Oberliga Hamburg
2:0 im Nachholspiel bei Osdorf: NTSV feiert ersten Sieg
Im Corona-Nachholspiel setzte sich der Niendorfer TSV mit 2:0 gegen den TuS Osdorf durch. Die Partie war zuletzt wegen zwei positiver Infektionen auf Dienstagabend verlegt worden. Am Ende setzten sich die Niendorfer mit zwei Treffern durch. Osdorf wartet weiter auf den ersten Punkt.
„Wir hatten uns natürlich mehr erhofft. Null Punkte ist nicht die Maximal-Ausbeute, insofern war es nicht das, was wir haben wollten“, ärgerte sich Osdorf-Trainer Philipp Obloch nur wenige Minuten nach Spielende. Während der Niendorfer TSV im zweiten Saisonspiel seinen ersten Dreier einfahren konnte, ging der TuS Osdorf erneut leer aus. Dabei musste Obloch am Ende aber auch anerkennen: „Am Ende geht der Sieg für Niendorf in Ordnung.“ Denn die Gäste vom Sachsenweg hatten schon früh im Spiel gute Chancen. Osdorf bekam das Leder am eigenen Strafraum nur halb geklärt, die Pille landete auf dem Schlappen von Martin Fedai und dieser zwang Osdorf-Schlussmann Tjark Grundmann aus 16 Metern zu einer ersten Glanzparade (9.). Das erste Ausrufzeichen der Farhadi-Elf, die sich in der Vorwoche gegen den SC Victoria eine 0:2-Heimschlappe abgeholt hatte. Nur vier Minuten später ließen die Gäste die nächste gute Gelegenheit liegen. Diesmal war es Daniel Brückner, der die Pille von links in den Fünfmeterraum brachte. Dort schraubte sich Michael Gries in die Luft, konnte seinen Kopfball allerdings nicht platzieren (13.). Keine 120 Sekunden später probierte es Brückner dann mit einem Flankenschuss noch selbst, scheiterte aber erneut an den Fingerspitzen von Grundmann (15.). Die Hausherren brauchten fast eine halbe Stunde für die erste gute Chance. Prince Hüttner schloss dann aus 17 Metern zentraler Position ab, sah das Tobias Grubba etwas zu weit vorne stand und probierte zu chippen. Der Ball segelte knapp rechts am Pfosten vorbei (26.). Die Obloch-Elf investierte mehr ins Spiel – den Treffer erzielten aber auf der Gegenseite die Gäste. Wenn auch unter nicht weniger Mithilfe der Blomkampler.
Huneke staubt trocken ab – Wirbel um Afsin-Treffer
Michael Gries legte den Ball am Strafraum rechts raus zu Ante Kutschke, der per Flachschuss abschloss. Grundmann konnte nur nach vorne klatschen lassen und Fynn Huneke staubte aus kurzer Distanz ab (32.). Die zu dem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung für den NTSV, auch wenn Osdorf sich gerade in die Partie gearbeitet hatte. Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren allerdings besser aus der Kabine. Keine zehn Minuten waren gespielt, da ließen die Gastgeber die Chance zum Ausgleich liegen. Felix Spranger brachte einen Eckball von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Bennet Krause völlig blank stand und aus kurzer Distanz auf den Kasten köpfte. Tobias Grubba bekam im letzten Moment noch die Fäuste nach oben und konnte so klären (54.). Nun waren es die Gäste, die etwas den Faden verloren hatten, vereinzelt aber weiter gefährlich blieben. Hassan Zarei wurde bei einem Konter lang geschickt, lässt sich etwas weit links raus drängen und kam dennoch aus spitzem Winkel zum Abschluss. Sein Schuss kullerte nur um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei (67.). Und während die Osdorfer noch einmal alles ohne wirklichen Ertrag nach vorne warfen, viel der Treffer erneut auf der Gegenseite. Ilyas Afsin traf aus 30 Metern sehenswert ins Netz, stand aber vorher augenscheinlich mehrere Meter im Abseits. Die Fahne von Assistent Kelvin Wodrich blieb aber unten. 2:0 für Niendorf, Osdorf protestierte – ohne Erfolg (81.). Die Hausherren konnten die zweite Pleite im zweiten Spiel nicht mehr abwenden.
Obloch: „Ob es Abseits war, weiß ich nicht“ – Farhadi erfreut
Was seine Spieler und Fans so klar als Abseits bewertet hatten, sah Osdorf-Coach Philipp Obloch allerdings etwas anders. „Ich glaube, dass es knapp war. Ob es abseits war, kann ich nicht sagen. Dazu müsste ich es mir auf Video angucken“, stellte der 41-Jährige klar und fügte anerkennend an: „Die Konter von Niendorf waren schon gut getimed.“ Mit seinem eigenen Team war Obloch allerdings nicht so zufrieden. „Zufrieden bin ich vor allem mit der ersten Halbzeit nicht. Da haben wir gar nicht so richtig teilgenommen. Das Beste an der Halbzeit war das Ergebnis, weil es nur 0:1 stand. Aber auch in der zweiten Halbzeit hatten wir ein paar Chancen, aber das war natürlich trotzdem zu wenig. Da merkt man schon die Ausfallquote“, so der TuS-Trainer, der ergänzte: „Da mussten wir heute schon stark improvisieren. Das ist schon nicht komplett aus dem Nichts, dass es nur Stückwerk war. Was mich geärgert hat war, dass wir es spielerisch gar nicht probiert haben.“ NTSV-Trainer Ali Farhadi hingegen zeigte sich erfreut über den Sieg, verspürte nach eigenen Angaben vor dem Spiel aber schon etwas Druck. „Es ist eine anstrengende Woche für uns, wir haben ja noch ein Spiel am Freitag. Mit diesem ganzen Pausieren und einer Niederlage im Rücken, war das heute ein ganz merkwürdiges Gefühl“, gab der Deutsch-Iraner zu und fügte zum Spiel an: „Das Spiel war heute sehr giftig, kein Stück anders als an einem Freitagabend. Ich glaube schon, dass wir besser waren. Wir hatten mehr vom Spiel, hatten die klareren Szenen. Unterm Strich ist es ein guter Sieg für uns.“ Zeitgleich warnte der NTSV-Coach vor dem kommenden Gegner Hamm United. „Wir werden uns nun einmal Schütteln und am Donnerstag wieder trainieren. Wir werden gegen starke Jungs von Hamm spielen“, stellt Farhadi abschließend fest.