Regionalliga Nord
1:4! Phönix zeigt Teutonia bei Pokal-Test die Grenzen auf
Ende Juni kämpft Teutonia 05 gegen den FC Eintracht Norderstedt um den Einzug in den DFB-Pokal. Als Vorbereitung testen die Ottenser am Sonnabend beim Regionalliga-Kontrahenten 1. FC Phönix Lübeck. Sportlich zeigten die Schleswig-Holsteiner T05 aber deutlich die Grenzen auf.
Nach langen 216 Tagen waren die am Sonnabend laut dem Spielplan zurück auf dem Fußballplatz. Teutonia 05 gastierte beim 1. FC Phönix Lübeck, als Vorbereitungsspiel für den Pokal-Kick gegen den FC Eintracht Norderstedt. Doch das die sportliche Situation bei den Ottensern aufgrund von Urlaub und Verletzungen angespannt ist, zeigte sich schnell. Mit zahlreichen A-Jugendlichen auf der Bank reisten die o5er in die Marzipanstadt, die dort von Co-Trainer Jan-Philipp Rose betreut wurden. Vor 355 Zuschauern, 250 waren zugelassen, der Rest bereits doppelt geimpft, waren es zu Beginn vor allem die Gastgeber, die für Schwung in der Begegnung sorgten. Keine 120 Sekunden waren gespielt, da musste T05-Keeper Yannick Zummack zum ersten Mal schon seine ganze Klasse gegen Björn Lambach zeigen (2.). Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der 25-Jährige sein Team an diesem Tag vor einem Gegentreffer rettete. In der Folge kamen die Hamburger zwar immer besser ins Spiel, brauchten allerdings über eine halbe Stunde, um selbst zum ersten Mal gefährlich zu werden. Dann zappelte der Ball allerdings auch schon im Netz. Nach einem Foulspiel im Strafraum zeigte Referee Bela Bendowski auf den Punkt. Nick Brisevac übernahm die Verantwortung und versenkte den Ball in den Maschen (36.). Doch der Jubel bei den Ottensern hielt nicht allzu lange an. Noch vor der Pause gelang den Hausherren, ebenfalls vom Punkt, der Ausgleich. Ömer Akyörük senste im eigenen Strafraum Lambach die Beine weg, weshalb Bendowski erneut auf Strafstoß entschied. Haris Hyseni ließ nun Zummack keine Chance (44.).
Zummack rettet T05 mehrfach – Testspieler präsentieren sich
Nach dem Seitenwechsel avancierte Zummack allerdings zum Helden des Tages bei den Hamburgern, auch wenn es am Ende nicht zu einem Sieg reichen sollte. Denn: Der T05-Schlussmann rettete innerhalb weniger Minuten gleich drei Mal sehenswert (49., 51., 54.) und bewahrte seine Farben damit vor einem noch höheren Rückstand. Den zweiten Durchgang nutzte T05-Coach Jan-Philipp Rose vor allem zum Durchtauschen, wobei auch zwei Testspieler zum Einsatz kamen. Zum einen durfte sich Saibo Ibraimo vom Hamburger SV II in der Verteidigung beweisen, zum anderen mischte Martin Gyameshie aus der U19 des SC Paderborn mit. „Wir wollten die Jungs erst einmal testen – und nun werden wir intern besprechen, was Sinn macht“, begründete Rose später die Einsätze. Sportlich war der zweite Durchgang aus T05-Sicht dann aber zum Vergessen. Nach knapp einer Stunde war erneut Hyseni zur Stelle und brachte Phönix erstmals in Führung (59.). Das Niveau der ersten Halbzeit könnte T05 in der Folge nicht halten, weshalb die Hausherren gerade auf der Zielgeraden der Begegnung noch zwei weitere Treffer nachlegten. Erst stocherte Conor Gnerlich den Ball nach einem Standard am zweiten Pfosten ins Netz (82.) und dann setzte Abdullah Abou Rashed in der Schlussminute der Partie den Schlusspunkt (90.).
Rose ordnet Ergebnis ein – „Ersten 50 Minuten waren super“
Trotz der 1:4-Niederlage zeigte sich T05-Trainer Jan-Philipp Rose nach Spielende zufrieden. Immerhin war es für die Ottenser die erste Begegnung seit vielen Monaten. „Das Ergebnis ist für mich zweitrangig. Die ersten 50 Minuten meiner Mannschaft habe ich super gesehen. Wir waren immer in den Zweikämpfen, sehr agil und sind sofort ins Gegenpressing gekommen“, lobte Rose seine Schützlinge und fügte an: „Wir wurden natürlich auch ein wenig damit überrumpelt, dass der Pokalteilnehmer jetzt doch noch ermittelt werden soll. Aber im Endeffekt bin ich froh, dass wir noch einige Spieler aus der A-Jugend und aus der Zweiten Mannschaft gewinnen konnten, so dass es möglich war, durchzuwechseln. Denn das Spiel hat sehr viel Kraft gekostet. Man darf ja nicht vergessen, dass es das erste Mal nach so langer Zeit war, dass wir wieder über 90 Minuten gespielt haben. Dazu war es sehr schwül und warm.“ Und dennoch genoss der 35-Jährige, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. „Für jeden Einzelnen von uns war es ein sehr schönes Gefühl, sich endlich mal wieder unter Wettkampfbedingungen zeigen zu können. Man hat schon im Training gemerkt, dass sich die Jungs auf das Spiel gefreut haben. Auch die Anspannung war da, jeder hat gebrannt. Wir sind einfach nur froh, dass es wieder losgehen kann“, betonte Rose, der allen Fans abschließend versicherte: „Wir werden eine schlagfertige Truppe auf den Platz bekommen!“