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LOTTO-Pokal

5:0 abgewatscht – Niendorf deklassiert Paloma

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Chancenlos raus aus dem Lotto Pokal: Der USC Paloma schied am Dienstag sang und klanglos aus. Vor rund 250 Fans hagelte es gegen den Niendorfer TSV eine 0:5-Schlappe. Dabei hatten die Tauben sogar zwischenzeitlich den Anschluss auf dem Fuß. Doch der NTSV agierte oftmals zu abgezockt.

Vergab die beste Paloma-Chance nach der Pause: Der schnelle Youcef Madadi (re.). Foto: Heiden

Ein Satz mit x, das war wohl nichts. So oder so ähnlich dürfte Paloma-Trainer Steffen Harms nach dem Spiel gedacht haben, als er sein Team noch einmal zu einem Kreis zusammenholte. Nur wenige Minuten zuvor hatten sich seine Tauben eine 0:5-Packung von souveränen Niendorfern abgeholt. Dabei hätte das Ergebnis gar nicht so hoch ausfallen müssen. Aber der Reihe nach. Die Gäste vom Sachsenweg erwischten den besseren Start und ließen schon nach 180 Sekunden, in Person von Marvin Karow, die Führung liegen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde nutzte die Fahradi-Elf dann aber seine individuelle Qualität. Lawrence Schön schlug einen langen Ball diagonal über den Platz, den Ilyas Afsin annahm und dann den Turbo zündete. Am Ende schlenzte Afsin die Murmel sehenswert in den rechten oberen Giebel (17.). Die zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung für den NSTV, die einfach in allen Bereichen griffiger wirkten. Das zeigte sich auch weitere drei Minuten später. Schön brachte die Murmel von der rechten Seite an den Fünfmeterraum, wo Thiessen viel zu viel Platz bekam und frei köpfen konnte. Jannis Waldmann reagierte ganz stark und klärte die Pille gegen die Laufrichtig mit der linken Hand (20.). Kurz darauf musste der Paloma-Schlussmann aber verletzt raus. Für ihn kam Sebastian Voß in die Begegnung. Auch durch diese Unterbrechung verflachte die Partie immer mehr und der NTSV nahm nur das 1:0 mit in die Kabine. Doch die Gäste erwischten einen Auftakt nach Maß in den folgenden zweiten Durchgang.

Jubelte nach seinem Tor mit einem Arm in der Luft und seinen Mitspielern: Karow. Foto: Heiden

Aus 25 Metern donnerte Marvin Karow einen Freistoß einfach mal auf das Tor. Der Ball segelte durch die Luft und schlug mit einer unheimlichen Wucht in den Maschen ein. Voß reagierte gar nicht erst. Ein sensationeller Treffer (52.). Spätestens nun war die Moral der Gastgeber gebrochen, die dennoch noch die Chance zum Anschluss hatten. Und was für eine! Von rechts flankt Wolfgang Pesch das Leder in die Mitte, wo Youcef Madadi goldrichtig stand und zum Abschluss kam. Doch der Ball dischte noch einmal auf dem Boden auf und ging über den Kasten (65.). Im direkten Gegenzug machten die Sachsenwegler dann alles klar. Marlon Stannis staubte aus kurzer Distanz ab und machte somit den Sack zu (66.). Paloma gab sich nun auf und dadurch ergaben sich Räume. Gleich doppelt konnte sich noch Lennart Merkle in die Torschützenliste eintragen (86., 88.) und gewann so nicht nur das Bruder-Duell gegen Christian Merkle, sondern schraubte auch das Ergebnis auf 5:0 in die Höhe. „Vom Spielverlauf her war das sehr souverän von uns. Es ist klar, dass wenn man in der ersten Halbzeit seine Chancen nicht machst, dass du dann einen auf den Deckel bekommst. Aber ich habe uns nicht in dieser Gefahr gesehen“, bilanzierte der NTSV-Coach und ergänzte: „Klar hätten wir schon zur Halbzeit das eine oder andere Tor mehr machen müssen und die Jungs hatten sich so ein bisschen Potential zum Meckern aufgebaut, aber das habe ich gleich im Keim erstickt.“

Immer den einen Schritt zu spät: Hier gewinnt Niendorfs Lennard Speck den Ball. Foto: Heiden

Dennoch lobte der Deutsch-Iraner auch den neuen Liga-Konkurrenten. „Paloma ist auch ein sehr, sehr starker Aufsteiger. In der ersten Halbzeit gegen Sasel war ich sehr beeindruckt“, so Fahradi, der dann noch einen Einblick in die Aufarbeitung des Auftakt-Remis gegen Vicky gab. „Wir haben das Spiel gegen Vicky sauber analysiert. Es gab nicht direkt Haue nach dem Vicky-Spiel, aber es war schon enttäuschend. Wir waren in der Verantwortung und haben das nicht gut umgesetzt.“ Enttäuschung hingegen auf der anderen Seite bei USC-Trainer Steffen Harms, der dennoch sachlich erklärte: „Es ist enttäuschend für uns. Wir haben gemerkt, dass uns zwei Tage nicht ausreichen, um frisch zu sein. Auch die Spieler die wir neu eingesetzt haben, haben eher Unruhe gebracht. Diese zwei Tage Pause sind auf diesem Level dann doch einfach zu hart, das können wir nicht bringen“, so Harms, der anfügte: „Wir waren fußballerisch und läuferisch nicht optimal und dann sind wir nicht gut genug, um gegen Niendorf bestehen zu können. Mit einer frischen Mannschaft wäre vielleicht mehr drin gewesen. Man braucht schon so einen Lucky-Punch, wenn man so ein Spiel gewinnen will. Wir haben Lehrgeld gezahlt.“ Auch, weil die Sachsenwegler auf fast allen Positionen die besseren Einzelspieler parat hatten. Harms abschließend: „Der Gegner hat uns durch die individuelle Qualität gezeigt, was Zielstrebigkeit bedeutet. Am Ende haben wir total verdient verloren und gesehen, dass wir gegen solche Gegner absolut am Limit sein müssen, um was zu erreichen.“

Foto: Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.