Oberliga Hamburg
Atug-Doppelpack lässt „Dasse“ jubeln
Die TuS Dassendorf hat, nach der Niederlage am vergangenen Wochenende beim Klub Kosova, gegen den SC Victoria Hamburg einen Heimsieg eingefahren. Gegen die Blau-Gelben gelang der Martens-Equipe ein 3:1-Erfolg. Seyhmus Atug erzielte dabei sogar einen Doppelpack.
„Wir sind schlecht in die Saison gestartet und das war nicht unser Anspruch“, platzte es aus dem doppelten Torschützen Seyhmus Atug nach dem Spiel heraus. „Wir hatten am Donnerstag eine Besprechung und wir fangen jetzt von vorne an“, erklärte der 23-Jährige Türke weiter. Und in der Tat schienen sich die Dassendorfer ordentlich etwas vorgenommen zu haben. Denn von Beginn an zeigte die Elf von Chefcoach Peter Martens eine engagierte Leistung. Bereits nach fünf Minuten forderten die TuS-Kicker einen Strafstoß, nachdem Nick Hallbauer Pascal Nägele zu Fall gebracht hatte. Referee Marco Kulawaik ließ allerdings weiterlaufen. Die Gastgeber näherten sich dem Gäste-Gehäuse immer mehr an, waren in ihren Abschlüssen von Pascal Nägele und Marcel von Walsleben-Schied allerdings noch zu ungefährlich (16.,18.). Die Gäste waren lediglich in einer Situation gefährlich, als Owusu einen Nägele-Freistoß klärte und sich anschließend Julian Schmid auf den Weg Richtung Gruhne machte. Sein Zuspiel auf den mitgelaufenen Dennis Bergmann kam allerdings zu spät, sodass Pascal Nägele das Leder noch klären konnte. Nur vier Zeigerumdrehungen später war es dann Sven Möller, der nach einem Zuspiel von Nägele nur den Außenpfosten traf. Kurz vor der Pause schlugen die Victorianer dann eiskalt zu:
Nach einem großen Bock von Seyhmus Atug hatte Mirco Bergmann freie Bahn und netzte zur etwas überraschenden Gäste-Führung ein (42.). „Da war er dann wieder, dieser eine Fehler, den wir aktuell immer drin haben“, erklärte TuS-Trainer Thomas Hoffmann nach Abpfiff. Doch seine Truppe hatte die passende Antwort parat. Im Anschluss an einen Freistoß von Sven Möller war es Marcel von Walsleben-Schied, der einen Kurczynski-Kopfball über die weiße Kreidelinie drückte (45.). Nach dem Seitenwechsel starteten die Gastgeber wie die Feuerwehr: Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff war es Finn Lasse Thomas, der den eingewechselten Tarik Cosgun auf die Reise schickte. Diesem versagten im Abschluss allerdings die Nerven und er traf nur den Pfosten. „Dasse“ hatte jetzt Blut geleckt. Thomas probierte es aus spitzem Winkel, doch Vicky-Torwart Wiegand stellte sich dem Außenverteidiger in den Weg. Die Martens-Elf hatte nun Chancen am laufenden Band, von Vicky war nichts mehr zu sehen. Steinfeld schlug eine schöne Flanke auf den zweiten Pfosten, wo der ebenfalls eingewechselte Onur Akdogan bereits Wiegand geschlagen hatte. Doch Schmid klärte auf der Linie. Und auch in der Folgeaktion verpasste es Seyhmus Atug, das Leder aus wenigen Metern Entfernung, zur TuS-Führung in den Maschen unterzubringen – Strömer klärte glänzend.
Anschließend fiel allerdings die verdiente Führung: Sven Möller brachte einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo Amando Aust das Leder mit dem Kopf für Seyhmus Atug quer legte. Dieser hat anschließend keine Probleme mehr, die Kugel im Tor zu versenken (68.). Und dennoch hätten die Gäste nur zwei Minuten später bereits wieder egalisieren können, doch Strömer versagten vor „Dasse“-Keeper Gruhne buchstäblich die Nerven. Zehn Minuten vor dem Ende machten die Gastgeber dann endgültig alles klar. Mit einem schönen Drehschuss schnürte Atug seinen Doppelpack und bescherte seinem Team damit drei Punkte. „Wir haben uns gesagt, dass etwas passieren muss. Wir haben dann in der letzten Woche gut trainiert. Man hatte in den letzten Spielen nicht den Eindruck, dass wir eine Mannschaft sind. Das war heute wieder da“, erklärte Atug die aktuelle Situation am Wendelweg und fügte anschließend selbstkritisch an: „Ich habe den Ball beim 0:1 voll falsch eingeschätzt und habe den dann nicht getroffen“, so der 23-Jährige weiter, der anschließend noch einen Gruß an die Tabellenspitze schickte: „Cordi hat den Druck und nicht wir. Am Ende zeigen sich die Eier und die müssen aufpassen, dass sie nicht stolpern. Wir werden die noch, da bin ich mir sehr sicher, noch wieder einholen“, so der Dassendorfer.
Gäste-Trainer Jasko Bajramovic erklärte sich die Niederlage seiner Truppe so: „Ich musste jetzt erstmal durchatmen, weil es ja doch etwas her ist, als wir das letzte Mal verloren haben. In der ersten Halbzeit war ich mit dem Auftritt schon zufrieden, aber gerade in der zweiten Hälfte haben wir keine fußballerische Lösung gefunden“, so der Coach, der anfügte: „Dassendorf war uns schon in den körperlichen Bereichen überlegen. Zudem ist es sehr ärgerlich, dass wir alle Gegentore nach Standards kassiert haben“, so Bajramovic weiter, der auch den Mut bei seiner Truppe vermisste: „Vielleicht lag es auch daran, dass wir die Abwehrkette umstellen mussten, aber mir hat der Mut bei meiner Truppe gefehlt“, erklärte 36-Jährige. „Dasse“-Zepterschwinger Thomas Hoffmann sah den Schlüssel des Erfolges in der „Krisensitzung“ am Dienstag: „Wir hatten in der Vergangenheit einige Probleme und Dienstag hatten wir ein sehr ausführliches Gespräch mit der Mannschaft, wo alle Sachen mal auf den Tisch gekommen sind. Anscheinend war genau das der richtige Schritt in die richtige Richtung“, so der 47-Jährige, der vor auch das Gegentor hervorhob: „Ich hatte da dann schon etwas Angst, dass die Mannschaft jetzt zusammenknickt. Aber genau das ist dann nicht passiert“, so der TuS-Trainer abschließend.
Foto (Archivbild): noveski.com