Oberliga Hamburg
5:1! Osdorf straft mutloses Meiendorf ab
Siebte Niederlage aus den letzten acht Spielen: Vor rund 200 Fans strafte der TuS Osdorf den Meiendorfer SV am Freitagabend mit 5:1 ab. TuS-Knipser Jeremy Wachter erzielte erneut drei Treffer, verschoss sogar noch einen Elfmeter. Die Saglam-Elf lieferte einen mutlosen Auftritt ab.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag! Keine zehn Minuten waren am Blomkamp gespielt, da zeigte Schiedsrichter Florian Schwarze bereits zum ersten Mal auf den Punkt. Yusuf Musbau springt der Ball nach einem Chip von Torben Krause klar an die Hand. Jeremy Wachter legte sich den Ball zurecht und versenkte die Murmel eiskalt in den Maschen (11.). Es war der Auftakt für ein erneutes Spektakel der Obloch-Elf und einen mutlosen Auftritt der Gäste aus Meiendorf. Denn nur sechs Minuten nach der Führung legten die Hausherren direkt nach. Josip Dilber brachte einen Einwurf von rechts herein, den Meiendorf nicht geklärt bekam. Das Leder landete aus halbrechter Position auf dem Schlappen von Wachter, der damit bereits seinen 20 Treffer in der aktuellen Spielzeit erzielte (17.). Meiendorf hatte in dieser Phase Glück, dass das Spiel nicht schon im ersten Durchgang kippte. Josip Dilber zog mal kurz von der Mittellinie ab und zwang MSV-Torwart Sulejman Hoxha so zu einer Glanzparade (21.). Ebenso nach einer halben Stunde klar: Schiri Schwarze und Meiendorfs Ögzür Bulut schienen nicht das letzte Gespräch an diesem Abend geführt zu haben, als der Unparteiische den Meiendorfer zum letzten Mal ermahnte (28.). Wirklich gefährlich wurden die Gäste dann nur einmal drei Minuten vor der Pause. Nach einem Eckball landete die Kugel im Rückraum auf dem Schlappen von Paul-Luca Herrdum, der aus der zweiten Reihe einfach mal abzog. Sein Schuss flog nur knapp 30 Zentimeter über die Latte (42.).
Wachter verschenkt Elfmeter – Bulut fliegt mit Rot
Die erste dicke Gelegenheit nach dem Seitenwechsel gehörte dann aber den Gästen. Lukas Sosnowski schlug einen Eckball von links an den Fünfmeterraum, wo Tolga Tüter viel zu viel Platz hatte und aus kurzer Distanz zum Kopfball kam. Doch der Ball landete genau in den Armen von TuS-Keeper Tjark Grundmann (50.). Vier Minuten später gab es auf der Gegenseite erneut Strafstoß. Kukuk eroberte leicht den Ball, schickte Wachter und dieser bediente Hüttner im Strafraum. Doch Hüttner wurde im Strafraum von gleich zwei Meiendorfern zu Fall gebracht und Schwarze zeigte zurecht auf den Punkt. Wachter trat an, doch Hoxha ahnte die Ecke und wehrte ab (54.). Der Treffer sollte aber dennoch keine 180 Sekunden später fallen. Nach einer schönen Kombination war es aus halbrechter Position Nico Kukuk, der flach in die lange Ecke abzog und zum 3:0 einnetzte (57.). Weniger schön war die folgende Szene zwischen Özgür Bulut, Jeremy Wachter und Philipp Obloch. Nach einem Zweikampf vor der Osdorf-Bank zwischen Wachter und Bulut ging der Meiendorfer schreiend zu Boden. Die TuS-Verantwortlichen beschwerten sich wegen einer Schwalbe und Bulut warf eine Flasche auf Obloch – sah dafür den roten Karton (63.).
Osdorf feiert – Langer Teamkreis beim MSV
Der Rest vom Lied ist schnell erzählt: Wachter erhöhte nach etwas mehr als einer Stunde noch auf 4:0 (67.), ehe der eingewechselte Dylan Williams beim MSV-Anhang noch einmal für minimale Hoffnungen sorgte (74.). Doch diese machte spätestens Toni Rohrbach zu Nichte, der kurz vor Ultimo dann den 5:1-Endstand herstellte (89.). „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und mit dem Spiel über die meisten Strecken auch“, freute sich Osdorf-Trainer Philipp Obloch nach Spielende und ergänzte: „Wenn mir einer Ende September gesagt hätte, dass wir Anfang November 26 Punkte haben, hätte ich wahrscheinlich eher geschmunzelt. Es macht so viel, viel mehr Spaß und ich schlafe deutlich besser, wenn wir gewonnen haben. Das tut dem Kader gut, wenn auch mal andere Jungs spielen können und dürfen.“ Meiendorf-Trainer Baris Saglam hielt nach dem Spiel lange einen Teamkreis ab, bilanzierte im Anschluss: „Wir durchleben gerade eine schwierige Phase und müssen diese Herausforderung zusammen als Team meistern. Osdorf hat das Spiel verdient gewonnen und hat durch Wachter vorne eine brutale Qualität.“