Bundesliga
Adieu Tabellenkeller! St. Pauli meldet sich unten ab
Der FC St. Pauli hat sich aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga verabschiedet! Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen siegten die Braun-Weißen mit 2:1 und verschafften sich damit einen großen Abstand zum Relegationsplatz. Erneut schlug bei den Kiezkickern Guido Burgstaller zu.
Das berühmte „Sechs-Punkte-Spiel“ stand am Freitagabend für den FC St. Pauli an. Die Kiezkicker hatten den SV Sandhausen zu Gast am Millerntor. Mit einem Sieg hatten die Hamburger sogar die große Chance den Abstand auf den Relegationsplatz auf vier Punkte auszubauen. Eine dementsprechend hohe Priorität räumte auch Trainer Timo Schultz dem Spiel ein. „Wir wollen die drei Punkte am Millerntor behalten, um den Abstand zu ihnen zu vergrößern“, hatte der Kiezkicker-Coach angekündigt. Für diese Aufgabe vertraute der 43-Jährige fast exakt derselben Elf, die in der Vorwoche noch 4:3 beim 1. FC Heidenheim gewonnen hatte. Lediglich Sebastian Ohlsson kehrte auf die rechte Verteidigerseite zurück, dafür nahm Luca Zander auf der Bank Platz. Den besseren Start in die Begegnung erwischten dann auch die Gastgeber. Gerade einmal fünf Minuten war die Begegnung am Millerntor alt, da ließ die Schultz-Truppe die erste gute Gelegenheit auf die Führung liegen. Rodrigo Zalazar spielte seinen Sturm-Kollegen Gudio Burgstaller schön frei, dieser hatte SVS-Keeper Stefanos Kapino bereits geschlagen, doch auf der Linie konnte Alexander Rossipal im letzten Moment noch klären (5.). Auch die Gäste meldeten sich durch einen Kopfball von Hanno Behrens früh zu Wort, doch der Sandhausen-Stürmer nickte den Ball über den Querbalken (10.). Ansonsten passierte im Abstiegskrimi nicht allzu viel. Die Hamburger waren zwar die bessere Mannschaft und hatten mehr Ballbesitz, konnten diesen aber nicht in gute Torchancen ummünzen. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, das Spiel wurde durch Zweikämpfe oftmals unterbrochen.
Kyereh bricht St. Paulis Tor-Bann – Burstaller legt schnell nach
Bis kurz vor der Pause. Dann schafften es die Hausherren Omar Marmoush im Strafraum freizuspielen, dieser tauchte aus halblinker Position alleine vor Kapino auf und scheiterte mit seinem Heber an dem Sandhausen-Schlussmann (44.). So ging es mit einem torlosen Remis für beide Mannschaften zurück in die Kabinen. Auch im zweiten Durchgang blieben die Kiezkicker vorerst das aktivere Team. So tankte sich Rodrigo Zalazar knappe acht Minuten nach Wiederbeginn über rechts in den Strafraum der Gäste durch, fand bei seinem Querpass in der Mitte aber keinen Abnehmer (53.). Es dauerte über eine Stunde, ehe die Bemühungen der Boys in Brown endlich belohnt wurden. Ein Schuss von Marmoush kullerte links raus, wurde von Finn-Ole Becker vor dem Aus gerettet und erneut in die Mitte gebracht. Dort stand dann Daniel-Kofi Kyereh goldrichtig und musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben (67.). Die durchaus verdiente Führung für die Schultz-Elf, hatten die Kiezkicker bis dato doch deutlich mehr in das Spiel investiert. Und die Kiezkicker legten sofort nach. Von der Grundline kam der Ball nur vier Minuten nach dem 1:0 in die Mitte, Kyereh zog aus der zweiten Reihe ab und Gudio Burgstaller hielt noch seinen Fuß dazwischen. So konnte Stefanos Kapino nicht mehr reagieren und der Ball landete im Netz (71.).
Behrens lässt SVS am Leben – Burgstaller feiert Tor-Rekord
Plötzlich entstand ein richtig gutes Fußballspiel, weil auch die Sandhäuser nach vorne arbeiteten. Und so wurde es sogar noch einmal richtig spannend. Dennis Diekmeier flankte von rechts in die Box, Rossipal spielte das Leder scharf in den Fünfmeterraum und dort lauerte Kevin Behrens, der die Pille über die Linie drückte (74.). Auf einmal war alles wieder offen in einem Spiel, was durch die beiden schnellen Treffer eigentlich zu Gunsten der Kiezkicker bereits nahezu entschieden war. St. Pauli-Coach Timo Schultz reagierte auf den Schluss und brachte Afeez Aremu und Luca Zander für Sebastian Ohlsson und Neuzugang Eric Smith (79.). Zwar warfen die Gäste aus Sandhausen in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne, doch am Ende blieb es beim 2:1-Sieg für die Kiezkicker, der aufgrund des Spielverlaufes auch in Ordnung ging. Feiern konnte nach dem Abpfiff vor allem St. Pauli-Stürmer Guido Burgstaller, der mit seinem fünften Treffer in Folge seinen persönlichen Tor-Rekord in der 2. Liga erreichte. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung und sehr glücklich, wieder gewonnen zu haben“, freute sich Torschütze Kyereh nach dem Abpfiff und fügte an: „Es macht riesig Spaß, dass beginnt schon im Training. Wir verstehen uns auch alle neben dem Platz sehr gut. So fällt es einem auch leichter Tore zu machen und Spiele zu gewinnen. Ich hoffe, dass es jetzt nur noch aufwärts geht.“ Zudem fügte Kyereh abschließend an: „Gegentore machen nicht glücklich, aber wir haben mehr geschossen und gewonnen.“