Regionalliga Nord
3:0-Sieg vor 2853 Fans! Sezer bestraft St. Pauli II doppelt
Keine Punkte zum Auftakt! Vor 2853 Fans setzte es für die U23 des FC Sankt Pauli eine deutlich 0:3-Pleite gegen den Drittliga-Absteiger VfB Lübeck. Gegen seine ehemaligen Kollegen netzte VfB-Stürmer Cemal Sezer doppelt. Bei den Braun-Weißen fehlte vor allem Offensiv die Spielidee.
Mit einer fast runderneuerten Mannschaft startete der FC St. Pauli vor einer tollen Kulisse von 2853 Fans in die Begegnung gegen den VfB Lübeck. Neben den beiden Neuzugängen aus Lotte, Bennet van den Berg und Justin Plautz, durften mit Maximilian Schütt und Niklas Jessen auch zwei Youngster aus dem eigenen Nachwuchs von Beginn an ran. Luis Coordes nahm hingegen erst einmal auf der Bank Platz. Die Gäste starteten in der Folge gut in die Begegnung, hatten mehr Ballbesitz und konnten die Lübecker oftmals am eigenen Strafraum bereits abfangen. Wirklich gefährlich wurden die Kiezkicker dabei aber nicht. In der Folge übernahmen dann nach etwas mehr als zehn gespielten Minuten die Hausherren mehr und mehr das Geschehen. Allerdings brauchten auch die Marzipan-Städter, bei denen Trainer Lukas Pfeiffer verletzt fehlte, fast zwanzig Minuten, ehe sie selbst einmal gefährlich wurden. Über links bekam Robin Kölle den Ball, steckt tief für Samuel Abifade durch und dieser schlug das Leder flach an die Box. Cemal Sezer lief ein, haute aber über die Kugel (18.). Die erste Annäherung der Lübecker, die in den folgenden Minuten den Druck immer weiter erhöhten. Nachdem Sezer den Ball von rechts in die Mitte brachte, nickte Fynn Kleeschätzky den Ball an den Fünfmeterraum. Dort rauschte Mirko Boland heran und streichelte das Leder über den Querbalken (22.). Besser machte es Sezer dann 180 Sekunden später selbst. Vejkoslav Taritas spielte den Ball von rechts in die Box, Sezer nahm die Kugel mit dem Rücken zum Tor an, drehte sich einmal kurz und legte die Pille dann rechts unten in die Ecke rein (25.).
Sezer wird zum großen Schreck – St. Pauli ohne echte Idee
Nach der Führung waren die Hausherren dann sogar dem zweiten Treffer näher, als die Gäste dem Ausgleich. Mirko Boland probierte es nach etwas mehr als einer halben Stunde noch aus der zweiten Reihe, fand in dem schnell abtauchenden Kiezkicker-Torwart Heim aber seinen Meister (35.). Bitter wurde es kurz vor der Pause für die Hausherren, bei denen Fynn Kleeschätzsky verletzt raus musste. Nach einem Zweikampf an der Mittellinie ging es für den VfB-Kicker nicht weiter. Andreasson kam dafür rein (45.+2). Zwar erwischten die Gäste nach dem Seitenwechselt optisch erneut den besseren Start ins Spiel, die erste dicke Chance verzeichneten aber die Lübecker. Nach einer Sezer-Ecke landete die Kugel am zweiten Pfosten bei Abifade, der das Leder wieder an den Fünfmeterraum brachte. Mateusz Ciapa kam aus fünf Metern zum Abschluss, setzte das Leder aber rechts am Pfosten vorbei (54.). Ähnlich erging es nur wenige Minuten später Abifade selbst, der hinter der Kette frei gespielt wurde und plötzlich alleine vor Heim stand. Doch dem VfB-Stürmer versagten die Nerven. Abifade setzte das Leder über den Querbalken (57.). Besser machte es sein Teamkollege Sezer keine 60 Sekunden später, sehr zum Leidwesen seiner ehemaligen Kollegen. Auch Sezer wurde hinter die Kette frei gespielt, behielt aber die Nerven und legte die Murmel überlegt an Heim vorbei in die lange Ecke (59.). Zwar mischten die Hamburger in der Folge weiter gut mit, eine wirkliche Idee, gerade offensiv, war von der Philipkowski-Equipe aber auch nach der Halbzeit nicht zu sehen. Daran änderten auch die St. Pauli-Wechsel nichts.
Ciapa macht Sieg perfekt – „Piepel“ kritisiert Chancenverwertung
Und dennoch hätten die Hamburger die Chance gehabt, es jedenfalls noch einmal spannend zu machen. Denn: Der insgesamt auffällige Niclas Nadj brachte den Ball noch einmal von rechts in die Mitte, fand im Fünfmeterraum völlig freistehend Bennet van den Berg und dieser setzte den Abschluss drei Meter über den Kasten (75.). Die Mega-Chance das Spiel noch einmal spannend zu machen, war vertan. Und so waren es kurz darauf die Hausherren, die den Deckel endgültig drauf machen. Der eingewechselte Robin Krolikowski sah von der Grundlinie den am zweiten Pfosten besser postierten Mateusz Ciapa, der aus kurzer Distanz nur noch abzustauben brauchte (83.). Das 3:0 war auch der Endstand. „Wir sind ordentlich ins Spiel gekommen, hatten eine gute Phase. Wir waren da aber nicht zielstrebig genutzt. Wir haben uns nur Vorteile erspielt, keine Chancen. Das wird im Regionalliga-Fußball bestraft“, bilanzierte Kiezkicker-Trainer Joachim Philippkowski nach dem Abpfiff und fügte an: „Nach dem 0:1 haben wir uns erholt, waren aber weiterhin nicht zwingend genug. Wenn ein Cemal im Spiel zwei Chancen hat, dass weiß ich, dann macht er die rein. Wir haben 0:2 zurückgelegen und dennoch nicht aufgesteckt. Wir hätten unsere späten Chancen dann nutzen müssen. Vielleicht wäre das Spiel dann noch gekippt. Dadurch, dass wir erst so spät die Chancen hatten, geht der Sieg aus meiner Sicht auch in Ordnung.“ Der doppelte Torschütze zeigte sich nach Abpfiff zufrieden mit dem Ergebnis gegen seine Ex-Kollegen. „Es ist ein überragender Auftakt für uns zu Beginn. Es ist auch ein super Einstand“, so Sezer abschließend.