Regionalliga Nord
4:0-Sieg gegen LSK! St. Pauli II schießt sich aus der Krise
Nach zwei Spielen ohne Sieg in Folge in der Abstiegsrunde der Regionalliga Nord hat die U23 des FC St. Pauli ein Zeichen gesetzt! Mit 4:0 fegten die Kiezkicker den Lüneburger SK Hansa am Sonntag vom Platz. Nun beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz schon wieder fünf Punkte.
Mit der Chance auf Wiedergutmachung im Gepäck, nach der bitteren 1:2-Niederlage beim HSC Hannover, startete die U23 des FC St. Pauli in das Heimspiel gegen den Lüneburger SK Hansa mit nur zwei Spielern aus dem aktuellen Profi-Kader. Während Dennis Smarsch zwischen den Pfosten stand, kickte auf dem Feld Franz Roggow mit. Finn-Ole Becker, Lukas Daschner, Igor Matanovic, Lars Ritzka und Sören Ahlers, die alle gegen den HSC noch gestartet waren, waren nicht dabei. Auf dem sandingen Platz, der noch aus den Wintermonaten ordentlich ramponiert schien, passierte dann zu Beginn nicht allzu viel. Ein knapp über den Kasten gezirkelter Freistoß von Yiyoung Park (10.) und ein Ping-Pong-Ball nach einer Ecke von Nico Hübner (17.) waren auf beiden Seiten das höchste aller Gefühle – jedenfalls bis zur 20. Minute. Denn dann spielten die Hausherren die Situation einmal konsequent zu Ende und durften direkt jubeln. Im ersten Versuch scheiterte Max Brandt noch knapp an Roman Birjukov, den zweiten Ball staubte Franz Roggow dann aber aus kurzer Distanz ab (20.). Die Führung für die Kiezkicker, die nur 120 Sekunden später sogar beinahe im Schnelldurchlauf ausgebaut wurde. Diesmal wurde Aurel Loubongo in die Box geschickt, kam aus halbrechter Position zum Abschluss und durfte nur nicht jubeln, weil LSK-Kapitän Lukas Pägelow sich im letzten Moment noch dazwischen schmiss und die Pille zur Seite klären konnte (22.). Und die Hausherren hatten weitere Chancen, die Führung auszubauen. Diesmal schlug Jakob Münzner die Pille von links in den Strafraum, am zweiten Pfosten stand Franz Roggow bereit, konnte aber nicht an die Pille herankommen. Der Profi-Leihgabe fehlte ein guter halber Meter zum Torerfolg (28.). Und der LSK? Forderte plötzlich einen Strafstoß. Malte Meyer wollte die Murmel per Flanke in die Mitte schlagen und aus kürzester Distanz bekam Bennet van den Berg die Murmel dabei an die angelegte Hand. Referee Patrick Schwengers entschied auf Weiterspielen (30.).
Brandt legt schnell nach – Loubongo macht den Deckel drauf
Doch dann waren es die Hausherren, die noch vor der Pause nachlegten. Aurel Loubongo ließ rechts an der Strafraumkante gleich zwei Gegenspieler stehen und sah dann den gut postierten Max Brandt, der aus fünf Metern dann nur einschieben musste (37.). Mit der komfortablen 2:0-Führung im Rücken hätten die Philipkowski-Kicker dann vor der Pause fast sogar noch die Vorentscheidung markiert. Münzer brachte eine Ecke von links herein, am Fünfmeterraum schraubte sich Bennet van den Berg in die Luft und nickte auf den Kasten. LSK-Keeper Roman Birjukov musste abtauchen und konnte die Pille gerade noch vor der weißen Linie sichern (42.). Nach dem Seitenwechsel tauschten beide Teams durch. Bei den Hausherren ersetzte Bujar Sedija den Gelb/Rot gefährdeten Franz Roggow, beim LSK kam Abdual Rauf für Kevin Barajas in die Partie. Doch wer nun mit einem Sturmlauf der Gäste nach der Pause gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Relativ ereignislos verlief die erste Viertelstunde nach Wiederbeginn, ehe die Hausherren den Deckel drauf machten. Serhat Imsak eroberte den Ball an der Grundlinie, legte die Murmel dann blitzschnell in die Mitte quer und findet dort Aurel Loubongo, der das Leder über Birjukovic hinweg in die Maschen hob (62.). Das 3:0 für die Kiezkicker – der LSK war endgültig geschlagen. Die einzigen beiden Lebenszeichen der Gäste im zweiten Abschnitt: Ein Freistoß von Nico Hübner, der aber in der St. Pauli-Mauer landete und ein Abschluss von Maximilian Zoch, den Smarsch rettete (76.). Beflügelt durch die Führung legten die Hausherren dann kurz vor Schluss sogar noch einmal nach. Nachdem der eingewechselte Jakub Bednarczyk über rechts durch war, landete sein Querpass erst beim ebenfalls eingewechselten Tom Kankowski, der scheiterte. Der Rebound landete zu Loubongo, der die Murmel aus kurzer Distanz reinhämmerte (81.). Der 4:0-Endstand war besiegelt.
Philipkowski lobt und hofft auf „breite Brust“ für die Zukunft
„Fußball ist immer ein auf und ab. Die ersten beiden Spiele in der Abstiegsrunde waren wir nicht gut. Ich hatte gegen die beiden Gegner mehr erwartet, es kam aber nicht so. Wir haben uns auf diese Woche gut vorbereitet, auch wenn eine Last da ist. Die Jungs wollten und haben sich heute belohnt“, freute sich St. Pauli-Coach Joachim Philipkowski und fügte an: „Nach den ersten zwanzig Minuten haben die Jungs das super gemacht. Die Tore waren auch super herausgespielt. Der Sieg ist enorm wichtig, weil Lüneburg ein direkter Konkurrent ist. Mit dieser breiten Brust wollen wir in die letzten Wochen rund um Ostern gehen.“ Und weiter: „Ein Stein ist mir heute schonmal vom Herzen gefallen, einer ist aber noch drin.“ Trotzdem bleibt die Situation, aufgrund der vielen Absteiger dieses Jahr, weiter angespannt. „Es ist immer ein Thema. Die beiden Gegentore in Hannover haben wir einfach nicht gut verteidigt, deswegen war das auch die ganze Woche das Thema. Die Abwehrleistung ist bei uns immer ein Thema. Denn immer wenn wir hinten stabil waren, dann haben wir meistens auch gewonnen“, so Philipkowski, der ergänzte: „Diese Abstiegsrunde ist schon brutal. Wenn von elf Teams fünf absteigen, das ist schon viel. Das haben wir alle aber vor der Saison gewusst. Es ist für uns noch nicht vorbei, aber wenn die Jungs so weitermachen, dann mache ich mir da keine Gedanken. Heute haben wir die Buden vorne mal gemacht, dass war der Unterschied zu den letzten Wochen. Das, was wir heute gemacht haben, nämlich besser verteidigen, dass wir entscheidend sein in den kommenden Wochen. Vorne haben wir die Qualität, immer ein Tor zu machen. Wir müssen unsere Punkte selber sammeln“, bilanzierte Piepel abschließend.