Oberliga Hamburg
4:0 im Hammer Park: Cordi nutzt Hamm als Aufbaugegner
Nach der 0:1-Niederlage gegen BU in der Vorwoche meldete sich Concordia bei Hamm United eindrucksvoll zurück! Im Hammer Park fegte Cordi mit 4:0 über die „Geächteten“ hinweg. Trainer Frank Pieper zeigte sich zufrieden. Hamm-Trainer Marschall suchte nach Erklärungen.
„Heute hat man ab der ersten Minute gemerkt, dass wir dieses Spiel gewinnen und dominieren wollten“, wirkte Cordi-Trainer Frank Pieper schon fast ein bisschen erleichtert nach dem Abpfiff und gab zu: „Gegen BU war auch nicht alles schlecht. Aber das nagt an den Spielern, weil die nur auf die Tabelle schauen.“ Umso erfreuter war der Coach der Jenfelder, dass seinem Team gegen Hamm United am Freitagabend ein „echter Brustlöser“ gelang. Die Gäste aus Jenfeld legten los wie die Feuerwehr im Hammer Park. Schon am Strafraum des HUFC attackierte das Pieper-Team von Beginn an, ließ die Gastgeber somit früh kaum aus der eigenen Hälfte. Hamm hingegen stand vom Start an sehr tief und lauerte eher auf Konter. Eine Taktik, die den Gästen enorme Räume und Ballbesitz brachte, den die Pieper-Truppe früh zu nutzen wusste. Gerad einmal fünfzehn Minuten waren im Hammer Park Stadion gespielt, als der Ball zum ersten Mal im Netz landete. Vedat Düzgüner wurde im Strafraum deutlich von Jannis Niestädt gefoult. Referee Pfefferkorn brauchte allerdings etwas, zeigte dann aber auch auf den Punkt. Onur Saglam blieb sicher und verwandelte rechts unten (15.). Von der Führung beflügelt legten die Jenfelder nur 180 Sekunden nach dem 0:1 nach. Onur Saglam zirkelte einen Eckball von rechts direkt auf den ersten Pfosten, dort musste HUFC-Keeper David Jendrzej klären und dann landete der Ball bei Vincent Boock. Mit links zimmerte der Cordi-Kicker die Murmel stark unten links in das Gehäuse (18.)
Concordia legt doppelt nach – Marschall sucht nach Erklärungen
Die Mannschaft von Sidnei Marschall agierte ängstlich und kam trotz dessen, dass Cordi in der Folge zwei Gänge zurückschaltete, weiter nicht zu eigenen Chancen. Gerade einmal zwei Mini-Torschüsse gab Hamm am gesamten Abend ab. Doppelt bitter aus Sicht der Hausherren war dann noch die Verletzung von Tevin Tafese, der nach knapp einer halben Stunde mit einem dicken Knie den Platz verlassen musste. Für ihn kam Francis Gyimah in die Partie. Eine Verbesserung brachte aber auch dieser nicht in das Spiel der Hamm-Kicker und auf der Stirn von seinem Trainer Sidnei Marschall bereiteten sich weitere Sorgenfalten aus. Denn: Kurz vor der Pause musste nicht nur Demian Wicke auch verletzt runter, sondern Cordi legte auch nach. Steven Lindener setzte sich links durch, flankte dann von der Grundlinie und fand am zweiten Pfosten Veli Sulejmani, der den Ball mithilfe des Innenpfostens in die Maschen beförderte (44.). Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Bild aus dem ersten Durchgang nichts. Cordi blieb dominant, Hamm weiter ohne Ideen. Und so war es wenig verwunderlich, dass die Jenfelder endgültig den Deckel draufmachten. Vincent Boock durfte nach schlimmem Rückpass zum 4:0 für die Pieper-Elf einschieben (74.). „Wir haben Geschenke verteilt. Alle drei ersten Tore waren Geschenke. Den Elfmeter muss ich mir nochmal anschauen, dass 0:2 war nach einem Standard. Da wollten wir eigentlich nichts zulassen. Beim 3:0 schieben wir den Ball zum Gegner am Strafraum und beim 4:0, darüber müssen wir gar nicht sprechen. Gegen so einen Gegner sind das zu viele Fehler“, ärgerte sich Hamm-Coach Sidnei Marschall nach Spielende und fügte an: „Wir müssen nächste Woche die Punkte gegen BU holen.“
Frank Pieper nach Abpfiff erfreut über „Brustlöser für die Seele“
Das Hamm im Vergleich zum letzten Jahr wenig energetisch und lautstark auf dem Platz agierte, dafür hat Marschall keine Erklärung. „Die Erklärung suche ich die ganze Saison schon. Das, was uns letzte Saison stark gemacht hat, ist dieses Jahr nicht mehr da. Wir kriegen es einfach nicht raus, wissen nicht woran es liegt. Wir machen vieles gleich wie letzte Saison. Aber es geht mit den Standards los. Wir bekommen es einfach nicht hin. Es ist einfach zu wenig“, so der HUFC-Trainer, der ergänzte: „Es hat sich schon in der Vorbereitung gezeigt, dass immer wenig Leute da waren. Ich will nicht Corona die Schuld geben, aber einige Spieler scheinen sich daran gewöhnt zu haben, kein Fußball mehr zu spielen. Das geht anderen Vereinen und Trainern aber auch so.“ Cordi-Übungsleiter Frank Pieper hingegen analysierte weiter: „Wir hatten Kontrolle über Ball und Gegner. Wir haben uns fast nur in deren Hälfte aufgehalten, waren wenig konteranfällig. Es war eine gute Lautstärke da, Zweikampfbereitschaft da und der Wille, immer für den anderen mitzulaufen. Es hat mich sehr für die Jungs gefreut. Es ist ein Brustlöser für die Seele.“ Schließlich war die 0:1-Niederlage gegen BU noch lange in den Köpfen seiner Kicker. „Die Jungs machen sich auch Gedanken, dass ist doch ganz normal. So ein Spiel musst du gewinnen, kannst es aber auch verlieren. Das macht den Fußball nun mal aus, dass nicht immer die auf dem Papier bessere Mannschaft gewinnen“, fasste der Cordi-Trainer Pieper abschließend zusammen.