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LOTTO-Pokal

2:1: Mallwitz köpft Vicky weiter! TSV-Tor aberkannt – Sasel tobt

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Niklas Mallwitz, Victoria
Archivbild: Heiden

Hammer-Start in die neue Lotto-Pokal-Saison! Der SC Victoria Hamburg setzte sich in der ersten Runde knapp mit 2:1 gegen den TSV Sasel durch. Vor allem in der Schlussphase kochten die Emotionen an der Hoheluft hoch. Nikolas Mallwitz wurde bei Vicky spät zum großen Helden.

Das erste Pflichtspiel seit 278 Tagen! In der ersten Runde des Lotto-Pokals trafen am Freitagabend der SC Victoria Hamburg und der TSV Sasel aufeinander. 650 Tickets durften die Blau-Gelben verkaufen, 400 Fans wohnten am Ende im Stadion Hoheluft der Begegnung bei. Unter den Augen von zahlreichen Oberliga-Kickern, Curslack-Trainer Christian Woike und Holstein Kiel Co-Trainer Fabian Boll starteten die Hausherren aber besser in die Partie. Die Gäste aus Sasel bekamen zu Beginn wieder Zugriff auf Ball, noch auf den Gegner. Und so war es nicht verwunderlich, dass die Ebbers-Equipe bereits nach neun Minuten in Führung ging – wenn auch kurios. Alexander Borck führte einen Einwurf auf rechts, kurz vor der Grundlinie, schnell aus und Andre Branco brachte die Kugel an den Fünfmeterraum. Dort schlug ein Sasel-Verteidiger eine Kerze, machte die Kugel so für Nick Scharkowski scharf und dieser spitzelte das Leder aus kurzer Distanz in die rechte untere Ecke (9.). Die frühe Führung für die Blau-Gelben, die zu diesem Zeitpunkt mehr als nur in Ordnung ging. Mehr noch: Vicky hätte schon früh auf 2:0 stellen können. Branco brachte eine Ecke von rechts in die Box, Luca Ernst nickte die Pille an den Fünfmeterraum und dort stand Nikolas Mallwitz, der die Murmel knapp rechts am Tor vorbei setzte (12.).

Sasel schockt Vicky mit dem 1:1 – Toksöz verpasst Führung

Von der Zankl-Elf war lange Zeit gar nichts zu sehen. Doch nach etwas mehr als einer Viertelstunde meldeten sich die Parkwegler überraschend zurück. Marc-Oliver Timm schickte Lukas Kourkis auf die Reise, der den Ball von links in den Strafraum brachte. Dort schloss Nico Zankl aus der Drehung ab, Vicky-Keeper Hendrik Rabe konnte nur nach vorne klatschen lassen und Jean-Lucas Gerken staubte aus kurzer Distanz ab (18.). Der überraschende Ausgleich, der Sasel deutlich besser ins Spiel brachte. Plötzlich waren es die Parkwegler mit der besseren Spielidee, Vicky wirkte zeitweise passiv auf dem Feld. Und so erarbeitete sich Sasel mehr und mehr den Ausgleich. Erst musste Rabe erneut gegen Zankl retten (30.), dann verpasste es Abdranik Ghubasaryan einen toll ausgespielten Angriff im Kasten unterzubringen (37.). Quasi mit dem Pausenpfiff ließen die Zankl-Schützlinge dann noch einen ganz dicken Hochkaräter liegen. Gerken spielte das Leder von der Grundlinie in den Rückraum, dort steckte Kourkis perfekt zu Toksöz durch und dieser schloss aus spitzem Winkel halblinker Position ab. Sein Schuss verfehlte das lange Eck nur um Haaresbreite (45.). Nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste zunächst das aktivere Team, hatten auch die erste gute Chance. Celikten bediente Zankl im Strafraum, dessen Abschluss Rabe im Nachfassen aber erneut sichern konnte (54.). Erst danach wachte Vicky auf.

Tuffour lädt Vicky doppelt ein – Take verpasst die Entscheidung

Urplötzlich meldete sich die Ebbers-Equipe zurück im Spiel. So war es erst Borck, der den Ball von rechts in die Mitte brachte und Ernst nur knapp über den Querbalken köpfte (55.), ehe Sasel-Schlussmann Todd Tuffour die Hausherren gleich zwei Mal zum Toreschießen einlud. Erst segelte der Keeper nach einem Branco-Freistoß an Freund und Feind vorbei und machte es Yannick Siemsen so möglich, dass Leder in die Mitte zu köpfen. Dort drückte Gerrit Pressel das Leder über die Linie, allerdings zählte der Treffer wegen einer Abseitsstellung nicht (61.). Keine 60 Sekunden später leistete sich Tuffour dann den nächsten Bock. Einen Abstoß spielte der Sasel-Schlussmann das Leder direkt in die Füße von Scharkowski, der noch einmal auf Pressel querlegte. Der Ex-Teutone scheiterte dann an Tuffour, Nil von Appen semmelte die Kugel aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (62.). Lange Zeit plätscherte die Begegnung dann ohne große Ereignisse vor sich hin, bis es dann sechs Minuten vor Schluss noch einmal richtig brenzlig wurde. Dann bediente der eingewechselte Timo Adomat den ebenfalls eingewechselten Luis Take im Strafraum, der das Leder aus halblinker Position über den Querbalken semmelte, anstatt die Kugel geschickt in die rechte untere Ecke zu schieben (84.). Sein Coach Danny Zankl schlug die Arme über dem Kopf zusammen, wohl wissend, dass nach einem Unentschieden nach 90 Minuten keine Verlängerung, sondern direkt ein Elfmeterschießen folgte. Doch dazu sollte es aber nicht mehr kommen.

Mallwitz köpft Vicky in Runde zwei – Adomat-Tor zählt nicht

Denn: Die Schlussphase hatte es noch einmal in sich. Drei Minuten war die Nachspielzeit bereits alt, als Vicky noch einmal einen Eckball zugesprochen bekam. Andre Branco schlug die Pille von rechts in die Mitte, dort schraubte sich Nikolas Mallwitz in die Luft und drückt den Ball mit einer Mischung aus Kopf und Rücken über die Linie. Riesengroßer Jubel auf der Bank der Blau-Gelben (90.+3). Doch das ganz dicke Ding sollte noch kommen. Sasel warf mit seinem Anstoß dann noch einmal alles nach vorne, bekam sogar noch einmal einen Freistoß zugesprochen. Nico Zankl schlug die Pille herein, der Ball wurde abgelegt und der eingewechselte Timo Adomat drosch den Ball aus kurzer Distanz ins Netz (90.+5). Doch am Ende zählte der Treffer nicht, weil Assistent Christopher Siegk eine Abseitsstellung im Vorfeld erkannt zu haben glaubte. Und so pfiff Referee Wengorz die bereits feiernden Saseler wieder zurück und weitere 120 Sekunden später die Begegnung ab. Sasels Timo Adomat konnte es nach Abpfiff immer noch nicht glauben. „Das war alles ziemlich merkwürdig. Der Ball wird von einem Vicky-Spieler abgefälscht. Ich weiß nicht, wo er da eine Abseitssituation gesehen hat. Viel unverdienter geht es nicht“, ärgerte sich Adomat nach Abpfiff und fügte an: „Manchmal sollte man das nicht sagen, was man in dem Moment denkt. Es ist einfach enttäuschend.“ Freude hingegen auf der Gegenseite bei Nikolas Mallwitz, Vickys goldenem Torschützen. „Ich würde sagen, dass es eher der Rücken und eher Glück war“, lachte Mallwitz nach Spielende und ergänzte: „Es war ein sehr zerfahrenes Spiel. Wir wollten nach der Halbzeit anders stehen und hatten dann ein besseres Aufbauspiel. Für mich war es nach 90 Minuten verdient.“ Bei der Abseits-Szene legte sich Mallwitz zudem ganz klar fest. „Ich fand es stark, dass der Assistent sich so durchgesetzt hat. Bei der Ablage stand er ganz deutlich im Abseits“, so Mallwitz weiter.

Zankl enttäuscht über das 1:2 – Ebbers sieht Sieg als „glücklich“

Ähnlich enttäuscht wie Adomat zeigte sich nach Abpfiff auch Sasel-Trainer Danny Zankl. „Ich habe die Zeit mit Fußball extrem vermisst. Das heute war das, worauf wir neun Monate gewartet haben. Aber natürlich beenden wir das Spiel mit einem Schlag in die Fresse“, begann Zankl seine Analyse und fügte an: „Wir hatten zuerst nicht so richtig Zugriff auf Vicky, haben dann aber justiert und dann waren wir richtig gut drin im Spiel. Nach vorne haben wir gute Ansätze gespielt und waren griffig im Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir ein paar Distanzschüsse leider sehr verrissen. Wir können aufjedenfall in Führung gehen und es wäre auch nicht unverdient gewesen aus meiner Sicht. Dass es mit einem Standard endet, ist natürlich bitter“, so der TSV-Trainer, der zur Abseits-Szene anfügte: „Das am Ende noch so ein 2:2 kommt, da glaube ich nicht, dass der Ball von einem Saseler kommt. Somit kann es kein Abseits sein. Aber wir können es nicht mehr ändern. Über das Spiel hinweg bin ich zufrieden mit der Leistung der Mannschaft“, so Zankl weiter. Vicky-Übungsleiter Marius Ebbers fügte zum Spiel an: „Wir haben die ersten zehn, fünfzehn Minuten das Spiel gut bestreitet. Nach der Umstellung von Sasel haben wir aber etwas Probleme bekommen. In der zweiten Halbzeit haben sich beide Mannschaften neutralisiert. Dass das Spiel so endet, ist natürlich glücklich. Sasel hat eine Top-Leistung abgerufen, aber das haben wir auch erwartet. Es hat uns große Probleme bereitet. Wir freuen uns auf die nächste Runde.“ Übrigens: AFH konnte nach Spielende ein Video der Szene einsehen. Darauf ist zu sehen, wie zwei SCV-Spieler auf der Grundlinie stehen und verteidigen. Demnach traf das Gespann eine Fehlentscheidung.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.