Oberliga Hamburg
7:0! SVCN-Torflut gegen den Heim-Frust
Dem SV Curslack-Neuengamme ist nach sehr langer Durstrecke der erste Heimsieg gelungen. Das Tabellenschlusslicht VfL Pinneberg machte es der Truppe von Matthias Wulff nicht allzu schwer. Am Curslacker Gramkowweg stand nach neunzig Minuten ein haushohes 7:0 auf der Anzeigetafel.
8:58 Gegentore, null Punkte nach zwölf Spielen – die ernüchternde Zwischenbilanz des VfL Pinneberg. Das Tabellenschlusslicht war für den SV Curslack-Neuengamme ein dankbarer Gegner. Vor allem, um die persönliche Heimmisere zu beenden. Seit Saisonbeginn hatte es für die Blau-Weißen keinen Sieg auf der heimischen Sportanlage gegeben. „Wir hatten lange darauf hingefiebert, den ersten Heim-Dreier zu holen“, gab Trainer Matthias Wulff zu. Gewillt, dies in die Tat umzusetzen, gaben die Gastgeber von Beginn an den Ton an. Wirklich sattelfest war die Abwehrreihe der Hausherren aber auch nicht. Zweimal kam Pinnebergs Lion Strauß aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, verfehlte den Kasten aber jeweils. Wulff selbstkritisch: „Wir hätten uns nicht beschweren müssen, wenn wir in der Phase ein, zwei Gegentore bekommen hätten.“ Zu diesem Zeitpunkt lag der Tabellenletzte aber bereits hinten. Nach einer Ecke hatte Jan Bannasch die Kugel zum 1:0 über die Linie gedrückt (6.). Auch beim nächsten Eckstoß sollte es dem VfL an Zuordnung mangeln. Der Ball segelte durch den gesamten Strafraum. Auf Höhe des zweiten Pfostens nickte Marvin Schalitz ein (16.). „Es ist mir unbegreiflich, wie wir die Gegentore nach Standards kriegen. Im Training machen wir es gut, doch im Spiel kriegen wir es nicht auf den Platz. Brutal für die Mannschaft. Das ist dann auch schwer, als Trainer da neu anzusetzen“, zeigte sich Pinneberg-Coach Patrick Bethke frustiert. Für den dritter Treffer sorgte anschließend Timo Lenz. Großen Anteil daran sollte aber Julian Kerschke haben. Der Ex-Dassendorfer setzte sich gut über den linken Flügel durch und legte dann perfekt für Lenz auf – 3:0 (31.)! Zuvor noch vorbereitet, netzte dieser dann selber in die Maschen.
Wieder agierte Pinneberg bei einer Ecke haarsträubend, am Ende flipperte das Spielgerät vor die Füße von Kerschke, der mühelos einschob (34.). Mit einem deutlichen 4:0 ging es in die Kabinen. Mit der Curslacker Torflut sollte es aber noch nicht zu Ende sein. Eine Minute nach seiner Einwechslung netzte Niklas Driebel zum fünften Treffer. Der 18-Jährige platzierte den Ball clever gegen die Laufrichtung von Pinneberg-Torwart Maxim Ceban im Tor (56.). Kurz darauf sollte es nochmal richtig dicke kommen für den VfL. Wieder wurde es gefährlich – natürlich nach einer Ecke. Einen Schuss von Jan Bannasch klärte Frederik Etling auf der Linie mit der Hand. Glatt-Rot für den Verteidger. Den fälligen Strafstoß verwandelte der eingewechselte Dennis Reckstadt sicher (68.). Kurz vor Schluss erhöhte Mark Brudler sogar auf 7:0. Der Außenverteidiger dribbelte sich bis in den Strafraum und schob mit der Innenseite ins lange Eck – ein schöner Treffer (81.). Der Endstand einer einseitigen Begegnung. Erleichterung beim SVCN über den ersten Heimsieg, auch wenn Trainer Matthias Wulff die Umstände einzuschätzen weiß: „Das war verdient, keine Frage. Wir wussten, dass wir hundert Prozent fokussiert bleiben müssen und nicht nachlässig sein dürfen. “ Insgesamt zeigt die Formkurve beim SVCN in den letzten Wochen deutlich nach oben. Wulff: „Nach der Klatsche gegen Niendorf wollten wir ein Zeichen setzen. Die Formkurve ist sicherlich ganz positiv. Wir wollen uns in den nächsten Wochen im Tabellenmittelfeld festbeißen.“ Davon kann der VfL Pinneberg zurzeit nur träumen. Ans Aufgeben denkt Bethke nicht: „Ich werde bis zum Saisonende auf der Trainerbank sitzen, solange der Verein keine anderen Vorstellungen hat. Wir werden nicht aufgeben!“
Foto: KBS-Picture