Connect with us

Oberliga Hamburg

2:2 im Nachholspiel: Rinckens netzt doppelt – B08 schlägt zurück

Published

on

Rinckens, Burgemeister
Foto: Heiden

Punkteteilung im Oberliga-Nachholspiel! Am Sonntagnachmittag trennten sich der TSV Buchholz 08 und HEBC mit einem 2:2-Remis. Ein vermeintliches Abseitstor von Janosch Rinckens, ein später Buzhala-Treffer und ein rassiger Spielverlauf erhitzten dabei die Gemüter.

„Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein, aber es ist natürlich bitter, wenn man auswärts zwei Mal führt und dann nicht gewinnt“, ärgerte sich HEBC-Trainer Özden Kocadal nur wenige Minuten nach dem Abpfiff. Zwar hatte seine Mannschaft kurz zuvor, auf tiefem Boden, gegen den TSV Buchholz 08 ein 2:2-Remis errungen, vom Spielverlauf her hätte die Begegnung aber auch ganz anders ausgehen können. Aber der Reihe nach. Im Nachholspiel der Staffel 02 ging es von Beginn an um viel. Während Buchholz nach oben hin aufschließen wollte, konnte HEBC vor dem Spiel mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung Aufstiegsrunde machen. Soweit die Vorzeichen, die sich in einer eher verhaltenen Anfangsphase dann auch widerspiegelten. Beide Mannschaften gingen von Beginn an nicht voll in das Risiko. Die Hausherren meldeten sich zum ersten Mal nach sieben Minuten zu Wort, als Milaim Buzhala einen ersten Kopfball neben das Tor setzte (7.). Bis zur ersten Chance der Lila-Weißen dauerte es noch sechs weitere Minuten – dann aber zappelte der Ball direkt im Netz. Arisch Butt schlug das Leder aus dem linken Halbfeld einfach mal in die Box, dort gewann Lion Jodeit das Kopfballduell und legte die Pille zeitgleich für Janosch Rinckens ab, der dann eiskalt halbhoch einnetzte (13.). Die etwas überraschende und auch frühe Führung der Gäste im so wichtigen Nachholspiel. Und beinahe hätten die Eimsbütteler direkt nachgelegt. Rinckens steckte das Leder nach einem tollen Konter der Lila-Weißen direkt in den Strafraum zu Fabian Lemke durch, der sich aus elf Metern die Ecke quasi aussuchen kann. Doch beim Abschluss machte ihm der Platz einen Strich durch die Rechnung, der Ball segelte weit über das Tor (22.). Und nur 180 Sekunden später hätte sich Dejan Sekac nicht über eine andere Kartenfarbe als Gelb beschweren dürfen (25.), Schiri Marco Kulawiak ließ aber Gnade walten. Glück für die Hausherren.

HEBC, Rinckens

Der Jubel war groß nach der HEBC-Führung: Janosch Rinckens (li.) jubelt mit seinem Team. Foto: Heiden

Mucunski gelingt der Super-Einstand – Rinckens im Abseits?

Nach etwas mehr als einer halben Stunde folgte dann der nächste Rückschlag. Richard Wenzel verdrehte sich bei einem Zweikampf das Knie und musste mit dem Verdacht auf einen Kreuzband- oder Meniskusriss vorzeitig vom Feld. Für ihn kam der Neuzugang Alexander Mucunski auf das Feld – und erlebte einen Top-Einstand. Keine 120 Sekunden war Mucunski auf der Platte, da erzielte er höchstselbst den Ausgleich. Nach einem starken Zuspiel von Buzhala stand der B08-Kicker am zweiten Pfosten goldrichtig und netzte sehenswert ein (34.). „Wir konnten Buchholz lange weghalten vom Tor, aber das 1:1 ärgert mich extrem, weil wir da einen Schritt zu wenig gegangen sind. Genau das muss man auf so einem Platz machen“, ärgerte sich Kocadal später über die Schludrigkeit seiner Schützlinge. Nach dem Seitenwechsel dann übernahm vorerst Buchholz die Kontrolle und ließ einige Hochkaräter liegen. Buzhala probierte es mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, Patrick Meins kkonnte nur nach vorne klatschen lassen und dort stand Dominik Forneist völlig blank, bekam seinen Abschluss dann aber nicht mehr richtig auf das Tor (49.). Ähnlich erging es Buzhala und Danjuma Langer auch eine Viertelstunde später, als erst ein Freistoß den Pfosten küsste und Langer dann aus fünf Metern freistehend den Ball über die Latte hämmerte (64.). Drei dicke Gelegenheiten und kein Treffer, dass sollte sich aus Sicht der Nordheider rächen. Und nur fünf Minuten später war es so weit. Der erst eingewechselte Alexandros Tourgaidis spielte den Ball hinter die Kette, Rinckens schnappte sich die Pille in sehr abseitsverdächtiger Position und schob die Murmel dann rein. Die Fahne blieb, trotz großen Protestes der Hausherren, unten (69.). Doch diesmal hatte die HEBC-Führung gerade einmal nur kurze sieben Minuten Bestand.

Buchholz, Mucunski

Alexandar Mucunski bejubelt seinen ersten Treffer im Trikot von Buchholz 08. Foto: Heiden

Buzhala gleicht noch aus – Kocadal zieht durchwachsenes Fazit

Dann profitierte Buchholz von einem Patzer von HEBC-Keeper Meins, der nicht entschlossen genug zum Ball ging, sodass Buzhala erst den Pfosten traf und dann das Leder in den Maschen unterbringen konnte (76.). Fünf Minuten vor Ultimo hatten die Eimsbütteler dann erneut, in Person von Jodeit, die Chance auf den Siegtreffer, doch der Stürmer bekam seinen Abschluss auf den Kasten nicht platziert (85.). Und so blieb es am Ende beim 2:2-Remis, was in der Tabelle kein Team so richtig weiterbringt. „Wir haben uns mehrere Hochkaräter erspielt, aber man muss auch sagen, dass Buchholz zwei Chancen hatte, wo wir Glück hatten. Wir müssen weiter hart arbeiten und unserer Linie treu bleiben. Auf dem Platz konnte man nicht schön Fußball spielen und das haben auch wir nicht getan.  Es kann immer mal ein Ball durchrutschen. Beim 2:2 sieht unser Keeper dann auch nicht gut aus“, bilanzierte Kocadal weiter und ergänzte: „Großenteils war das nicht der schöne Fußball, aber es wollte auch keine Mannschaft das ganz große Risiko gehen. Was gut ist, ist, dass wir auswärts nicht verloren haben. Aber Buchholz hat noch ein Spiel mehr. Wir hatten heute eigentlich keinen Außenverteidiger auf dem Platz und da spielt dann ein Arisch Butt, der beim ETV zuletzt noch U18 gespielt hat. Er hat seine Aufgabe aber sehr ordentlich gemacht. Auf der anderen Seite hat Tjorven Köhler nicht auf seiner Position gespielt, gleiches gilt für Maxi Schulz und Malte Wilhelm. Von daher haben wir das ganz ordentlich gemacht“, so Kocadal.

Ähnlich durchwachsen fiel auch das Statement von Nabil Toumi aus.  „Mein Eindruck war, dass HEBC uns den Ball geben wollte, um dann selber schnell umzuschalten. Das hat sich auch über das ganze Spiel durchgezogen. Das ist wie gegen Osdorf: Man weiß ganz genau, was kommt. Der Ball kommt lang, dann wird er abgelegt und drin ist der Ball. Das 0:1 wollten wir komplett vermeiden, weil das HEBC in die Karten gespielt hat“, so Toumi, der ergänzte: „Nach der Pause waren es zwanzig Minuten nur wir die gespielt haben und gefühlt war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ball drin ist. Und dann schieben wir einmal nicht sauber durch und schon steht es 1:2“, wobei für den B08-Trainer klar feststeht: „Gerade Tim ist niemand, der sabbelt. Wenn er so einen hochroten Kopf hat, dann ist es noch ärgerlicher für uns.“ Zudem ergänzte Toumi abschließend: „Unser Spiel war unter den Rahmenbedingungen besser als die letzten Partien, aber erfolgreich war es nicht“, so der B08-Übungsleiter in seinem Statement.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.