Regionalliga Nord
AFC-Risikospiel in Lübeck – NFV erklärt sich
Überraschende Entscheidung des Norddeutschen Fußball-Verbandes: Das Gastspiel des Altonaer Fußball-Clubs beim VfB Lübeck wurde als „Risikospiel“ eingestuft. Lübeck kritisiert den Verband für diese Maßnahme. Wir haben mit dem NFV-Sicherheitschef August Winsmann gesprochen.
Der Norddeutsche Fußball-Verband hat das Auswärtsspiel von Altona 93 gegen den VfB Lübeck am Sonnabend (14 Uhr, afh-Liveticker) als Risikospiel eingestuft. Das berichten die „Lübecker Nachrichten“. Grund für die Einstufung sollen demnach die Vorfälle mit Lübecker Fans im Hinspiel an der Adolf-Jäger-Kampfbahn gewesen sein. VfB-Fans hatten einen Zaun zum Einsturz gebracht und sich im Anschluss eine Rangelei um den Zaun mit Ordnern geliefert. Die Polizei schritt ein und setzte Pfefferspray ein. Im Anschluss gab es weitere Probleme bei der Abreise, als VfB-Anhänger die eingesetzten HVV-Busse außer Betrieb „hüpften“. So provozierten sie, zum Bahnhof gehen zu dürfen. „Wir haben sofort interveniert, es gibt überhaupt keinen Anlass hier ein solches Szenario herauf zu beschwören“, so Vorstandssprecher Thomas Schikorra gegenüber „LN“. Nach Lübeck-Angaben plädierte auch die Polizei dafür, dass Spiel nicht mit erhöhtem Risiko einzustufen. Für die Gastgeber ist die Partie nach eigenen Angaben nun mit erhöhten Kosten verbunden. Aus Altona werden 75 bis 100 Fans zum Spiel an der Lohmühle erwartet.
NFV äußert sich zu Vorwürfen – „Kein Baumarkt-Gartenzaun“
Verantwortlich für die Einstufung zu einem Sicherheitsspiel ist NFV-Sicherheitschef August Winsmann. Dieser genehmigte vor einigen Wochen die Auflösung der Fantrennung beim Spiel der HSV U21 gegen den VfB Lübeck. Damals durften die VfB-Fans auf der Heimtribüne stehen. Zur aktuellen Entscheidung erklärt Winsmann uns gegenüber exklusiv: „Die Sicherheitskommission hat es so eingestuft, weil es im Hinspiel Vorkommnisse gab. Wir schreiben dem Verein nichts vor, wir sensibilisieren nur. Wir wollen diese Vorkommnisse vermeiden. Hätte es diese Vorkommnisse nicht gegeben, wären wir kaum dazu übergegangen, das Spiel so einzustufen“, so Winsmann, der ergänzte: „Es ist ein stabiler Gitterzaun, der den Richtlinien entspricht. Kein „Baumarkt-Gartenzaun“, wie es dargestellt wird. Die Einschätzung, ob Lübeck mehr Ordner einsetzt oder nicht, bleibt beim Verein. Es geht uns um die Sensibilisierung. Der Verein hat Maßnahmen zu ergreifen, die diesem Spiel gerecht werden. Das können mehr Ordner sein, müssen aber nicht. Das können auch intensivere Kontrollen oder eine Aufklärung im Vorfeld sein.“