LOTTO-Pokal
2:1 in Niendorf: Brüning chipt Norderstedt in Runde zwei
Die Sensation in der ersten Runde des Lotto-Pokals hat der Niendorfer TSV knapp verpasst. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit unterlag der Oberligist dem FC Eintracht Norderstedt knapp mit 1:2. Erst neun Minuten vor Schluss schoss Nils Brüning die Eintracht noch in Runde zwei.
„Wir wussten, was uns in Niendorf erwartet. Die Pokal-Duelle waren immer hart umkämpft. es war das Ziel den Sieg einzufahren und dieses Ziel haben wir erreicht. Es war eine verdammt schwierige Geschichte“, bilanzierte Norderstedt-Cheftrainer Jens Martens nach dem Abpfiff der Begegnung gegen den Niendorfer TSV und traf den Nagel damit voll und ganz auf den Kopf. Wenige Minuten zuvor hatte seine Eintracht zwar die zweite Runde des Lotto-Pokals erreicht, musste sich dafür aber ordentlich abmühen. Aber der Reihe nach. Im strömenden Regen am Sachsenweg startete die Begegnung sehr ausgeglichen. Erst nach zehn Minuten landete die erste Chance auf dem Notizblock. Jonas Behounek wurde über rechts freigespielt, machte ein paar Meter und flankte die Murmel dann in die Box. Dort konnte Yago den Ball nur halb klären, sodass Williams abschloss. Sein Schuss landete aber weit über dem Tor. Die Hausherren brauchten sogar weitere zehn Minuten, ehe es zur ersten besseren Gelegenheit kam. Dario Streubier steckt den Ball wunderbar in die Spitze zu Ante Kutschke durch, der das Leder im Strafraum aber nicht entscheidend kontrollieren konnte, weshalb EN-Keeper Lars Huxsohl sich die Kugel vorher schnappte (19.). Mit zunehmender Spieldauer wurden die Hausherren dann immer besser, ohne diese optische Überlegenheit aber in Chancen ummünzen zu können. Das klappte erst knappe zehn Minuten vor der Pause. Daniel Brückner flankte die Kugel vom linken Strafraumeck direkt an den Fünfmeterraum, wo sich Lennart Merkle in die Luft schraubte. Sein Kopfball segelte in die rechte untere Ecke, doch im letzten Moment konnte Torwart Huxsohl noch parieren (37.). Eine absolute Glanzparade.
Saad netzt ein, Brückner gleicht aus – Brüning trifft zum 2:1-Sieg
Besser machten es die Gäste auf der Gegenseite, inmitten der Drangphase der Farhadi-Elf. Behounek steckte tief durch für Jordan Brown, der das Leder von der Grundlinie in die Mitte brachte Dort stand Elias Saad völlig blank und staubte aus kurzer Distanz zu EN-Führung ab (40.). Die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung für die Garstedter. Doch nur wenige Minuten nach dem Pausentee schlug der Oberligist dann zurück. Im Strafraum ging Philipp Koch zu ungestüm gegen Hassan Zarei zu Werke und holte den Niendorfer von den Beinen. Referee Adrian Höhns entschied auf Strafstoß. Daniel Brückner legte sich die Pille zurecht und versenkte den Ball halbhoch links in den Maschen (51.). Niendorf drehte nun auf und ließ mehrere Chancen zur Führung liegen. Brückner flankte von links in die Mitte, dort wurde der Ball mit dem Kopf von einem Norderstedter verlängert und urplötzlich stand der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Leon Meyer am zweiten Pfosten völlig blank. Für einen Abschluss ist war der Außenspieler aber zu überrascht (58.). Und der NTSV machte weiter. Über Kutschke und Zarei landete der Ball rechts bei Meyer, der noch einmal in die Mitte zog. Saad schmiss sich im letzten Moment dazwischen und klärte in allerhöchster Not (67.). Und Norderstedt? Dem Regionalligisten reichte eine gute Aktion nach der Pause zum Sieg. Elias Saad wechselte mit einem sensationellen Ball die Seite, bediente damit den eingewechselten Nils Brüning und dieser konnte den Ball an Tobias Grubba vorbei ins Netz spitzeln (81.). Der späte und glückliche Siegtreffer für die Eintracht. Zwar warf Niendorf am Ende noch einmal alles nach vorne, ein erneuter Ausgleich gelang der Farhadi-Elf aber nicht mehr.
Farhadi zufrieden mit NTSV-Auftritt – Martens lobt Niendorf
„Es war ein gutes Spiel“, bilanzierte NTSV-Trainer Ali Farhadi nach Abpfiff und fügte an: „Vor dem Spiel war es schon klar, dass wir gegen die beste Mannschaft aus Hamburg spielen und es nicht ganz einfach werden würde. Hut ab, es war ein cooles Spiel, was wir abgeliefert haben. Das war sogar ein Tick mehr als Augenhöhe, würde ich sagen. Wir haben das Spiel in Phasen in der Hand gehabt, gerade nach dem 1:1. Da waren wir super kontrolliert. Da ist Norderstedt im Kopf etwas nervös geworden. Es sind zwei kleine Sachen, die wir nicht gut machen und dann kriegt man halt solche Gegentore.“ Am Ende zeigte sich der Übungsleiter der Niendorfer mit dem Ergebnis dennoch zufrieden. „Man muss realistisch bleiben: Am Ende reicht ein Tor mehr um weiter zu kommen. Für mich waren das richtig gute Erkenntnisse, die man mitnehmen konnte. Es ist schade, dass wir keine Zuschauer dabeihaben konnten. Wenn wir das aber so abliefern wie heute, dann wird es eine gute Saison“, so der NTSV-Coach. Ein Lob für den Auftritt des Gastgebers gab es auch von EN-Coach Jens Martens. „Niendorf hat das richtig gut gemacht und sauber dagegengehalten. Unterm Strich bin ich einfach zufrieden und glücklich, dass wir die zweite Runde erreicht haben.“ Der zwischenzeitliche Ausgleich hatte sich für Martens abgezeichnet. „Ich habe schon in der Minute vorhergesagt, dass wir zu wenig Zugriff hatten. Das haben wir uns selber eingeschenkt, weil wir zu schlecht verteidigt haben. Es war dann schwierig für die Mannschaft, weil der Gegner auch immer lauter wurde. Das hat man in den zehn Minuten auch gesehen. Das Tor am Ende war dann fantastisch herausgespielt“, bilanzierte Martens abschließend. Auf die Eintracht wartet am kommenden Wochenende übrigens ein ganz besonderer Gegner. Im DFB-Pokal kommt Hannover 96.