Oberliga Hamburg
2:1-Sieg gegen Osdorf: HSV III wahrt Chance auf Aufstiegsrunde
Der HSV III wahrt seine Chancen für die Oberliga-Aufstiegsrunde durch einen Heimsieg gegen den TuS Osdorf! Mit 2:1 gewannen die Rothosen am Freitagabend gegen die Blomkampler, dabei hätte eine Szene sechs Minuten vor dem Abpfiff das Spiel noch einmal kippen lassen können.
Es lief die 81. Spielminute an der Paul-Hauenschild-Sportanlage, als Mohamed Abd El Aal Ali den Ball von rechts in die Mitte brachte, dort Tim Jobmann vor dem einschussbereiten Marcell Jansen klären wollte und der Ball dann zum 2:1-Siegtreffer für den HSV III gegen den TuS Osdorf im Netz landete. Die Bank der Rothosen kannte nach dem Treffer kein Halten mehr. Immerhin hatten die Rabenhorst/Rahn-Schützlinge damit sich die Chance bewahrt doch noch in die Aufstiegsrunde der Staffel 02 zu rutschen. Wirklich rosig sah es zu Beginn für die HSV-Kicker aber nicht aus. Denn den ersten Treffer des Spiels erzielten die Blomkampler, bei denen Stürmer Jeremy Wachter zwar von Beginn an auf dem Platz stand, aber erst kurz zuvor aus einer Corona-Quarantäne entlassen worden war. Niel Lüthje, einer der beiden aktuellen Neuzugänge bei den Rothosen, rauschte im Strafraum gegen Bennet Krause und Referee Adrian Höhns zeigte ohne zu zögern auf den Punkt. Mehmet Eren nahm sich der Sache an, Jonas Marschner hielt den Ball und dann staubte Eren im Nachschuss ab (24.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Osdorf bereits eine ganz gute Gelegenheit in Person von Tim Jobmann liegen lassen, der nach einer Kopfball-Vorlage von Wachter nicht mehr richtig an den Ball herankam (18.). Von den Hausherren war bis dato noch nicht wirklich viel zu sehen, nach dem Rückstand wurden die Rothosen aber aktiver. Nach einem Foul von Krause an Abd El Aal Ali bekam der HSV einen Freistoß zugesprochen, den Dominik Jordan schön über die Mauer schlenzte. Doch Osdorf-Keeper Tjark Grundmann packte zu und parierte stark (32.), ähnlich wie sein Teamkollege Felix Spranger nur fünf Minuten später, der einen Abschluss von Dominik Jordan im letzten Moment blockte (37.). Doch mit dem Pausenpfiff brach dann der Bann.
Burmeister trifft zum Ausgleich – Handelfmeter nicht gegeben
In der letzten Minute der regulären Spielzeit glichen die Rabenhorst/Rahn-Schützlinge nämlich aus. Jordan spielte einen Eckball von links scharf auf den zweiten Pfosten und fand dort Tom Burmeister, der erst kürzlich von Altona 93 gekommen war, der aus spitzem Winkel stark einschädelte (45.). Nach dem Seitenwechsel erlebten die rund 100 Zuschauer:innen in Norderstedt dann eine Überraschung. Auch HSV-Präsident Marcell Jansen, der zuvor noch den Derbysieg der Profis im Volkspark bejubelte, kam zur zweiten Hälfte für Levin Erik ins Spiel. Am späteren 2:1 war Jansen zwar nicht beteiligt, dafür machte der Ex-Profi in der Sturmspitze es den Osdorfern ordentlich schwer. Doch nach der 2:1-Führung für die Rabenhorst/Rahn-Elf wäre es beinahe noch zum Ausgleich gekommen. Nach einem langen Ball schloss der ebenfalls eingewechselte Prince Hüttner aus kurzer Distanz ab, Marschner war quasi schon geschlagen und Crostopher Rieder hatte den Ball wohl mit der Hand geblockt. Referee Höhns zögerte kurz, entschied sich dann aber, weiterspielen zu lassen. Sehr zum Leidwesen der Osdorfer Bank, die sich mächtig über die Szene ärgerten. Ebenfalls sein Debüt beim HSV feierte kurz vor Schluss dann noch Haci Gündogan, der wie Lüthje vom Meiendorfer SV nach Norderstedt wechselte. Und nur wenige Zeigerumdrehungen später durften beide dann ihren ersten HSV-Dreier bejubeln. Frust herrschte dafür auf der Gegenseite bei den Osdorfern, die mit der Niederlage mehr denn je um den Einzug in die Aufstiegsrunde bangen müssen, die nach der erfolgreichen Hinrunde eigentlich schon sicher schien.
Obloch ruft Bigpoint-Spiele aus – HSV mit „defensiver Stabilität“
„War war ein schwieriges Spiel für uns und wir hatten das Spiel nicht so, wie wir es gerne haben wollten. Wir haben das, was wir machen wollten, nicht auf den Platz bekommen. Wir haben uns zu viel beeindrucken lassen und zu wenig Fußball gespielt. Die Lockerheit aus der Vorbereitung konnten wir nicht auf das Spiel übertragen“, ärgerte sich Osdorf-Coach Philipp Obloch nach Abpfiff und fügte an: „Die nächsten drei Spiele sind BigPoint-Spiele für uns, wenn man in die Aufstiegsrunde will, muss man die gewinnen. Aber wenn es nicht klappt, brauchen wir die Punkte auch für die Abstiegsrunde.“ Der deutliche 9:1-Sieg aus dem Hinspiel war vor Anpfiff dennoch Thema: „Das 9:1 aus dem Hinspiel war natürlich gefährlich. Wir hatten das schon auf dem Schirm, danach die Einheiten hatten schon Dampf. Nach der Hinrunde ist es so komplett abgerissen, aber es ist nicht so, dass wir uns im Training hängengelassen haben. Ich habe es vor der Saison erwartet, dass es sehr eng werden wird. Wir haben jetzt ein Spiel mehr verloren, als gewonnen. Wenn wir das noch umbiegen können, dann könnte es reichen“, so Obloch weiter, der ergänzte: „Wir brauchen nicht weit voraus gucken. Nächste Woche kommt Vicky, viel schwerer geht es auch nicht. Von daher hoffen wir, dass wir ein gutes Spiel auf dem Platz kriegen. Ich hoffe, dass wir noch ein, zwei Personalien bis dahin wieder auf den Platz bekommen.“ Positiv fiel hingegen das Fazit auf der Gegenseite aus. „Wir haben uns heute gemeinsam den Sieg erarbeitet. Seit langem haben wir heute alle gemeinsam leidenschaftlich verteidigt. Auch bei der Szene mit dem vermeintlichen Handspiel war es ein Zeichen dafür, dass viele vor dem Tor standen, dass er nicht rein ging. Das hat uns im alten Jahr so ein bisschen gefehlt. Für mich geht aufgrund der spielerischen Aspekte der Sieg am Ende auch in Ordnung“, fasste Marcus Rabenhorst zusammen und fügte abschließend noch weiter an: „Das Hinspiel hat keine Rolle mehr gespielt. Was einmal war, dafür kann man sich nichts kaufen. Unser Schwerpunkt war es, defensiv stabiler zu stehen und bis auf den Elfmeter haben wir auch sehr wenig zugelassen. Wir haben jetzt noch drei Endspiele, wo wir die minimale Chance offenhalten wollen. Und dann müssen wir mal gucken, was sich noch so ergibt.“