Oberliga Hamburg
4:1-Sieg: Teutonia zu stark für MSV
Teutonia 05 schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Die Ottenser bezwangen den Meiendorfer SV an der Kreuzkirche am Sonntagvormittag mit 4:1 und sind damit weiter mitten im Titelrennen. Der MSV hingegen ist bereits seit sieben Spielen ohne Sieg – trotzdem gab es Positives zu berichten.
„Ich muss extrem hervorheben, dass wir heute keine Karten bekommen haben“, unterstrich Meiendorfs Trainer Baris Saglam nach dem Spiel. Zuletzt hatten drei seiner Spieler gegen den SC Condor einen Platzverweis kassiert – bei Teutonia traten die Meiendorfer deutlich disziplinierter auf. Diszipliniert war auch die Defensivarbeit der Gäste in der Anfangsphase. Teutonia kam gegen die gut gestaffelte MSV-Abwehr nicht mal annähernd durch. „Meiendorf stand sehr tief, da mussten wir geduldig sein“, gab Teutonias Co-Trainer Matthias Reincke zu Protokoll. Reincke sprang gegen den MSV als Cheftrainer ein, da Sören Titze im Urlaub weilt. Nach fünf Minuten sah er die erste Chance der Gäste, die nicht nur hinten gut standen, sondern auch offensiv Akzente setzten. Düzel köpfte den Ball nach einer Ecke nur knapp am Tor vorbei. Die Geduld von Teutonia zahlte sich nach 23 Minuten dann aber doch aus. Al Tamemy schlenzte einen Freistoß aus 22 Metern wunderschön über die Mauer ins lange Eck. Es war die erste wirklich gefährliche Aktion der Gastgeber, die nun aber im Spiel waren. Erman scheiterte mit einem Kopfball am glänzend reagierenden Alberti (29.), doch es sollte nicht seine letzte Chance bleiben. Varela Monteiro legte Aytac Erman im Sechszehner, Schiedsrichter Jorrit Friedrich Eckstein-Staben zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte souverän zum 2:0 für die Gastgeber in die Maschen (35.).
Auf der anderen Seite zeigte sich auch Meiendorf mal wieder. Eine Flanke von Zazai verunglückte eigentlich, landete aber eher durch Zufall auf der Latte des Teutonia-Gehäuses (42.). Kurz vor der Pause machten die Ottenser dann aber den Sack zu. Gutmann wurde auf der rechten Angriffsseite geschickt und zog in die Mitte. Aus etwa acht Metern schoss er den Ball mit einem flachen platzierten Schuss ins kurze Eck (45.+1). Im zweiten Durchgang keimte nochmal kurz Hoffnung bei den Gästen auf. Varela Monteiro zog nach einem kurz ausgeführten Freistoß vom linken Strafraumeck direkt ab und versenkte die Kugel im rechten Winkel (50.). Doch der MSV tat sich schwer, nach diesem schönen Treffer weiter nach vorne zu spielen. Teutonia blieb abgeklärt und stellte schließlich auf 4:1. Fazlic trifft mit einem schönen Schuss aus der Drehung aus 17 Metern ins lange Eck (64.). Die Partie plätscherte dem Ende entgegen, bis es in der 80. Minute eine Doppelchance gab. Erst kam Meiendorfs Rosseburg aus wenigen Metern zum Abschluss, scheitert aber am glänzend reagierenden Svraka. Im direkten Gegenstoß prüft der eingewechselte Glich Alberti aus etwa 18 Metern. Es blieb beim 4:1, welches Teutonia zumindest kurz auf Platz eins beförderte.
„Wir sind froh, dass wir Tabellenführer sind und schauen, was heute Nachmittag passiert“, meinte Reincke in Bezug auf das später stattfindende Spiel zwischen Konkurrent Altona 93 und dem TSV Sasel. Bei Meiendorf geht der Blick dagegen nach unten. Seit sieben Spielen konnte der MSV nicht mehr gewinnen, die letzten vier Spiele gingen allesamt verloren. „Die Situation, in der wir uns befinden, ist leider sehr mau“, stellte Baris Saglam nach dem Schlusspfiff fest. Grund dafür sind die enormen Personalprobleme bei Meiendorf. Gegen Teutonia gab es zwei weitere Ausfälle. Hallmann verletzte sich am Handgelenk und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Außerdem verließ Düzel angeschlagen den Rasen. „Damit stehen uns Stand heute 16 Spieler nicht zur Verfügung“, zählte Saglam auf, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft insgesamt einverstanden war. „Ich kann keinem Spieler bezüglich der Einstellung etwas ankreiden. Wir hatten eine gute Geschlossenheit auf dem Platz und haben in den ersten 22 Minuten sehr gut gespielt“, so der 33-Jährige. „Leider haben wir den Gegner dann in der gefährlichen Zone zu Standards eingeladen, was bestraft wurde. Da seh ich den Fehler natürlich bei uns“, so Saglam abschließend. Für sein Team wird es nicht leichter: Kommenden Samstag gastiert der MSV bei der TuS Dassendorf.
Foto (Archivbild): KBS-Picture