Regionalliga Nord
Abbruch! Aber: Keine Absteiger? Der Stand in der Regionalliga Nord
Die Regionalliga Nord hat sich mehrheitlich für einen Abbruch der aktuellen Saison ausgesprochen. Darüber besteht auch Einigkeit im Norddeutschen Fußball-Verband. Dieser muss jetzt noch über Auf- und Abstieg entscheiden. Die Lage ist aber juristisch mehr als kompliziert.
Die Stimmung beim Norddeutschen Fußball-Verband ist angespannt. In der vergangenen Woche haben sich die Vereine aus der Regionalliga Nord mehrheitlich für einen Abbruch der aktuellen Saison entschieden. Darüber besteht inzwischen auch innerhalb des NFV Einigkeit. Die aktuelle Saison ist sportlich nicht mehr zu retten. Ebenfalls wurde ein Meinungsbild eingeholt, was die Abstiegsfrage betrifft. Auch hier stimmte ein Großteil der Klubs gegen Absteiger. Wie es in dieser Frage weiter geht, ist aber immer noch unklar. Das liegt nach AFH-Informationen an einem juristischen Problem, was der Verband hat. Konkret: Lässt der Verband keine Absteiger zu, dürfte es aufgrund der Staffel-Größe, bereits jetzt spielen 22 Teams – elf pro Staffel – in der Regionalliga Nord, eigentlich keine Aufsteiger aus den Oberligen geben. Ansonsten würde sich die Staffel, mit einem möglichen Abstieg des VfB Lübeck, auf 26 Mannschaften aufblähen. Damit wäre nicht nur das im vergangenen Sommer erarbeitete Spielkonzept (11er-Staffeln mit Auf- und Abstiegsrunde) im Eimer, sondern müssten die Vereine noch mehr Spiele absolvieren als in dieser Saison. Spielausfälle, Corona-Infektionen oder andere Ausfälle kann sich der Verband dann noch weniger leisten als in dieser nicht beendeten Spielzeit. Die rechtliche Frage, ob der NFV keine Oberliga-Aufsteiger zulassen kann, ist zudem ungeklärt. Und da in dieser Woche noch eine Entscheidung fallen soll, wird eine gründliche juristische Prüfung der Sachlage kaum mehr möglich sein. Am Ende muss darüber das Präsidium des Norddeutschen Fußball-Verbandes entscheiden.
Präsidium entscheidet diese Woche – „Aufstieg“ so gut wie klar
Grundsätzlich soll sich nach AFH-Infos an der Meinung vom Spielausschuss, mit Absteigern die Saison zu beenden, aus bereits genannten Gründen nichts geändert haben. Allerdings könnte das deutliche Meinungsbild das Präsidium, was diese Woche noch eine Entscheidung treffen will, schon beeinflussen. Der Ausgang in der Frage, wie es mit den Absteigern weiter geht, ist demnach noch offen. Deutlich einfacher hat es der NFV in der Frage, wer an der Aufstiegsrunde zur 3. Liga teilnimmt. Dort hat nach AFH-Infos der TSV Havelse die besten Chancen, was vor allem am Quotienten liegt, der deutlich besser ist als der von Konkurrent Oldenburg oder Teutonia 05. Eine mögliche Aufstiegsrunde innerhalb der Regionalliga Nord ist in weite Ferne gerückt. Das Havelse Norddeutschland im Duell mit Bayern vertreten wird, gilt als sehr sicher. In der Abstiegsfrage aber laufen die Drähte beim NFV in den kommenden Tagen noch einmal heiß. Entweder der Verband zieht den Zorn der möglichen Absteiger oder Nicht-Aufsteiger auf sich, oder nächstes Jahr wird mit einer Mega-Staffel in die Saison gestartet. In beiden Fällen sieht die Zukunft aktuell nicht allzu rosig aus. Vor allem mit Blick auf die neue Spielzeit.