Regionalliga Nord
1:4-Klatsche: Altona 93 kommt nicht vom Fleck
Seit zehn Spielen ohne einen Dreier vor den eigenen Fans: Der Altonaer Fußball-Club konnte auch gegen den SSV Jeddeloh seinen Heimfluch nicht brechen. Vor 705 Zuschauern verlor die Algan-Elf mit 1:4 gegen die Reck-Truppe. Dabei hatte der AFC zwischenzeitlich sogar geführt.
Der Kopf nach unten, die letzte Runde um den Platz und dabei blieb erneut nur die Ernüchterung für Altona 93. Trotz Führung verlor die Algan-Elf mit 1:4 gegen den SSV Jeddeloh, einen direkten Abstiegskonkurrenten. Punkte, die man gerne an der Adolf-Jäger-Kampfbahn behalten hätte. Denn eigentlich begann das Spiel aus AFC-Sicht alles andere als schlecht. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde gelang den Hausherren nämlich der erste Treffer des Tages. Nach einem Handspiel kurz vor der Strafraumkante bekam der AFC zurecht einen Freistoß zugesprochen, den Kapitän Marco Schultz perfekt über die Mauer hinweg in den rechten oberen Giebel hob (18.). Die Freude hielt Einzug an der Griegstraße – wenn auch nur knappe zehn Minuten lang. Dann gelang den Gästen, bei denen Ex-Profi Oliver Reck aktuell als Trainer fungiert, der überraschende und gleichzeitig überflüssige Ausgleich. Jeddeloh schlug den Ball lang, 93-Torwart Niklas Grünitz rannte raus und segelte an der Kugel vorbei. Thilo Töpken sprintete hinterher und hatte am Fünfmeterraum keine Mühe mehr, musste nur noch einnicken (27.). Doch beinahe wäre den Hamburgern die perfekte Antwort geglückt. Kubilay Büyükdemir zirkelte einen Freistoß aus hallinker Position aus spitzem Winkel in den linken oberen Knick, doch SSV-Torwart Felix Bohe kam noch mit den Fingerspitzen an den Ball (41.). Das Tor fiel fünf Minuten später, in der Nachspielzeit, auf der Gegenseite. Erneut halfen die Gastgeber tatkräftig mit, dass der Ball rein ging.
Wachowski produziert Elfer – Jeddeloh legt doppelt nach
In der Overtime des ersten Durchganges sprang der Ball William Wachowski im eigenen Strafraum an die Hand, weshalb Schiedsrichter Franz Bokop auf den Punkte zeigte. Kevin Samide legte sich das Leder zurecht und verlud Niklas Grünitz – Jeddeloh hatte das Spiel gedreht (45.+1). Wer nach der Pause nun einen Sturmlauf vom AFC erwartet hatte, sah sich getäuscht. Im Gegenteil. Es waren erneut die Gäste, die die Vorentscheidung auf dem Fuß hatten. Diesmal wurde Thilo Töpken lang geschickt, Aminzadeh unterlief den Ball und der SSV-Stürmer kam alleine auf das Tor zu. Diesmal blieb Grünitz lange stehen und konnte den Lupfer über ihn abfangen (49.). Nach etwas mehr als einer Stunde war sie dann da, die große Chance zum 2:2, um zumindest einen Punkt zu holen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld landete die Kugel plötzlich genau vor den Füßen von Kubilay Büyükdemir, der mit der Pike abschloss. Bohe rettete zuerst mit dem Fuß, ehe der Abpraller von Schultz auf der Linie geklärt wurde (66.). Vier Zeigerumdrehungen später war die Messe dann gelesen. Nach einem Eckball verteidigt Altona 93 im Raum und machte sich somit stark angreifbar. Im Zentrum schraubte sich Mario Fredehorst in die Luft und nickte aus kurzer Distanz ein (70.). Den Endstand besorgte in der Schlussminute Shaun Minns, der auf 4:1 für den SSV erhöhte (89.). Der AFC war den zwischenzeitlichen Relegationsplatz wieder los.
„Solche Fehler werden in der Regionalliga bestraft“
Angekratzt wirkte nach Abpfiff auch AFC-Trainer Berkan Algan, der seit inzwischen über drei Monaten auf einen Sieg wartet. „Wir haben eine Unsicherheit heute auf der Torwart-Position gehabt, weil Grubba verletzt war. Diese zwei Szenen haben uns verunsichert. Wir hätten uns dann stabilisieren müssen“, sprach der Übungsleiter auf die Unsicherheiten von Niklas Grünitz an, wegen dem der Ausgleich gefallen war. Zudem konstatierte Algan: „Solche Fehler werden in der Regionalliga bestraft und heute hatten wir einige Spieler, die keinen guten Tag erwischt haben.“ Trübsal blasen ist an der Griegstraße deshalb aber noch nicht angesagt. Algan übt sich weiter in den ähnlichen Parolen wie seit Saisonbeginn. „Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Es war ein Spiel, was wir heute verloren haben – mehr nicht. Wir müssen uns schütteln, die positiven Dinge mitnehmen“, so der 42-Jährige. SSV-Trainer Oliver Reck fiel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel durch Mut machende Worte für die Hamburger auf. „Ich finde das hier hat echt Charme und ich drücke Altona die Daumen, dass sie in der Liga bleiben. Es wäre schade, wenn so ein Klub unter geht mit so einer Tradition“, erklärte der Ex-Profi und ergänzte abschließend: „Ich finde es enorm, mit was für Mitteln hier gearbeitet wird. Davor kann ich nur den Hut ziehen.“ Für diese Blumen kann sich der AFC allerdings nichts kaufen. Drei Punkte wären den 93ern sicher lieber gewesen.