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Bundesliga

3:0 gegen MSV: HSV „versöhnt“ Fans – Arp weint

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Ein halbwegs versöhnlicher Saisonabschluss: Der Hamburger SV hat im letzten Saisonspiel vor 51.157 Zuschauern mit 3:0 gegen den MSV Duisburg gewonnen. Nach vielen Monaten traf auch Fiete Arp erstmals wieder für die Rothosen und zeigte sich auf dem Feld dann äußerst emotional.

Die erste Panne gab es bereits vor dem Anpfiff! Als Lotto King Karl und Carsten Pape das obligatorische „Hamburg, meine Perle“ anstimmten, setzte die dazugehörige Musik nicht ein. Kurzerhand gaben beide eine A cappella-Version zum Besten, lösten das Problem somit mit Humor. Auf dem Feld starteten die Rothosen zum Abschied mit Fiete Arp auf dem Flügel, auch Mats Köhlert und Josha Vagnoman durften von Beginn an ran. Die nächste Panne folgte dann nach nicht einmal einer gespielten Minute – diesmal aber vom Schiedsrichter-Gespann. Fiete Arp steckte den Ball in die Tiefe zu Josha Vagnoman durch, der wiederum Manuel Wintzheimer in der Mitte bediente. Der Stürmer hatte keine Probleme den Ball in den Maschen unterzubringen, allerdings entschied Assistent Florian Lechner zu Unrecht auf Abseits (1.). Doch die Rothosen blieben auch in der Folge am Drücker, ließen aber auch fünf Minuten später die dicke Chance zur Führung liegen. Mats Köhlert düpierte auf dem linken Flügel Gerrit Nauber, zog dann in die Mitte und schloss aus spitzem Winkel ab. Doch MSV-Schlussmann Daniel Mesenhöler bekam im letzten Moment noch die Hände nach oben (6.). Und die Gäste aus Duisburg? Meldeten sich immerhin in Person von Moritz Stoppelkamp einmal kurz in der Partie an (8.). Doch der Schuss des Duisburgers stellte HSV-Keeper Tom Mickel nicht vor größere Probleme. Nach einer knappen Viertelstunde belohnte sich die Wolf-Elf für einen bis dato ordentlichen Auftritt selbst. Nach einem Eckball von Douglas Santos stieg Leo Lacroix am ersten Pfosten in die Luft und nickte die Pille zur 1:0-Führung ein (15.). Mehr passierte in der Folge allerdings lange nicht. Denn der HSV schien mit dem knappen 1:0 zufrieden, kam erst nach über einer halben Stunde mal wieder gefährlich vor das MSV-Tor. Mesenhöler fischte einen Freistoß von Berkay Özcan aus der linken unteren Ecke (33.). Den Torerfolg verwehrte Mesenhöler auch Fiete Arp, der in seinem letzten HSV-Spiel aus halbrechter Position abschloss. Der MSV-Keeper klärte mit dem Fuß (35.).

Mit dem 1:0 ging es dann auch zurück in die Kabinen. Wie schon im ersten Durchgang kamen die Rothosen mit viel Druck aus dieser zurück und erzielten schnell das 2:0. Nach einem bereits geklärten Eckball machte Fiete Arp den Ball wieder scharf und bediente oer Kopf Manuel Wintzheimer. Die Pille kullerte durch den MSV-Strafraum, Wintzheimer ließ sich nicht zwei Mal Bitten und drückte die Murmel aus zwei Metern über die Linie (49.). Wie im ersten Durchgang drohte die Partie nach dem 2:0 ebenso zu verflachen – bis Fiete Arp sich einschaltete. Der 19-Jährige wurde mit einem langen Ball auf die Reise geschickt, schüttelte Lukas Fröde noch locker ab und umkurvte dann noch Mesehöler. Anschließend schob Arp den Ball in die Maschen ein, drehte zum Jubel ab und brach dabei sogar in Tränen aus (64.). Für großem Applaus sorgte in der Schlussphase noch HSV-Schlussmann Tom Mickel, der zusammen mit Leo Lacroix und Douglas Santos gleich mehrfach das 1:3 für die Duisburger verhinderte (83.). Bei eben jenem Tom Mickel mischten sich nach Abpfiff die Gefühle. „Natürlich ist der Sieg schön, aber es ist viel Wehmut dabei. Wir hatten vor der Kurve ein schlechtes Gewissen, weil wir unser Ziel nicht erreicht haben. Zudem haben wir zwei Trainer verschlissen“, so Mickel, der anfügte: „Wir haben zu viele Sachen liegen lassen. Uns fehlte der Drive, die Überzeugung. Wir haben es einfach versaut.“ Besonders war die Partie für Fiete Arp, der den Verein nach neun Jahren verlassen wird. „Es hätte im gesamten besser laufen können, aber für das Spiel hätte ich mir nicht mehr gewünscht. Wenn man dann zu den Fans läuft, dann brechen alle Dämme“, erklärte Arp und fügte an: „Ich bin sehr froh, dass ich diesen Moment noch einmal erleben durfte, auch wenn der Nichtaufstieg weh tut“, so Arp weiter, der dann erstmals zu seinem Bayern-Wechsel äußerte. „Man hat an der Saison gesehen, dass mir ein Tapetenwechsel gut tut und das mir das Standing, was ich beim HSV hab, dass ich dem nicht gewachsen bin. Deshalb habe ich den Wechsel vollzogen.“

Foto (Archivbild): KBS-Picture

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.