Oberliga Hamburg
3:0-Sieg: Vicky will „inoffizielle Meisterschaft“ nicht
3:0-Sieg gegen den SC Condor und „Dasse“-Jäger Teutonia 05 wieder auf die Pelle gerückt: Der SC Victoria Hamburg feierte am Freitagabend seinen zweiten Dreier innerhalb von drei Tagen. Doch wenn es nach Coach Jean-Pierre Richter geht, will Vicky die „inoffizielle Meisterschaft“ gar nicht.
Der SC Victoria Hamburg ist wieder bis auf zwei Punkte an Teutonia 05 dran. Die Blau-Gelben von der Hoheluft besiegten den SC Condor am Freitagabend vor 169 Zuschauern mit 3:0. Dabei hatten die Hausherren nach etwas mehr als zwanzig Minuten sogar Glück, dass Ibrahim Özalp ein tolles Martens-Solo nicht zur Raubvögel-Führung nutzen konnte (26.). Knackpunkt der Begegnung war nach einer halben Stunde die Ampelkarte für Vicky Marc Henry Lange, der damit frühzeitig unter die Dusche musste. Nur drei Minuten später ging die Richter-Equipe in Front. Andre Monteiro Branco fasste sich aus rund 25 Metern halblinker Position ein Herz und schweiste die Kugel kurz unter dem Lattenkreuz in die Maschen ein. Und vor der Pause hätten die Gastgeber sogar noch nachlegen können, doch Nick Scharkowski traf nur den Innenpfosten (40.). Der Bann war sechs Minuten nach Wiederanpfiff gebrochen. Erst bediente Nick Scharkowski von der Grundlinie Nil von Appen, der ganz cool zum 2:0 ins lange Eck einschob (51.), ehe der Knipser selbst einen Angriff von Klaas Kohpeiß und ihm mit dem 3:0 kröhnte (60.). Von der Woike-Elf kam nach der Pause kaum noch etwas. Lob gab es von Condor-Coach Christian Woike nach Abpfiff zuerst einmal für die neue Anlage der Hoheluftler: „Glückwunsch an den SC Victoria zu dieser tollen Anlage. Ich durfte nur zwei Bälle darauf spielen und wusste, dass ist schon ein kleines Träumchen.“
„Ich freue mich für den gesamten Hamburger Fußball sehr, dass wir sowas haben“, erklärte der 39-Jährige, der anschließend ein paar Worte zum Spiel verlor. „Die ersten 36 Minuten haben wir Vicky nicht zur Entfaltung kommen lassen, hatten sogar selbst ein paar Möglichkeiten. Leider legen wir das 1:0 genau dem Spieler auf, der den besten linken Fuß auf dem ganzen Feld hat. In der zweiten Hälfte hatten wir uns zwar viel vorgenommen, konnten es dann aber nicht umsetzen“, erklärte Woike und fügte an: „Wir haben Vicky zwar auch den Gefallen getan, dass sie ihr Spiel spielen konnten, aber man hat auch die individuelle Klasse gesehen. Ich drücke nun Vicky die Daumen für die „inoffizielle Meisterschaft“ mit Teutonia 05.“ Von einer „inoffiziellen Meisterschaft“ will Vicky-Coach Jean-Pierre Richter allerdings nicht reden. „Wir hatten im Sommer einige strukturelle Umstellungen auf und neben dem Platz. Aber ich glaube, dass keiner gerne Zweiter werden möchte. Weil der Zweite ist der erste Verlierer. Wir haben uns dieses Jahr keinen Tabellenplatz als Ziel gesetzt. Die Mannschaft arbeitet tagtäglich für den Platz, auf dem wir aktuell stehen“, so Richter, der die Begegnung folgend abschließend zusammenfasste: „Wir hatten zuerst nicht den Zugriff auf das Spiel, konnten dann aber einen Schlüsselmoment, die Unterzahl-Situation, für uns nutzen. Es war symbolisch auf dem Feld, dass jeder einzelne Akteur aus der Unterzahl eine Überzahl geschafft hat.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture