Regionalliga Nord
2:4 gegen DA: Oppermann-Rot kostet HSV II den Auftaktsieg
Keine drei Punkte zum Auftakt! Die U21 des Hamburger SV startete mit einer 2:4-Pleite gegen die SV Drochtersen/Assel in die neue Saison. Vor 230 Fans war eine Rote Karte für Leo Oppermann der Bruch im HSV-Spiel. Der Doppelpack von Robin Velasco reichte am Ende nicht.
Unter den Augen von Nachwuchs-Boss Horst Hrubesch erwischte der HSV einen Traumstart in die neue Saison. Faride Alidou wurde rechts auf außen geschickt, brachte das Leder von rechts an den Fünfmeterraum. Dort stand Robin Velasco völlig blank und schob die Pille auf fünf Metern zentraler Position ein (6.). Die frühe Führung für die runderneuerte HSV-Elf, die erneut mit einem Altersschnitt von um die 19 Jahre agierte. Drochtersen wirkte von dem frühen Rückstand so ein bisschen geschockt und hätte sich 120 Sekunden nach dem 0:1 nicht über einen Strafstoß beschweren dürfen. Nach einem Zweikampf blieb Alidou am Boden liegen, forderte einen Elfmeter. Doch Referee Max Rosentahl, der keinen guten Auftritt hinlegte, verwehrte dem HSV-Kicker den Pfiff. Drochtersen brauchte eine knappe Viertelstunde, um richtig ins Spiel zu finden. Dann aber meldete sich die Jagemann-Elf mit einer Antwort zurück. Fabio Dias bekam rechts zu viel Platz, konnte die Kugel auf Höhe des Elfmeterpunktes auflegen und dort wartete Hassan El Saleh, der die Pille in der linken unteren Ecke versenkte (17.). Die kalte Dusche für den HSV, der in der Folge Glück hatte, dass die Gäste nicht nachlegten. Denn: Nach einem Eckball von Ashton Götz schraubte sich Nico von der Reith in die Luft, nickte den Ball aber nur gegen das Außennetz (34.). Diesmal waren es die Rothosen, die zurückschlugen. Jonah Fabisch spielte eine einstudierte Freistoßvariante aus dem rechten Halbfeld in die Box, Drochtersen fiel drauf herein und so war es am Fünfmeterraum für Velasco erneut leichtes Spiel, den Ball in den Maschen unterzubringen (37.). Der Bruch im Spiel der Hamburger folgte dann kurz vor dem bekannten Pausentee.
Oppermann fliegt runter – Drochtersen macht spät den Ausgleich
Erst musste Valon Zumberi in höchster Not gegen den eingewechselten Daniel Owusu klären (44.), ehe die Reimers-Elf sich selbst dezimierte. Torwart Leo Oppermann ließ sich, anstatt den Ball lang zu schlagen, zu einem Dribbling hinreißen und foulte im Anschluss seinen Gegenspieler. Nach kurzem Zögern entschied Referee Rosenthal zurecht auf glatt Rot (45.+1). Profi-Leihgabe musste daraufhin für Ersatzkeeper Gavin Didzilatis vom Feld. Noch dicker kam es in der Folge in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Der anschließend fällige Freistoß für die „Drosseln“ sorgte für einen Eckball, den Oliver Ioannou in die Mitte brachte. Von der Reith schraubte sich am ersten Pfosten in die Luft und nickte das Leder in die Maschen ein (45.+4). Direkt danach pfiff Rosenthal den ersten Durchgang ab. Der zweite Durchgang begann dann erneut mit einem Bock aus HSV-Sicht. Denn: Acht Minuten waren die zweiten 45 Minuten alt, als Didzilatis einen langen Ball unterlief und so den Weg für Diaz frei machte, der sich mit dem 3:2 für Drochtersen bedankte (53.). In Unterzahl zeigte sich die Reimers-Elf in der Folge zwar bemüht, zu wirklich guten Chancen sollten die Rothosen aber nicht mehr kommen. Alidou zwang DA-Schlussmann Patrick Stiefkes nach einem Kilo-Freistoß noch einmal zu einer Parade (70.). Kurz darauf folgte ein Schreck-Moment für die Gäste. Leon Sommer schoss bei einer Flanke Daniel Owusu ab, der daraufhin zusammenbrach. Nach Spielende wurde Owusu sogar ins Krankenhaus gefahren. In der Schlussphase warfen die Hamburger dann noch einmal alles nach vorne und wurden eiskalt ausgekontert. El Saleh vollendete einen DA-Konter zum 2:4-Endstand und drehte anschließend zum Jubel mit dem Team ab.
Hrubesch: „Die Jungen haben sich etwas dumm angestellt“
„Wir haben zu viele Fehler gemacht. Wir haben den Weg gewählt mit den jungen Spielern und man hat gesehen, dass wir ihn zurecht gewählt haben. Die Jungs haben sich in einigen Aktionen dann ein bisschen dumm angestellt und mit dem Platzverweis wurde es dann ganz schwierig“, analysierte HSV-Nachwuchsboss Horst Hrubesch nach Abpfiff und fügte an: „Wir wollen Spieler entwickeln und ich denke, dass die Jungs aus diesen Spielen lernen werden. Entscheidend ist, dass wir das Spiel selber verloren haben. So ein Fehler wie vor dem 2:3, dass darf uns nicht passieren“, so Hrubesch weiter, der die Ausrede mit wenig Spielpraxis durch Corona nicht zählen lassen wollte. „Es ist ein Nachteil, aber der gilt für alle. Sie haben Bedingungen auf Profi-Niveau gehabt. Ich lasse das nicht mehr gelten. Wir müssen abgeklärter sein und müssen diese Fehler abstellen. Aber dafür ist die Saison da. Wir müssen unsere Qualität besser nutzen.“ Ähnlich analysierte U21-Trainer Pit Reimers die 90 Minuten. „Das Spiel hatte vieles zu bieten, was Höhen und Tiefen anging. Wir haben uns viel vorgenommen und haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Auch nach dem 1:1 sind wir bei uns geblieben und haben weiter nach vorne gespielt. Die Situation vor der Pause ist dann mehr als unglücklich“, so Reimers, der anfügte: „Leo hat einen Tick zu lang gebraucht, um sich zu entscheiden und dann war der Stürmer einfach den Schritt schneller. Wenn wir mit 2:1 in die Kabine gehen, dann sieht es sicherlich anders aus.“ Und weiter: „Wir haben uns leider für den großen Aufwand nicht belohnt. Wir haben uns so ein bisschen selbst geschlagen.“ Ähnlich sah es auch Kapitän Maxwell Gyamfi. „Wir machen uns das Leben mit der Roten Karte selber schwer. So ist Fußball. Wir hatten das Quäntchen Glück nicht“, so Gyamfi abschließend.
Oppermann-