrick Ziller hat einen Achillessehnenriss, ist unglücklich weggeknickt. Wahrscheinlich lag es nicht am Platz. Dennoch ist es ärgerlich“, so Palapies, der sich zudem über die Dassendorfer Bank beschwerte: „Was hier an Niveaulosigkeit abgelaufen ist unglaublich. Da kann ich verschiedenen anderen Trainern nur anschließen“, zeigte sich Palapies sauer, über zahlreiche verbale Scharmützel während der Partie.
Sportlich lieferten die Gäste von der Ellerbeker Straße eine solide Leistung ab, hatten sogar eine richtig dicke Möglichkeit zum Torerfolg. Nach knapp einer Stunde setze Sven Worthmann einen 45-Meter-Freistoß nur gegen den Querbalken. Hinten konnten sich die Palapies-Schützlinge auf ihren Schlussmann Jannis Waldmann verlassen, der sein Team gleich mehrfach (39., 41., 71.) mit starken Paraden vor dem Rückstand bewahrte. Wenige Sekunden vor Ultimo war der 24-Jährige dann aber ebenfalls chancenlos. „In unserer Situation waren das Punkte, die wir holen mussten. Ich denke, dass wir uns den Sieg verdient haben“, so Schied nach dem Abpfiff, der anfügte: „Auch wenn die Punkte am Ende eher glücklich waren. Da fragt nun keiner mehr nach. Aber nun muss Altona erstmal punkten“, erklärte der goldene Torschütze weiter. Sein Trainer, Peter Martens, glaubte bis zuletzt an den Dreier: „Solange der Ball noch lief, habe ich daran geglaubt. Wir haben die Punkte im Endeffekt erzwungen, die wir auch ganz dringend brauchen. Marcel hat sich in der Aktion gut druchgesetzt“, so Martens, der sich abschließend noch zu den Platzverhältnissen äußerte: „Der Verband hat gesagt, dass es stattfinden kann und soll. Deshalb haben wir auch gespielt.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture