Oberliga Hamburg
4:1-Sieg: HSV III bestraft Osdorf gnadenlos
Als Aufsteiger auf den dritten Platz geklettert: Der Hamburger SV III besiegte am Freitagabend vor 223 Fans den TuS Osdorf souverän mit 4:1. Schon zur Pause hatten die Rothosen mit 3:0 geführt. Doch zwei Spieler und ein Manager mussten sich die Begegnung am Ende von draußen anschauen.
„Gerade in der ersten Halbzeit waren wir einfach brutal effektiv“, begann HSV-Coach Marcus Rabenhorst nach dem Abpfiff sein Resümee und traf den Nagel damit schnell voll auf den Kopf. Denn viel effektiver, als es seine Rothosen im ersten Durchgang spielten, konnte man kaum agieren. Dabei hatte die erste gute Möglichkeit der Gast aus Osdorf, der ohne seinen besten Stürmer Jeremy Wachter auflaufen musste. Josep Dilber flankte die Kugel von links mit ganz viel Gefühl in den HSV-Strafraum, wo Tobi Rohrbach völlig blank stand. Dessen Kopfball landete aber in den Armen von Tino Dehmelt (11.). Die erste kleine Annäherung an das Tor, ehe es sechs Minuten später auf der Gegenseite schepperte. Jerry Sampaney brachte die Murmel von der Außenbahn in die Mitte, wo Marcell Jansen zu viel Platz bekam. Der Ex-Profi hatte aus kurzer Distanz keine Probleme, den Ball in den Maschen zu versenken (17.). Die Rothosen legten sofort nach. Nur acht Minuten später erhöhten die Hausherren auf 2:0. Sepehr Nikroo konnte viel zu einfach in den TuS-Strafraum eindringen und das Leder in den Rückraum passen. Dort wartete Jansen, der für Diminik Jordan ablegte. Der Schuss wurde noch abgefälscht und war somit unhaltbar für TuS-Torwart Tjark Grundmann (25.). Die Obloch-Elf war in dieser Phase mehr als überfordert und kassierte nur weitere 60 Sekunden später den nächsten Gegentreffer. Jansen bediente Krüger, der die Kugel wiederum an den Fünfmeterraum zu Nikroo brachte. Dieser hob das Spielgerät anschließend über Grundmann ins Netz (26.). Noch vor dem Pausentee hätte es dann noch dicker für Osdorf kommen können, doch nach einem schlimmen Fehlpass von Grundmann setzte Dominik Jordan den Ball am leeren Kasten vorbei (33.). Und Osdorf? Hatte noch vor dem Seitenwechsel sogar die Chance zum Anschlusstreffer. Torben Krause schlug einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in die Mitte, dort wartete Bennet Krause und nickte die Murmel nur gegen den Posten (34.). Nur kurz darauf wurde es dann ganz wild in der Coaching-Zone der Gäste.
Osdorf wollte ein Handspiel eines HSV-Spielers gesehen haben und Manager Cemil Yavas stürmte dabei halb auf den Platz und brüllte laut Richtung Referee Martin Pfefferkorn. Dieser zeigte Yavas erst den gelben Karton und im direkten Anschluss die Ampelkarte (36.). Mit dem sportlichen Ergebnis ging es im Anschluss ohne Nachspielzeit zurück in die Kabinen. Der zweite Durchgang lässt sich danach recht einfach zusammenfassen. Quasi mit Wiederanpfiff knipst Marko Augustinovic das 4:0 (48.) und machte damit alles klar. Daran änderten auch die zwei Ampelkarten für Augustinovic (68.) und Artur Krüger (72.) nichts, obwohl die Obloch-Elf knapp 20 Minuten in Überzahl agierte. Lediglich Mehmet Eren konnte einen Strafstoß für etwas Ergebnis-Kosmetik nutzen (85.). „Gerade in der ersten Halbzeit waren wir einfach brutal effektiv. Aus jeder Torchance haben wir ein Tor gemacht. Wir sind dann mit einem guten 3:0 in die Halbzeit gekommen, aber defensiv waren wir nicht zufrieden. Das 4:0 fällt dann natürlich optimal“, fügte Rabenhorst an und ergänzte: „Ein großes Kompliment an das Team, wenn man 20 Minuten in Unterzahl verteidigt und dann am Ende keine wirkliche Chance zulässt. Wir wollen so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben und jeder Punkt führt uns schneller ans Ziel. Ich glaube nicht, dass man das mit acht Leuten nicht viel besser verteidigen kann, als wir es heute getan haben.“ Osdorf-Übungsleiter Philipp Obloch bilanzierte: „Wir haben viel Aufwand betrieben, das war schon ein bisschen komisch. Aber so ist Fußball. Ich fand das 3:0 zur Pause nicht gerecht. Aber wenn die erste Aktion nach der Pause das 4:0 ist, dann zieht das natürlich den Stecker“, so Obloch, der zu den Karten und seinem Manager abschließend anfügte: Ich habe auch nach den zwei Karten nicht gewundert, dass wir das noch drehen können. Mich hätte auch nicht gewundert, wenn der Elfmeter nicht reingegangen wäre. Jerry hat uns dort in der Mitte natürlich gefehlt. Ich war überrascht, dass so so schnell ging. Ich dachte mit Gelb ist die Sache erledigt.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture