Regionalliga Nord
13 Sekunden zu schnell: Wulff fügt EN zweite Pleite zu
Nach dem DFB-Pokal ist vor der Regionalliga Nord: Unter dieser Prämisse ging es für den FC Eintracht Norderstedt in das Nachholspiel gegen den SV Drochtersen/Assel. Zu Jubeln gab es für EN allerdings erneut nichts. Die „Drosseln“ fügten der Eintracht die zweite Saisonpleite zu.
Mit einer Änderung im Vergleich zur 0:7-Klatsche im DFB-Pokal startete der FC Eintracht Norderstedt in das Nachholspiel gegen den SV Drochtersen/Assel. Nils Brüning durfte dabei für Evans Nyarko ran. Der Flügelfitzer sollte mehr Tempo auf die Außenbahn der Garstedter bringen – das sollte sich beinahe nach 180 Sekunden bereits belohnen. Denn Jordan Brown setzte Brüning früh in Szene, dieser tauchte im Drochtersen-Strafraum auf und stand plötzlich alleine vor Keeper Patrick Siefkes. Doch der Schlussmann machte sich bereit und konnte den schwachen Abschluss klären (3.). Norderstedt war weiter das bessere Team und ließ weitere drei Minuten später bereits den nächsten Hochkaräter liegen. So stand Juri Marxen nach einem Doppelpass mit Nick Gutmann plötzlich blank im Sechzehner der Gäste, lehnte sich bei seinem Abschluss aber zu weit zurück – der Schuss segelte deutlich über das Tor (6.). Doch die anfängliche starke Phase der Martens-Elf war nur wenige Minuten darauf verflogen. Verunsichert und unsauber im Passspiel agierten die Garstedter. Dementsprechend ergaben sich zahlreiche schnelle Umschaltaktionen für die Gäste aus Drochtersen. Doch sowohl Alexander Neumann (12.), als auch Alexander Shehada (14.) konnten diese nicht in Tore ummünzen. In der Folge bekam die Eintracht zwar die ungenauen Zuspiele in den Griff, die besseren Chancen hatten aber die Gäste aus Niedersachsen. So waren es Sören Behrmann (18.) und Marcel Andrijanic (33.) die nach einem Eckball per Kopf und per Freistoß weitere aussichtsreiche Gelegenheiten für die Uder-Elf liegen ließen. Und so kam es, wie es normalerweise in solchen Fällen immer kommt. Philipp Koch brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in die DA-Box, Fabian Grau schraubte sich ohne Gegenwehr in die Luft und scheiterte nur an der sensationellen Reaktion von Siefkes, der im letzten Moment noch die Arme hoch reißen konnte (40.).
13 Sekunden bis zur DA-Führung – Nuxoll vergibt Hochkaräter
Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag. Gerade einmal 13 Sekunden waren in Garstedt wieder gespielt, als die Gäste die erste Chance nach dem Seitenwechsel direkt zur Führung nutzten. So wurde Alexander Neumann vom Anstoß an lang geschickt, drang in den Strafraum ein und legte dann schlau quer für den mitgelaufenen Jannes Wulff. Dieser musste das Leder aus acht Metern nur noch einschieben (46.). Wer nun mit einer schnellen Reaktion der Eintracht gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Die Mannschaft von Jens Martens agierte weiter mit einer hohen Fehlerquote bei den Zuspielen und kam nahezu nicht gefährlich vor den Kasten der Drosseln. Die Eintracht brauchte über zwanzig Minuten für die Antwort, ließ dann allerdings auch direkt die dicke Gelegenheit zum Ausgleich liegen. Nach einem Koch-Freistoß landete die Pille überraschend auf dem Schlappen von Yannik Nuxoll, der aus spitzem Winkel direkt abzog und nur an der Parade von Siefkes scheiterte. Dieser konnte den Ball allerdings nicht festhalten, sodass Lüneburg abstauben wollte und erst im letzten Moment gestört wurde (69.). Ebenfalls knapp den Einschlag verpassen sollte acht Minuten vor dem Ende Johann von Knebel, der das linke untere Eck mit einem Drehschuss anvisierte (82.). Doch DA-Schlussmann Siefkes war wachsam und kratzte die Murmel noch raus. Die Bemühungen der Eintracht blieben ohne Erfolg.
Stimmung angespannt – Martens: „Waren zu ineffektiv“
Dementsprechend unterkühlt war die Stimmung bei der Eintracht nach Spielende. Sogar Co-Trainer Olufemi Smith musste eingreifen und die Spieler extra in die Kabine lautstark bitten, damit Cheftrainer Jens Martens noch eine Ansprache halten konnte. Im Anschluss bilanzierte der EN-Coach: „Die Mannschaft sehr engagiert gefighted, aber mal wieder ineffektiv. Wir müssen in der ersten Halbzeit klar in Führung gehen. Nach dem schnellen Rückstand ist es dann schwer, dass Spiel noch zu drehen. Ich kann es nur immer wieder sagen: Das Bemühen war zu sehen, aber es hilft am Ende nichts, wenn man nichts draus macht. Das ist die nackte Realität“. ist Martens die Situation bewusst. Mit der 0:7-Klatsche im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen wollte der 64-Jährige die Niederlage aber nicht in Verbindung bringen. „Ich denke schon, dass wir das Spiel gegen Leverkusen abgeschüttelt haben. Wenn wir für uns alle das Ziel als Meisterrunde ausgeben, dann muss man ganz klar sagen, dass das Team auch mit dem Druck umgehen muss. Der Knackpunkt war für mich unsere Chancen, wovon man mindestens ein Tor machen muss. Wir haben im Übereifer sehr viele Passfehler gemacht und so unsere Angriffe kaputt gemacht“. ergänzte Martens, der das Gegentor aufgrund der Kürze gar nicht mitbekam: „Das 0:1 habe ich fast nicht mitbekommen. Ich kann das gar nicht rekapitulieren.“ Damit war er nicht der Einzige.