Connect with us

Regionalliga Nord

5:1 gegen den SVR: Von Knebel gibt Norderstedt Selbstvertrauen

Published

on

Johann von Knebel
Foto: KBS-Picture

Der FC Eintracht Norderstedt hat im vorletzten Test vor dem DFB-Pokal-Quali-Spiel gegen Teutonia 05 einen Sieg eingefahren. Gegen den Oberligisten SV Rugenbergen siegte die Martens-Elf deutlich mit 5:1. Drei Treffer steuerte allein EN-Mittelfeldakteur Johann von Knebel bei.

Spiel eins nach der großen Rundumklatsche von Norderstedt-Boss Reenald Koch. Der Präsident der Eintracht hatte sich in der Vorwoche die Mannschaft, direkt nach dem 3:3 gegen den Heider SV, im Teamkreis vorgeknöpft. Gegen den SV Rugenbergen bot EN-Trainer Jens Martens dann direkt die vermeintliche Startelf für das Pokalspiel gegen Teutonia 05 auf. Unter anderem durfte auch EN-Kapitän Jordan Brown wieder ran, mit Philipp Koch rotierte zudem ein erfahrener Sechser zurück in die Startelf. Die Fehler aus dem Heide-Spiel abstellen, hatte Präsi Koch gefordert. In der ersten Viertelstunde ging der Plan gegen den Oberligisten voll auf. Gerade einmal zehn Minuten waren in Garstedt gespielt, da durfte die Eintracht zum ersten Mal jubeln. Fabian Grau schlug das Leder aus dem Halbfeld perfekt in den Strafraum, dort fischte Evans Nyarko den Ball aus der Luft und drückte diesen unter Mithilfe des Postens ins Netz (10.). Die frühe Führung für die Martens-Elf, die schon zuvor keine Anzeichen von Schwäche hatte aufkommen lassen. Jedenfalls bis zur 18. Minute. Denn dann zeigte sich genau das, weshalb Koch in der Vorwoche sich so aufgeregt hatte. Der Fehlerteufel schlug in der Defensive zu. Rugenbergen-Torwart Patrick Hartmann hämmerte einen Abstoß lang raus, Yannik Nuxoll sprang unter dem Ball hindurch und plötzlich machte sich Eduard Mesenholl auf die Reise. Der schnelle SVR-Stürmer blieb vor Lars Huxsohl cool und schob das Leder mit der ersten Chance zum 1:1-Ausgleich ein (18.).

Eduard Mesenholl

Eduard Mesenholl erzielte den einzigen Treffer für den Oberligisten. Foto: KBS-Picture

Von Knebel blüht auf – Oberligist lässt nach der Pause nach

Die Eintracht brauchte in der Folge etwas, um wieder ins Spiel zu finden. Erst knappe zehn Minuten vor der Halbzeit erwachte die Martens-Elf wieder – dann allerdings mit einer scheinbar einstudierten Variante. Ähnlich wie bei der Führung chipte Fabian Grau das Leder hinter die Abwehr des Gegners, dort schlich sich diesmal Johan von Knebel davon und legte die Pille dann überlegt an Hartmann vorbei in die rechte untere Ecke (38.). Gegen nun augenscheinlich müde Bönningstedter legte der Regionalligist direkt nach. Jannick Wilckens verlor den Ball rechts gegen Kangmin Choi, dieser bediente Jan Lüneburg und der Stürmer leitet das Leder direkt zu Nick Gutmann weiter. Völlig freistehend hat dieser dann kein Problem mehr, den Ball im Tor unterzubringen (43.). Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild dann kaum noch. Norderstedt hatte Ball und Gegner unter Kontrolle und suchte immer wieder den Weg vor das Tor. Vor allem nach Standards waren die Martens-Kicker nun gefährlich. Nach einem Chip von Rico Bork auf den ersten Pfosten schraubte sich dort Grau in die Luft und nickt das Leder gegen die Latte (51.). Ebenso erfolglos blieb Philipp Koch nur eine knappe Viertelstunde später, der nach einem indirekten Freistoß und in der Szene danach doppelt an Hartmann scheiterte (61.). Besser machte es Von Knebel eine Viertelstunde vor dem Ende. Nach einem Eckball von Koch schraubte sich Von Knebel im Strafraum hoch und stellte auf 4:1 aus Eintracht-Sicht (74.). Eben jener von Knebel erzielte sechs Minuten vor Ultimo dann auch den 5:1-Endstand (84.). Kurz darauf pfiff der Referee Florian Pötter ab.

Johann von Knebel

Johann von Knebel erwischte einen Sahnetag und erzielte drei Treffer für Norderstedt. Foto: KBS-Picture

Martens muss in der Defensive ran – Fischer will durchmachen

Anders als nach dem Spiel gegen den Heider SV bilanzierte EN-Trainer Jens Martens nach dem 5:1-Sieg: „Ich denke es war ganz gut, dass wir dieses Spiel gespielt haben und gewonnen haben. Von daher sind wir froh“, so Martens, der anfügte: „Wir können uns nur nochmal bei Fischi und Rugenbergen bedanken, dass sie so schnell eingesprungen sind. Wir hatten vorher sechs Absagen bekommen. Für uns war dieser Test sehr wichtig und natürlich gibt das der Mannschaft auch wieder ein Gefühl dafür, auf dem Platz zu stehen.“ Trotz des Ergebnisses hatte der Fußball-Lehrer aber auch noch Dinge, die nicht gut liefen: „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, aber insgesamt sieht man als Trainer immer noch eine ganze Menge Defizite. Deswegen muss man das als Trainer auch so analysieren. Aber ich finde sie haben es ganz ordentlich umgesetzt“, so Martens, der mit Blick auf das Spiel gegen Teutonia 05 ergänzte: „Die erste Elf steht noch nicht ganz, aber natürlich hat man ein kleines Grundkonzept im Kopf.“ Vor allem will der Norderstedt-Coach aber noch an der Sicherheit in der Defensive arbeiten. „Da müssen wir noch mehr Sicherheit gewinnen. Eine Mannschaft, die keine Erfahrung hat, wird da auch schnell unsicher. Wir müssen da nun im Training Sicherheit verbreiten. So Kleinigkeiten entscheiden am Ende solche Spiele“, fügte Martens an. Rugenbergen-Coach Michael Fischer durfte da deutlich entspannter sein. Immerhin startet sein Team erst Mitte August in die neue Spielzeit. Trotzdem fällt die Fischer-Analyse klar aus:

„Unser Ziel war es, dass alle gesund nach Hause kommen und wieder ein Gefühl dafür bekommen, was Fußball bedeutet. Wir sind seit rund sechs Wochen wieder dabei. Am Anfang hatten wir einmal die Woche Training, und dann zwei Mal die Woche. Danach haben wir ‚Herzlich willkommen, dass sind zwei Tore und ein Ball, zehn Leibchen und zwei Mal 35 Minuten‘ gemacht. Heute haben die Jungs gesehen, wie lange 90 Minuten sind. Uns ging es darum, defensiv ordentlich zu arbeiten. Ich glaube die Jungs sind einfach wieder froh, dass sie wieder kicken können“, so Fischer, der aber nicht noch einmal eine Pause macht. „Wir werden jetzt keine Pause mehr machen. Wir machen jetzt nochmal zwei Wochen ‚Herzlich willkommen, dass sind zwei Tore und ein Ball, zehn Leibchen und zwei Mal 35 Minuten‘ und danach heißt es dann ‚Herzlich willkommen in der Vorbereitung des Herrn Fischer‘. Einige kennen das schon und andere werden es dann kennenlernen. Natürlich müssen wir die Jungs auch dahin bekommen, dass sie wieder kräftig werden. Das gehört zu einer Vorbereitung dazu“, so der SVR-Trainer abschließend.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.