Oberliga Hamburg
Altona gewinnt irres Spiel gegen SVR
Was für ein Match: Altona 93 hat den SV Rugenbergen am Sonntagnachmittag mit 4:3 geschlagen. Neben vielen Führungswechseln und einem späten Doppelschlag des AFC waren vor allem die eingewechselten Spieler ein entscheidender Faktor – insgesamt fielen drei Jokertore.
„4:3 hört sich natürlich besser als ein 1:0 an – aber das war wirklich ein anstrengendes Spiel“, sagte der sichtlich erschöpfte aber auch zufriedene Berkan Algan nach einer dramatischen Partie. Dabei sah es Anfang nicht gerade nach einem Torfestival aus. Altona tat sich zu Beginn der Partie sehr schwer. Rugenbergen zwang den AFC mit einem überraschend hohem Pressing zu einigen Fehlern und störte den Spielaufbau des Teams von Berkan Algan. Doch zu Chancen kam der SVR nicht. Nach einer Viertelstunde waren die Gastgeber dann angekommen und hatten die erste Möglichkeit. Nach einer unübersichtlichen Szene im Sechszehner kam Brisevac aus zehn Metern zum Abschluss. Das SVR-Tor war leer, da Jannis Waldmann zuvor bereits eingreifen musste. Doch Brisevac jagte das Leder nur über das Gehäuse (14.). Zwei Minuten später klingelte es dann aber doch im Tor von Rugenbergen. Nach einer Ecke stieg Chris Pfeifer am höchsten und köpfte den Ball zum 1:0 in die Maschen. Rugenbergen zeigte sich davon allerdings nicht weiter beeindruckt. Ein blitzsauberer Konter führte fast zum Ausgleich. Doch Haase scheiterte aus sieben Metern am glänzend reagierenden Grubba. Kurz vor der Pause war aber auch der AFC-Torhüter machtlos. Ein langer Ball aus dem Mittelfeld landete bei Sven Worthmann, der drei Meter vorm Tor locker einschieben konnte (42.). Der zweite Durchgang begann direkt mit einem Paukenschlag.
Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff war es der zur Pause eingewechselte Hendrik Rühmann, der das Spiel drehte. Aus zwanzig Metern traf der 22-Jährige mit einem schönen Schuss ins lange Eck. Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Schiedsrichter Christoph Dallmann sprach den 93ern einen Handelfmeter zu, den AFC-Kapitän Brisevac sicher verwandelte. Rugenberg-Coach Ralf Palapies hatte nun aber noch einen zweiten Joker parat. So brachte er inach etwas mehr als einer Stunde Patrick Hoppe in die Partie. Und der brauchte nicht lange, um sich einzufinden. Sechs Minuten nach seiner Einwechslung musste Hoppe nach einer schönen Flanke von Brzezisnki nur noch den Fuß hinhalten – 2:3 (70.). Doch auch Altona-Trainer Berkan Algan konnte von der Bank nachlegen und wechselte Milaim Buzhala ein. Und der erzielte in der 78. Minute per Volleyabnahme den Ausgleich. Und der Wahnsinn ging weiter: Wieder war Buzhala auf der linken Strafraum durch. Nach seiner maßgeschneiderten Flanke musste Braima Balde nur noch den Kopf hinhalten. Innerhalb von nicht einmal 120 Sekunden hatte der AFC die Partie gedreht. Von diesem Schock konnten sich die Gäste in den verbleibenden zehn Minuten nicht mehr erholen. So feierte Altona einen hart erkämpften Sieg – und das Vorrücken auf Platz drei der Tabelle.
Einen Wermutstropfen gab es aber auch. So musste Dennis Thiessen nach einer knappen halben Stunde verletzt ausgewechselt werden. „Ich denke, dass das etwas Muskuläres am Knie ist. Morgen wissen wir mehr“, ließ sein Trainer Berkan Algan nach dem Spiel wissen. Insgesamt war der Coach glücklich mit dem Spiel seiner Mannschaft: „Wir haben von Beginn einige sehr junge Spieler gebracht, die sich in den letzten zwei bis drei Wochen im Training aufgedrängt haben. Trotz der Fehler, die wir gemacht haben, bin ich mit der Mannschaft sehr zufrieden“, so der gebürtige Hamburger, der ergänzte: „Wenn junge Spieler hier keine Fehler machen dürfen, bin ich der falsche Trainer. Wir sind in einer Ausbildungssituation und da müssen wir den Jungen auch eine Chance geben.“ Sein Gegenüber, Ralf Palapies, fasste sich kurz: „Es war ein sehr intensives Spiel. Unsere Chancen haben wir zwar gut genutzt, aber mindestens genauso viele Fehler gemacht“, analysierte der SVR-Trainer. Für seine Mannschaft geht es am kommenden Freitag gegen den Wedeler TSV um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Altona hingegen möchte ganz oben anklopfen: Im nächsten Spiel treffen die die Griegstraßler von Zepterschwinger Algan auf Spitzenreiter Concordia.
Foto (Archivbild): noveski.com