Bundesliga
Arp-Torpremiere – „Ich hab gar nicht nachgedacht“
Er ist der erste Spieler aus dem 2000er-Jahrgang, der in der Bundesliga traf: HSV-Stürmer Fiete Arp. Im Bundesligaspiel bei Hertha BSC Berlin netzte der 17-Jährige zum 1:2-Anschlusstreffer. Auch wenn es am Ende nicht zu Punkten reichte – für Arp war das Spiel in Berlin ein ganz besonderes.
Es läuft die 71. Minute im Olympiastadion in Berlin. Der HSV liegt mit 0:2 hinten – doch dann kommt der erst 17-Jährige Fiete Arp an den Ball. Mit einem Volleyschuss aus 12 Metern versenkt der Stürmer die Kugel im Tor – es keimt nochmal Hoffnung bei den Hamburgern auf. „Als der Ball drin war, dachte ich: ‚Geil, jetzt haben wir noch genug Zeit, um hier auch was mitzunehmen'“, beschrieb Arp die Situation. Auch wenn es am Ende nicht mehr zu einem Remis reichte – Arp hat mit seinem Tor viel erreicht. Er ist der erste aus dem 2000er-Jahrgang, der in der Bundesliga ein Tor erzielt hat. Und außerdem der siebtjüngste Bundesliga-Torschütze in der Geschichte. In Jubelstürme brach Fiete Arp nach dem Spiel aber trotzdem nicht aus. „Nach Abpfiff hat es erstmal gedauert, bis ich an das Tor gedacht habe. Ich mag es nicht wenn Leute nach einer Niederlage zu mir kommen und mir gratulieren. Mein Tor hätte mich nur dann wunschlos glücklich gemacht, wenn daraus Punkte resultiert wären“, so der Youngster. Doch Arp kann man ruhig auch mal gratulieren, denn momentan geht es in seiner Karriere äußerst steil nach oben.
Am 30. September feierte er sein Bundesliga-Debüt im Nordderby gegen Werder Bremen. In der 89. Minute wechselte Markus Gisdol den im Jahr 2000 geborenen Stürmer ein – Arp wurde somit der erste Spieler aus dem 2000er-Jahrgang, der in der Bundesliga spielte. Direkt danach ging es für ihn nach Indien zur U17-WM. Arp ballerte Deutschland mit fünf Toren ins Viertelfinale, wo dann gegen Brasilien Endstation war. Nun scheint Arp auch in der Profimannschaft des HSV angekommen zu sein. Immerhin wechselte Markus Gisdol den Angreifer in Berlin schon in der 56. Minute ein. „Mein zweiter Einsatz in der Bundesliga ist für mich persönlich natürlich ein Highlight gewesen, besonders da ich diesmal etwas Zeit hatte, um am Spiel teilzuhaben. Es ist aber auch ein extremer Unterschied, du musst in der Bundesliga zu jeder Sekunde voll konzentriert sein“, so Arp, dem das mit der Konzentration bestens gelang. So auch bei seinem Treffer: „Im Endeffekt denkt man auf dem Platz, so wie in der U19 auch, nicht viel nach, wenn einem der Ball vor die Füße fällt, sondern schließt instinktiv ab“, erklärte Arp. Vor dem Tor bleibt der 17-Jährige also auch in der Bundesliga cool – eine Fähigkeit, die der abstiegsbedrohte HSV in Zukunft sicher gut gebrauchen kann.
Foto (Archivbild): KBS-Picture