Regionalliga Nord
3:2 gegen Pauli II: Brown ballert EN ins Glück
Zurück auf Platz 13 und die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt wächst! Der FC Eintracht Norderstedt siegte am Sonntagnachmittag mit 3:2 gegen die U23 des FC Sankt Pauli. Dabei lag die Martens-Elf zwei Mal zurück. Jordan Brown brachte die Eintracht am Ende auf die Siegerstraße.
Die Kiezkicker starteten wie die Feuerwehr in die Begegnung. Vico Meien spielte einen katastrophalen Fehlpass direkt vor die Füße von Jan-Marc Schneider, der alleine vor Joahnnes Höcker auftauchte und nicht lange fackelte. Locker und lässig legte der 25-Jährige den Ball am EN-Schlussmann vorbei ins Netz (5.). Bereits nach fünf Minuten in Rückstand steckte die Eintracht das 0:1 im eigenen Stadion dennoch sehr gut weg. Dennoch dauerte die Antwort mehr als eine Viertelstunde. Vico Meien machte seinen dicken Bock von zuvor dabei wieder gut. Der Youngster tankte sich rechts in den Strafraum durch und legte die Pille dann quer. Dort rauschte erst Sinisa Veselinovic am Ball vorbei, doch dann vollstreckte Johann von Knebel zum 1:1-Ausgleich (25.). Nun hatte Norderstedt Blut geleckt und ließ die große Chance zur eigenen Führung liegen. Holger Nils Brüning steckte die Pille in den Lauf von Sinisa Veselinovioc durch, der nicht lange fackelte und abzog. Pauli-Keeper Svend Brodersen konnte den Ball mit dem Knie parieren (29.). Die besseren Chancen hatten auch weiterhin die Norderstedter. Sieben Minuten vor Ultimo hätte es dabei erneut fast gescheppert. Kubilay Büyükdemir wurde von Meien bedient, der den Ball rechts vorher erobert hatte. Der Eintracht-Flügelflitzer drang in die Box ein, zog in die Mitte und semmelte seinen Abschluss knapp rechts vorbei (38.). Kurz darauf ging es für beide Teams zurück in die Kabinen. Der zweite Durchgang begann dann wie der erste – nahezu eine exakte Kopie. Der eingewechselte Veli Sulejmani spielte die Pille im Fallen von der Grundlinie in den Rückraum, wo Jan Marc Schneider wartete. Dieser schoss aber Ronny Marcos auf der Linie an (47.). Nur kurz darauf zappelte die Kugel dann doch im Netz.
Schneider schickte den pfeilschnellen Sirlord Conteh auf die Reise, der auf und davon war und das Leder dann sehenswert über Höcker hinweg in die Maschen lupfte (51.). Doch erneut brach die Eintracht nicht zusammen, sondern drückte direkt wieder auf den Ausgleich. Knebel tankte sich an die Box, legte auf Sinisa Veselinovic ab und dieser suchte direkt den Abschluss. Sein Schuss wurde von Niklas Hoffmann noch abgefälscht und ditschte deshalb nur gegen den Querbalken (57.) Brodersen wäre ohne Chance gewesen. Die Martens-Elf hatte nun Blut geleckt und drückte weiter. Meien steckte für Brüning durch, der alleine auf die Reise ging und noch einen Haken schlug, um aus einer besseren Position abzuschließen. Brodersen machte sich ganz breit und konnte das Leder so parieren (59.). Nach etwas mehr als einer Stunde hielten die Fans der Norderstedter aber den Atem an. Christian Conteh wurde im Strafraum bedient, ließ Marxen dann noch stehen und hämmerte das Spielgerät dann nur an den Pfosten (64.). Und die Eintracht? Bestrafte die Chancenverwertung der Kiezkicker eiskalt. Ronny Marcos brachte den zweiten Ball nach einer schlechten Ecke herein, den Marcus Coffie mit dem Kopf erwischte. Wieder fälschte Hoffmann entscheidend ab, diesmal aber in die Maschen (69.). Der Bann war zum zweiten Mal gebrochen und nur 120 Sekunden später stand die Ersatzbank der Eintracht Kopf. Wieder wurde der Ball nach einem Standard geklärt, wieder kommt die Pille wie ein Bummerang zurück. Diesmal schlug Coffie den zweiten Ball herein und Jordan Brown zog ab. Die Murmel schlug unter der Latte ein (72.). Das 3:2 für die Martens-Elf, Norderstedt hatte das Spiel gedreht. Am Ende retteten die Rot-Weißen den Sieg über die Zeit.
„Beim ersten Tor kann man nichts machen. Das kann man nicht verteidigen“, ärgerte sich Eintracht-Verteidiger Marin Mandic zwar über das 0:1, fügte aber dennoch an: „Wir haben zwei Rückstände aufgeholt und am Ende gewonnen. Viele denken, dass wir mental tot sind. Wir sehen, dass es nicht so ist.“ Nun wünscht sich Mandic auch für die nächsten zwei Spiele positive Ergebnisse. „Jetzt muss der nächste Dreier gegen Hannover her. Wir haben heute zwei Plätze gut gemacht. Es wäre enorm wichtig“, ergänzte der 30-Jährige. Der goldene Torschütze, Jordan Brown, hatte nach dem Abpfiff logischerweise ein Lächeln auf den Lippen. „Ich habe gar nicht viel nachgedacht. Ich wollte den Ball mit voller Überzeugung reinhauen. Das hat dann auch geklappt“, erklärte Brown und fügte an: „Wenn wir so weiter machen, dann schaffen wir das mit dem Klassenerhalt. Aber wenn wir das nicht tun, dann sind wir wieder am Anfang.“ Seinen Treffer beschrieb der Außenverteidiger so: „Dieses Tor war einfach Überzeugung. Ich habe versucht alles in diesen Schuss reinzuhauen. Wir sind nun alle unfassbar glücklich.“ Des Weiteren arbeitete Brown den Unterschied seit dem Trainerwechsel heraus. „Jens kommt über den motivativen Aspekt. Er hat uns gezeigt, dass wir als Einheit auftreten müssen. Jeder Trainerwechsel bringt mit, dass sich alle nochmal neu beweisen müssen.“ Zufrieden zeigte sich nach dem Abpfiff auch EN-Trainer Jens Martens. „Ich bin total glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Das gibt uns den nächsten Kick und lässt sich zuversichtlich in die nächste Woche blicken. Auch, dass wir wieder getroffen haben“, erklärte Martens. Enttäuschung herrschte hingegen auf der Gegenseite bei FCSP-Coach Joachim Philipkowski. „Wir haben nach dem 1:1 schon nicht mehr gut gespielt, haben den Gegner immer mehr aufgebaut. Norderstedt ist damit gewachsen. Uns hat dann einfach das Spielglück gefehlt“, so „Piepel“, der abschließend ergänzte: „Christian wollte da wohl eher den Pfosten kaputt schießen. Aber er ist jung und macht es nächstes Mal besser. Am Ende haben wir einfach zu wenig gemacht, um den Ausgleich nochmal schaffen zu können.“
Foto: KBS-Picture