Oddset-Pokal
3:2 bei Lohbrügge: Wedel taumelt, fällt aber nicht
Das Halbfinale war so nah: Trotz einer starken Leistung reichte es für den VfL Lohbrügge gegen den Wedeler TSV nicht zum Weiterkommen. 2:3 hieß es am Ende aus Sicht des Landesligisten, auch weil Wedel-Kicker Theodoros Ganitis und Ali Moslehe mit zwei Traumtoren etwas dagegen hatten.
Der Landesligist startete besser in die Partie, hatte keine 120 Sekunden nach Anpfiff die erste dicke Möglichkeit zur Führung. Nach einer Flanke von Pascal Bäker stand Duro Arlovic im Sechzehner goldrichtig, verfehlte sein Ziel nur um haaresbereite (2.). Aber auch die Gäste aus Wedel wurden früh gefährlich vor dem gegnerischen Kasten. Lohbrügge-Keeper Alen Brandic ließ einen Wilckens-Schuss nur abklatschen, rettete den Abpraller gegen Theodoros Ganitis anschließend glänzend (7.). Nach rund zwanzig Minuten dann Aufregung im TSV-Strafraum. Arlovic wurde in der Box bedient, legte die Kugel technisch perfekt quer für Antonio Kobas. Dieser schlenzte die Kugel ins lange Eck, doch Wedel-Schlussmann Stefan Steen bugsierte die Pille in letzter Sekunde noch ins Seitenaus (20.). Und auch fünf Minuten später musste der TSV-Keeper eingreifen, lenkte einen Freistoß von Maskaljevic gerade noch über den Querbalken (25.). Erst kurz vor der Pause belohnten sich die Hausherren dann mit der, zu diesem Zeitpunkt, verdienten Führung. Erst scheiterte Kobas noch aus elf Metern an Steen, doch der Abpraller landete vor den Füßen von Zivkovic, der die Pille nur noch einschieben brauchte (42.). Nach dem Pausentee wendete sich das Blatt allerdings. Der Oberligist wirkte nun deutlich wacher, was nicht zuletzt an der Halbzeitansprache gelegen haben dürfte. Sieben Minuten nach Wiederanpfiff zappelte der Ball dann im VfL-Netz. Jan Eggers schickte mit einem Außenrist-Pass Marcus Richter auf die Reise, der Lohbrügge-Torwart Brandic umkurvte und trocken zum Ausgleich einschob (52.). Und die Großkopf-Equipe legte schnell nach. Erst verpasste Jorma Eggers noch knapp per Kopf (56.), ehe Theodoros Ganitis nach einer knappen Stunde, per direkt verwandeltem Freistoß, die Partie zu Gunsten des TSV drehte (61.).
Das fußballerische Sahnehäubchen setzte dann zehn Minuten später allerdings ein anderer Wedeler. Nach einem Eckball von Jan Eggers landete die Kugel, 30 Meter zentrale Position, bei Ali Moslehe, der nicht lange fackelte und die Kugel per Volleyschuss unter die Querlatte ballerte (71.). Ein wahres Traumtor des ehemaligen Lüneburgers! Zwölf Minuten vor Ultimo wurde es dann aber trotzdem noch einmal eng für die Gäste. Antonio Kobas verwandelte einen von Ebbecke verschuldeten Handelfmeter zum Anschlusstreffer (78.). Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase, mit dem besseren Ende für den Oberligisten. Denn: Bäker versagten kurz vor Schluss gegen Steen die Nerven (89.). VfL-Coach Mato Mitrovic ärgerte sich im Anschluss über die zweite Hälfte: „Wedel musste nach der Pause mehr Druck machen, das war klar. Wenn man dann aber durch zwei solche Traumtore verliert, dann ist das doppelt bitter für die Jungs. Ich glaube nicht, dass wir das schlechtere Team waren“, so Mitrovic, der anfügte: „Wenn wir am Ende noch das Tor machen, dann geht es vielleicht sogar in die Verlängerung. Da wäre dann wieder alles offen gewesen. Insgesamt haben wir uns aber gut verkauft.“ Glücklich zeigte sich nach dem Abpfiff auch Torschütze Ali Moslehe. „Ich habe schon viele Tore gemacht, aber das war mit Abstand bisher das Schönste, was ich geschossen habe“, erklärte Moslehe und ergänzte: „Ich habe den Ball perfekt getroffen und dann hat er auch perfekt gepasst.“ Wedel-Zepterschwinger Jörn Großkopf, der seine Truppe in der Halbzeitpause ins Gebet nahm, hob die positive Reaktion hervor. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir uns so nicht aus dem Jahr 2017 verabschieden können. In der ersten Hälfte hatten wir zu wenig Leben im Spiel. In der zweiten Halbzeit war es dann sehr dominant“, bilanzierte Großkopf, der abschließend anfügte: „Schlussendlich war das Weiterkommen dann auch verdient, auch wenn es knapp war.“
Foto: KBS-Picture