Oberliga Hamburg
2:6-Klatsche: Dassendorf geht beim Störche-Test baden
Anfang August startet die TuS Dassendorf wie alle Teams mit der ersten Runde des Lotto-Pokals in die neue Saison. Knapp vier Wochen vor dem Start scheint der Serienmeister aber noch nicht voll im Saft zu sein. So setzte es im Testspiel gegen Holstein Kiel II eine deutliche 2:6-Klatsche.
Unzufrieden und enttäuscht guckte Dassendorf-Trainer Jean-Pierre Richter nach dem Abpfiff des Testspiels gegen die U23 von Holstein Kiel drein. Immerhin hatte seine Mannschaft eine 2:1-Führung zur Pause innerhalb von zwanzig Minuten nach dem Seitenwechsel abgegeben. Am Ende stand eine 2:6-Klatsche auf der Anzeigetafel. Zu wenig für die Ansprüche des amtierenden Serienmeisters, der in der kommenden Saison wieder das Double von Meisterschaft und Pokal anpeilt. „Die erste Halbzeit war schon gut, dass muss ich sagen. Das Einzige was nicht gepasst hat war, dass wir nicht das dritte Tor gemacht haben. Wie wir den Anschluss dann kriegen, kann passieren“, bilanzierte Richter im Anschluss. Denn eigentlich hatte das Spiel aus der Sicht des Oberligisten mehr als nur gut begonnen. Keine halbe Stunde war die Begegnung alt, da hatte Stürmer Mattia Maggio bereits einen Doppelpack geschnürt (14., 28.). Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass der Oberligist eine rabenschwarze zweite Halbzeit erleben sollte. „Zweite Halbzeit war das auf dem Platz nicht das, was wir zeigen wollen. Deswegen müssen wir akzeptieren, dass wir diese fünf Tore schlechter waren. Ich hoffe, dass wir so eine Halbzeit nicht wieder erleben müssen“, fügte Richter an. Denn diese hatte es durchaus in sich für Dasse.
Störche schütteln Dassendorf durch – Fünf Tore in 20 Minuten
Noch vor dem Seitenwechsel stellten die Störche übrigens in Person von Manuel Schwenk auf 1:2 (38.) und läuteten damit auch zeitgleich eine überraschende Aufholjagd ein. Denn: Keine 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel stand es plötzlich 2:2-Remis. Jannis Voß läutete mit seinem Treffer die folgenden zwanzig Minuten ein, die Dassendorf-Coach Jean-Pierre Richter sicherlich nicht so schnell vergessen wird. Wie durch Slalomstangen dribbelten die Kieler durch die Hintermannschaft des Oberligisten, der sich dafür lautstark gegenseitig auf dem Platz kritisierte. Und so führten ein Doppelpack von Luca Wolf (54., 59.) und jeweils ein Treffer von Carrera Zarzar (64.) und Eric Gueye (69.). zu einem deutlichen 2:6-Zwischenstand, den Dassendorf am Ende auch über die Zeit retten konnte. „Wir machen Fehler im eigenen Ballbesitz, hatten keine Spannung“, ärgerte sich Richter und fügte an: „Schlimm ist es immer, wenn der Gegner vor dem Tor noch querlegen kann und keiner mehr nachsetzt. Die Bereitschaft und die Aggressivität hat gefehlt. Wir haben das hergeschenkt. Das war nach Halbzeit eins nicht zu erwarten. Die zweite Halbzeit versaut uns den ganzen Sonntag. Wir waren keine Einheit, dass darf nicht passieren.“
„Wenn wir Champions sein wollen, müssen wir auch so spielen“
Vor allem die Geschlossenheit, die der Oberligist sonst auf den Platz bringt, fehlte gegen die Störche komplett. „Aus so einem Spiel kann man als Trainer schon gute Erkenntnisse ziehen. Aber man merkt auch, wenn wir nur mit 16 Leuten vor Ort sind. Für die, die reingekommen sind, war es dann auch etwas undankbar“, ergänzte Richter und fügte an: „Ich habe bestimmt keine gute Heimfahrt nach Finkenwerder. Ich kann es von der Seite nur steuern, aber ich kann keinen Zweikampf führen. Das Spiel wurde von der Performance einfach nicht angenommen. Gegen einen Regionalligisten kann man nicht mit angezogener Handbremse spielen“, so der 34-Jährige. Und weiter: „Durch die neue Einteilung in der Saison wird jedes Spiel entscheidend sein. Das werden alles Bretter sein, Woche vor Woche. Wir müssen jetzt reinkommen in eine Dynamik. Wenn wir Champions sein wollen, dann müssen wir auch so auftreten“, forderte Richter und ergänzte abschließend: „Wir haben keinen großen Umbruch und haben die Qualität in der Mannschaft. In der ersten Halbzeit hat der Gegner auch keinen Zugriff auf uns bekommen. Ich bin den Jungs nicht böse, zum Teil konnten einige in Halbzeit zwei einfach nicht mehr.“