Regionalliga Nord
Aus 1:0 mach 1:2: AFC kassiert „blutige Nase“
Wieder kein Punkt an der Adolf-Jäger-Kampfbahn: Vor 1004 Fans verlor der Altonaer Fußball Club, trotz 1:0-Führung durch Jan-Ove Edeling, gegen Aufsteiger SSV Jeddeloh mit 1:2. Zwei dicke Fehler reichten dem SSV zum Dreier. Das Abstiegsgespenst treibt sich weiter an der Griegstraße herum.
„Wir haben uns in dieser Saison sehr oft eine richtig blutige Nase geholt“, bilanzierte AFC-Trainer Berkan Algan nach Abpfiff und faste damit die gesamte bisherige Saison von Altona 93 in nur einem Satz zusammen. Denn auch gegen den SSV Jeddeloh konnten die Griegstraßler eine 1:0-Führung nicht über die Zeit retten, verloren nach 90 Minuten mit 1:2. Dabei begann die Partie aus AFC-Sicht gar nicht mehr so schlecht. Zwar ließen die Gäste in Person von Julian Bennert (9., 10.) gleich doppelt die Chance zur Führung liegen – das Tor erzielte dann die Algan-Elf. Jan-Ove Edeling wurde mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, tanzte zwei Gegenspieler aus und vollstreckte eiskalt zur AFC-Führung (13.). In der Folge hatten die Hausherren dann aber Glück, dass die Ribeau-Equipe nicht schon vor dem Pausentee den Ausgleich markierte. Grundmann rettete erst stark gegen Florian Stütz (18.), ehe sich Niklas Holz im letzten Moment in den Schuss von Kevin Samide warf (41.). Der AFC kam dann gut aus der Kabine: Balde kam nach einem Brisevac-Eckball am ersten Pfosten an den Ball, köpfte nahezu direkt in den Knick. Doch SSV-Keeper Marco Maaß machte sich ganz lang und konnte den Ball klären. Der Nachschuss von Niklas Holz landete am Außennetz (48.). Und so waren es sieben Minuten später die Gäste, die den inzwischen verdienten Ausgleich erzielten. Niklas Holz senste im Sechzehner Bastian Schaffer um, der das Angebot annahm und zu Boden ging. Florian Stütz verlud Keeper Tjark Grundmann beim Elfer ganz locker (55.).
Nach einer guten Stunde war der Bann aus Jeddeloh-Sicht dann gebrochen. Nach einem Stütz-Eckball konnte Grundmann den Ball erst noch aus dem Winkel kratzen, doch die Pille landete auf dem Schädel von Bastian Schaffer, der nur noch einzunicken brauchte (62.). SSV-Coach Key Ribeau gab im Anschluss zu Protokoll: „Wir haben das Spiel zu Beginn dominiert und hatten auch die Möglichkeiten in Führung zu gehen. Nach dem 0:1 waren wir zu passiv, und sind nicht mehr in die Räume gekommen. Am Ende sind wir für unsere couragierte Leistung belohnt worden.“ AFC-Zepterschwinger Berkan Algan wirkte nach Abpfiff verständlicher Weise geknickt, erklärte: „Hätten wir nach der Pause das 2:0 gemacht, dann wäre diese Negativ-Spirale in unserem Kopf lösbar gewesen. Das haben wir nicht geschafft und somit nahm das Spiel seinen bekannten lauf“, so Algan, der bisher noch keinen Punkt vor heimischem Publikum holte. „Ich kann den Unmut der Zuschauer, dass wir zu Hause noch keinen Punkt geholt haben, verstehen. Aber es ist nicht so, dass wir uns abschießen lassen. Wir haben Spieler, die in das Anforderungsprofil Regionalliga hereinwachsen müssen. Wir werden bis zum Schluss alles geben“, versprach Algan weiter. Bis zum Schluss alles geben und dann den Verein verlassen wird auch Nick Brisevac. Am Rande des Regionalligaspiels sickerte durch, dass der 25-Jährige die Altoaner zum Saisonende verlassen wird (wir berichteten).
Foto: KBS-Picture