Oberliga Hamburg
3:3-Spektakel: Paloma und Sasel trennen sich mit Remis
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Punkteteilung an der Brucknerstraße! Vor rund 200 Zuschauern trennten sich der USC Paloma und der TSV Sasel am Samstag mit einem 3:3-Remis. Zwei Mal kam Sasel nach einem Rückstand zurück, für einen Sieg reichte es am Ende, dank einem Hammer von Michael Blunck, aber nicht.
Die Begegnung an der Brucknerstraße startete wie die Feuerwehr. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, da zappelte der Ball bereits zum ersten Mal im Netz. Moritz Niemann spielte das Leder diagonal links auf den Flügel zu Lennard Wallner, der anschließend in die Box eindrang und in der Mitte Tom Bein völlig blank stehen sah. Nach seinem Querpass zappelte der Ball im Netz (6.). Die frühe Führung für das Team von Marius Nitsch im wichtigen Oberligaspiel gegen den TSV Sasel. Doch 180 Sekunden später war die Freude bei den „Tauben“ schon wieder verflogen. Der Grund: Ein Pfiff von Schiedsrichter Gerhard Alexander Ludolph. Dieser wollte nach einem Anschießen aus einem Meter Entfernung von Tim Jeske gegen Collin Blumauer ein Handspiel erkannt haben und zeigte auf den Punkt (9.). USC-Trainer Marius Nitsch war außer sich und konnte es nicht glauben. Sogar im Nachgang des Spiels thematisierte Nitsch die Szene. „Ich bin da eigentlich kein großer Freund von, aber ich habe das Bild gesehen, dass ihm der Ball klar an die Brust springt. Es ist sehr ärgerlich, dass wir in dieser Phase das Gegentor kriegen“, fasste Nitsch zusammen, denn den anschließenden Strafstoß verwandelte Lukas Kourkis sicher in der rechten unteren Ecke (9.). Es sollte nicht die letzte klare Fehlentscheidung des Referees bleiben, der mehr und mehr nervös wirkte. Das wurde auch nach etwas mehr als einer halben Stunde deutlich, als Kourkis aus Frust gegen Lion Mandelkau, obwohl der Ball bereits weg war, einen Bodycheck verpasste. Ludolph beließ es nur bei einer gelben Karte. In Anbetracht einer klaren Tätlichkeit ein mildes Urteil. Kurz darauf nahm TSV-Coach Zankl seinen Stürmer zudem vom Feld und brachte Nick Gerken dafür in die Partie.
Blunck staubt aus kurzern Distanz ab – Gerken netzt spät ein
Kurz vor der Pause wurde es dann erneut wild. 120 Sekunden vor Ultimo der ersten Hälfte waren nämlich erneut die Hausherren zur Stelle, nachdem Paloma-Keeper Jannis Waldmann zuvor stark gegen Jean-Lucas und Nick Gerken gerettet hatte (40.). Collin Blumauer probierte es aus der zweiten Reihe, Sasel-Fänger Tuffour konnte nur nach vorne klatschen lassen und plötzlich steht Michel Blunck alleine vor dem Tor und konnte einnetzen (43.). Die erneute Führung für Paloma, die nach dem nicht berechtigt gegebenen Elfmeter wie ein Ausgleich wirkte. Doch erneut hielt die Freunde beim Nitsch-Team nicht allzu lange an. Denn: Noch vor der Pause kassierte Paloma den Ausgleich. Jean-Lucas Gerken wurde halblinks in der Box bedient, schaute kurz hoch und zog dann mit seinem linken Fuß in die rechte untere Ecke ab. Waldmann konnte dem Ball nur noch hinterher schauen (45.+3). Mit dem 2:2-Remis ging es dann vorerst wieder in die Pause. Nach dem Seitenwechsel wirkte Sasel dann wacher und griffiger und ging selbst zum ersten Mal in Front. Am Strafraum legte Jean-Lucas Gerken den Ball weiter nach links, dort stand Kjell Ellerborck goldrichtig und konnte aus 17 Metern flach abziehen. Waldmann sah das Leder erst sehr spät und so schlug der Ball sauber ein (59.). Zum ersten Mal konnte sich das Zankl-Team eine Führung an diesem Samstag herausspielen, doch wie schon bei Paloma zuvor hielt die Freunde nicht lange. Nur rund zwanzig Minuten später stand es erneut Remis. Paloma spielte einen Konter blitzsauber über Christian Merkle und Dominic Ulaga aus, der das Leder am Strafraum an Blunck übergab. Dieser fackelte nicht lange und schweißte den Ball oben links im Knick ein (77.). Es war der 3:3-Ausgleich und zeitgleich Endstand in einer Begegnung, in der sowohl Sasel, als auch Paloma noch den Lucky-Punch hätten setzen können. So blieb es am Ende bei der Punkteteilung und dem 3:3-Remis.
Zankl lobt Paloma für Spielidee – Nitsch hadert mit Elferpfiff
„Wir wussten vorher, dass es bei Paloma nicht einfach werden wird. Dass sie aber so gut auf unser System angepasst waren, da brauchten wir ein paar Minuten Zeit. Das Gute ist, dass wir mittlerweile einen Plan B haben. Wir haben es öfter schon erlebt, dass der Gegner gegen uns die Raute zustellt. Aber so wie es Paloma gemacht hat, so gut hat es diese Saison selten jemand gegen uns gespielt“, lobte Sasel-Coach Danny Zankl die „Tauben“ nach Spielende für ihre Leistung, fügte aber auch an: „Gegen den Ball hat es dann aber funktioniert und wir haben Anpassungen in der Halbzeit vorgenommen. Wir gehen dann auch in Führung, kassieren am Ende aber auch noch ein Tor. Zuvor hätten wir auf 4:2 stellen müssen. Am Ende ist uns der Sieg leider verwehrt geblieben. Mit der Moral und der Leistung können wir heute gut leben, auch wenn wir nicht gewonnen haben.“ Ähnlich analysierte auch USC-Coach Marius Nitsch das Spiel. „Wir haben die Raute so auch noch nicht gespielt, deswegen war der Start von uns sehr gut. Wir hatten uns da schon was ausgerechnet, weil Sasel in der letzten Reihe nicht so viel Physis hat. Da wollten wir dann die ersten Bälle gewinnen“, erklärte Nitsch den Matchplan und fügte an: „Insgesamt waren wir sehr griffig und sehr gut drin. Es zog sich aber auch das Spiel durch, dass wir gegen Widerstände angehen und auch zurückkommen können. In der Schlussphase haben wir noch unsere Momente gehabt, auch wenn Sasel zuvor sicher war. Insgesamt bin ich mit der Mannschaft sehr zufrieden. Wir wollten unbedingt punkten, um in die Meisterrunde zu kommen und deswegen bin ich stolz auf die Jungs, dass sie als absolute Einheit gegen ein Spitzenteam der Liga agiert haben.“ Mit zwölf Punkten auf Platz sechs sollte da Paloma übrigens nichts mehr passieren. Sasel hingegen hat sogar schon 18 Punkte voraus und hat die Meisterrunde damit auch schon rechnerisch erfolgreich erreicht.