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Regionalliga Nord

1:1 in der Nachspielzeit: LSK bestraft HSV II spät

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Foto: KBS-Picture

Betrübter Saisonauftakt bei der U21 des Hamburger SV! Ein später Treffer vom Lüneburger SK Hansa kostete die Rothosen zwei Punkte. Fans waren bei der ersten Partie seit vielen Monaten keine zugelassen. U21-Coach Pit Reimers ärgerte sich nach Abpfiff über die vergebenen Chancen.

Das hatte sich U21-Cheftrainer Pit Reimers für seinen Auftakt in der Regionalliga Nord sicherlich anders vorgestellt. Nach 90 Minuten den Sieg gefühlt in der Tasche, folgte für den HSV in der Nachspielzeit die große Ernüchterung. „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, haben ein gutes Spiel gemacht. Das Einzige was wir uns vorwerfen lassen müssen ist, dass wir das zweite Tor nicht machen. So grausam kann Fußball manchmal sein“, ärgerte sich Reimers nach Abpfiff. Doch was war passiert? Der Reihe nach. Mit Aaron Opoku von den Profis startete die U21 in das erste Spiel der neuen Regionalliga-Saison. Die ersten Minuten waren dann aber eher konfus von beiden Mannschaften. Die lange Spielpause merkte man beiden Seiten deutlich an. Besser ins Spiel fanden dann die Rothosen. Über rechts setzt sich Faride Alidou stark durch, zog dann in die Mitte und fand dort auf dem ersten Pfosten Aaron Opoku, der sich positioniert hatte. Allerdings kam der Ball auf dem nassen Rasen zu schnell und flog am 21-Jährigen vorbei (26.). Bis zu dieser Szene war allerdings auch schon fast eine halbe Stunde vergangen. Erst quasi mit dem Halbzeitpfiff ließ der HSV seine erste dicke Chance liegen, als Moritz Kwarteng in LSK-Keeper Roman Biryukov seinen Meister fand (44.). Doch dem LSK merkte man die Erschöpfung an, liefen die Zobel-Spieler doch meistens nur den HSV-Pässen hinterher. So ergab sich nach der Pause ein neues Bild.

Faride Alidou hob bei seinem Torjubel das Trikot des schwer verletzten Keepers Bennet Schauer in die Höhe. Foto: KBS-Picture

Alidou trifft zur HSV-Führung – Lucky-Punch für den LSK

Die Rothosen starteten besser in den zweiten Durchgang, hatten mehr Räume und nutzten diese nun effektiver als noch im ersten Abschnitt. Die erste Chance verzeichnete dann aber der Gast aus Lüneburg. Malte Meyer spieltr die Kugel links auf den Flügel zu Jonas Seidel, der das Duell mit Ogechika Heil suchte und die Kugel dann von der Grndlinie scharf auf den ersten Pfosten spielte. Dort tauchte erneut Meyer auf, konnte die Kugel aber nicht mehr entscheidend berühren (55.). Und der HSV? Kam durch seine individuelle Klasse zum Führungstreffer. Von rechts hat sich Faride Alidou durch den Strafraum gewühlt und die Murmel dann ins lange Eck versenkt (61.). Von der Führung beflügelt drehte die U21 nun auf und erarbeitete sich weitere Chancen für ein 2:0 oder gar 3:0. An der Strafraumkante hatten sich Moritz Kwarteng, Faride Alidou und Byran Hein den Ball in und her geschoben. Am Ende zog Hein ab und Biryukov kratzte den Ball aus dem Knick (67.). Doch eine Viertelstunde vor dem Ende deutete sich bereits an, dass es noch einmal eng werden könnte für den HSV. Einen ersten Warnschuss gab Jonas Seidel ab, der Torwart-Neuzugang Leo Oppermann allerdings vor keine größeren Probleme stellte (73.). Allerdings vergaßen es die Rothosen weiterhin, den Deckel drauf zu machen. Kwarteng steckte die Kugel in den Strafraum zum eingewechselten Tobias Knost durch, der das Leder direkt nahm und in Biryukov ebenfalls seinen Meister fand (80.). Und so kam es aus HSV-Sicht, wie es kommen musste. In der letzten Sekunde des Spiels gelang dem LSK der hochumjubelte Ausgleich. Nach einem Standard bekam der HSV den Ball nicht geklärt, sodass die Murmel auf dem Schlappen von Alessandro Dente landet. Dieser traf zum ganz späten 1:1-Ausgleich ins Netz (90.+3). Der Traum vom Dreier im ersten Spiel war geplatzt.

Die entscheidende Szene: Allesandro Dente ist einen Schritt vor Jonah Fabisch am Ball und trifft zum 1:1. Foto: KBS-Picture

Reimers ordent Niederlage ein – Hornschuh: „Das ist sehr bitter“

Entsprechend konsterniert war U21-Coach Pit Reimers nach Spielende, hatte seine Mannschaft zwar keine Glanzleistung gezeigt, am Ende aber fast drei Punkte eingefahren. „Wir haben schon versucht, viel Fußball zu spielen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir das nicht immer geschafft, aber nach der Halbzeit haben wir auch gemerkt, dass Lüneburg viel gelaufen ist“, so Reimers. Doppelt ärgerlich war der Punktverlust auch für den verletzten Bennet Schauer, der sich die Begegnung auf der Tribüne ansah und beim Alidou-Jubel sogar wieder lachen konnte. Eine Woche vor dem Start hatte sich Schauer im Testspiel bei Werder Bremen II einen Knöchel- und Wadenbeinbruch zugezogen. „Es war eine tolle Geste von der Mannschaft an Bennet, der erst heute Morgen aus dem Krankenhaus gekommen ist. Er wollte unbedingt dabei sein“, so Reimers, der anfügte: „Er hat vor dem Spiel auch die Rede in der Kabine gehalten. Da hat man gemerkt, dass die Jungs mit ihm mitleiden. Trotz aller Rückschläge ist er aber immer voll für das Team da. Die Mannschaft wollte das zurückzahlen und zeigen, dass sie hinter ihm stehen.“ Auch für Marc Hornschuh ärgerte sich nach Spielende über den Punktverlust. „Das ist sehr bitter. Man hat glaube ich gesehen, dass wir über 93 Minuten das Spiel gut im Griff hatten. Wir hätten vielleicht noch mehr auf das zweite Tor gehen müssen“, so Hornschuh, der anfügte: „Es ist typisch für die Regionalliga, dass man so ein spätes Gegentor bekommt. Nun müssen wir nächste Woche gegen Altona eine Reaktion zeigen.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.