Oberliga Hamburg
AFC feiert Meisterschaft – und denkt an den Aufstieg
Schon am vergangenen Spieltag stand der Altonaer Fußball-Club als Meister fest. Im letzten Spiel der Saison gegen Teutonia 05 gab es die „Schale“ schon vor dem Spiel, das die 05er mit 2:0 für sich entschied. Die Spieler feierten den Titel vor 3087 Zuschauern an der AJK dann aber eher verhalten.
„Es gibt kein großes Feiern“, gab AFC-Trainer Berkan Algan die Marschroute vor. Obwohl Altona Oberliga-Meister ist, hat die Mannschaft noch Ziele vor Augen. „Ich kann den Meistertitel noch nicht ganz realisieren, weil wir noch zwei wichtige Spiele vor uns haben. Klar ist die Meisterschaft was besonderes, aber wir wollen in die Regionalliga. Ab morgen früh wollen wir uns auf die Aufstiegsspiele vorbereiten“, fasste Onur Saglam die Stimmung in der Mannschaft zusammen. Auch AFC-Torwart Hartmann sprach von „zurückhaltendem Feiern“. Denn schon am Mittwochabend steht für Altona 93 das erste von zwei Aufstiegsspielen statt, es geht zum Bremer SV. Dort dürften die 93er auch anders auftreten, als sie es an diesem letzten Spieltag im letztendlich bedeutungslosen Spiel gegen Teutonia 05 taten. In einer Partie, auf die phasenweise der Begriff „Sommerkick“ gut passte, gingen die Gäste kurz vor der Pause in Front. AFC-Torhüter Matthäi brachte Erman im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte trat selbst zum Elfmeter an und versenkte die Kugel sicher im linken Eck (36.). Im zweiten Durchgang legten die Gäste nach. Nachdem Pressel erst mit einem Freistoß aus 24 Metern an einer spektakulären Flugeinlage vom eingewechselten Torwart Hartmann scheiterte (60.), machte es Joker Dieterich nur wenige Augenblicke später besser. Aus wenigen Metern donnerte er die Kugel nach einer Cholevas-Flanke in den Knick (60.).
Das 0:2 war am Ende aber nur nebensächlich, die Meisterschale hatte HFV-Präsident Dirk Fischer schon vor dem Spiel an AFC-Kapitän Marco Schultz übergeben. Mit Pyro und Bierduschen feierten Fans und Mannschaft nach Abpfiff die Meisterschaft. „Das ist einer der besondersten Momente in meiner Trainerkarriere. Wir haben unfassbar tolle Fans“, meinte Berkan Algan, der Altona 93 zur ersten Mal seit 69 Jahren zur Oberliga-Meisterschaft führte. „Meister wird nicht jeder, das ist was ganz besonders“, freute sich Tolga Tüter. Doch sie alle hatten schon die Relegationsspiele im Kopf. „Für uns war von Anfang an klar, dass wir eine Liga höher wollen“, fasste Tüter die Motivation der Spieler zusammen. „Die Meisterschaft war unser Hauptziel, das können wir mit dem Aufstieg krönen. Wir werden alles geben und hoffen, dass wir es schaffen“, verbreitete Algan den nötigen Optimismus. Auch Teutonia-Trainer Sören Titze drückt dabei die Daumen: „Ich wünsche Altona viel Erfolg und hoffe, dass sie Hamburg gut vertreten werden“, so der 34-Jährige, der sich mit einem Sieg und der Vizemeisterschaft aus der Saison verabschiedet. „Das war ein guter Abschluss der Saison. Allerdings kein sehr guter, denn das Maximum haben wir nicht erreicht. Nächste Spielzeit wollen wir wieder oben angreifen“, so Titze. Vielleicht steht seiner Mannschaft dabei Altona 93 nicht mehr im Weg. Denn die können mit guten Ergebnissen gegen den Bremer SV am Mittwoch und den Heider SV am übernächsten Sonntag nächste Saison eine Liga höher spielen – in der Regionalliga.
Foto: Heiden