Oberliga Hamburg
3:0-Sieg für Vicky – Richter: „Langweilig und nicht schön“
Fußball-Magerkost an der Hoheluft: Zwar besiegte der SC Victoria Hamburg den SV Rugenbergen am Freitagabend mit 3:0, doch Glanz ließen beide Teams vermissen. Wohl auch deshalb waren sich beide Trainer nach Abpfiff sehr einig und attestierten ihren Kickern keinen wirklich guten Auftritt.
Die Gastgeber von der Hoheluft starteten wie die Feuerwehr in die Partie: Es waren gerade einmal 180 Sekunden absolviert, als Luca Ernst im Rugenbergen-Strafraum Julian Schmid bediente und dieser aus spitzem Winkel den Ball im langen Eck unterbrachte (3.). Damit war die Begegnung zwar eigentlich bereits früh entschieden, doch die Spieler beider Mannschaften quälen die 231 Zuschauer durch den Rest der Begegnung. Denn: Vicky war zwar das bessere Team, brachte seine Chancen aber nicht im Tor unter. Die beste Chance ließ dabei Nil von Appen liegen, nachdem Alexander Borck ihn vom rechten Flügel bedient hatte (5.). Die beste Chance der Gäste ließ Patrick Hoppe liegen, der bei einem Freistoß aus 25 Metern in Vicky-Keeper Dennis Lohmann seinen Meister fand (9.). Kurz vor dem Pausentee legten die Gastgeber dann nach. Per Foulelfmeter erhöhte Timo Stegmann quasi mit dem Pausenpfiff auf 2:0 und sorgte somit für klare Verhältnisse (44.). Nach dem Seitenwechsel war es dann Nil von Appen, der per Kopf den 3:0 Endstand erzielte (71.). Fußballerischen Glanz ließen beide Teams auch in Abschnitt zwei vermissen.
„Langweilig, unschön und brutal wichtig“, bilanzierte Vicky-Trainer Jean-Pierre Richter nach dem Abpfiff und fügte an: „Ich fand es langweilig, wie wir gespielt haben. Das frühe Tor hat uns gut getan, der Sieg geht am Ende verdient“, so Richter weiter, der ergänzte: „Es war sehr komplex, was wir heute alles nicht gemacht haben. Umso schöner ist es natürlich, dass wir trotzdem gewonnen haben.“ SVR-Verteidiger Kevin Lohrke gab nach dem Spiel zu Protokoll: „Letztendlich muss man sagen, dass wir mehr Ballbesitz hatten, aber im letzten Drittel keine Chance hatten. So kann man gegen eine Mannschaft wie Victoria nicht gewinnen. Da fehlt der letzte Wille, noch mal ein paar Meter mehr zu machen.“ Sein Trainer Thomas Bohlen formulierte seine Kritik an der 0:3-Pleite sogar noch deutlicher. „Das muss ich erstmal verdauen. Mit so einer Leistung kann man hier kein Spiel gewinnen“, erklärte Bohlen und fügte an: „Ich würde einfach sagen, dass wir heute gar nicht auf dem Platz waren. Aber vielleicht muss man das dem Team auch mal zugestehen. Das habe ich heute zum ersten Mal erlebt“, fügte Bohlen abschließend an.
Foto: KBS-Picture