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Oddset-Pokal

0:1! Dassendorf schrammt an Pokal-Sensation vorbei

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Dem Zweitligisten MSV Duisburg verlangte die TuS Dassendorf im DFB-Pokal einiges ab. Am Ende blieb das Saisonhighlight des Hamburger Serienmeisters aber dennoch ungekrönt. Die Zebras setzten sich durch das Tor von Boris Tashchy mit 1:0 durch – ein verdienter Sieg des Favoriten.

Schon zu Beginn des Spiels zündete der Anhang der Zebras Pyrotechnik im Block. Foto: Damm

Es hatten sich noch nicht alle Beteiligten gesetzt, da hätte es bereits den ersten Treffer für den Favoriten geben können. Ein langer Ball von MSV-Kapitän Kevin Wolze reichte, um die Dassendorfer Abwehrreihe um Jeremy Karikari, Joe Warmbier und Marcel Lenz zu überwinden. Frei vor dem TuS-Gehäuse war Duisburgs Cauly Oliveira Souza einschussbereit, doch scheiterte letztlich an Schlussmann Christian Gruhne. Kurz darauf hatte Moritz Stoppelkamp die Führung auf dem Fuß, schoss die Kugel aber über die improvisierte Tribüne des Bergedorfer Sander Tannen-Stadions. In der Folge fing sich Dassendorf aber – und verlangte dem Zweitligisten einiges ab. Nach Zuspiel von Mattia Maggio schloß der auf aufgerückte Rinik Carlos aus der Drehung ab. MSV-Keeper Daniel Davari wäre der Ball beinahe unter den Händen durchgerutscht. Wenig später prüfte Sven Möller den einstiegen iranischen Nationaltorhüter. Der Fernschuss des Dasse-Spielmachers war aber leichte Beute für Duisburgs Nummer Eins. Kurz darauf verstummte die Euphorie einer möglichen Pokal-Sensation dann aber wie im Keim. Aus halbrechter Position kam Boris Tashchy im Strafraum an das Leder. Der Ukrainer fackelte nicht lange und brachte das Spielgerät humorlos im linken Eck unter (24.). Kurz darauf konnte sich Dasse bei Gruhne bedanken. Der Torhüter hielt mit starker Parade gegen Cauly seine Mannen weiterhin im Spiel und verhinderte das 2:0 für die Zebras aus kurzer Distanz.

Einer der vielen Zweikämpfe: Linus Büchler gewinnt hier das Kopfballduell. Foto: Damm

Kurz vor dem Seitenwechsel dann die nächste Hiobsbotschaft für das Team von Elard Ostermann. Jeremy Karikari blieb in einem Sprintduell im Rasen hängen und signalisierte sofort, dass es für ihn nicht mehr weiterginge. Mit Pascal Nägele als neuen Mann ging es für die TuS in den zweiten Abschnitt. MSV-Verteidger Sebastian Neumann hätte beinahe auf 0:2 gestellt, schoss nach Kopfballvorlage von Stanislav Iljutchenko aber knapp über das Tor. Kurz darauf war Stoppelkamp durch, verfehlte den Kasten aber kläglich; eine ziemlich fahrlässige Chancenverwertung der Zebras. Entsprechend witterte auch Dassendorf nochmal seine Chance. Dem Hamburger Serienmeister gelang es, eine kleine Druckphase aufzubauen. Diese sollte aber ungekrönt bleiben. Nach schönem Zusammenspiel mit Maggio hatte der eingewechselte Maximillian Dittrich noch die beste Möglichkeit zum Ausgleich, konnte aber kurz vor dem Tor noch abgeblockt werden. Letztendlich sollte alles Anrennen nichts mehr bringen. Mit einer knappen 0:1-Niederlage ist der Dassendorfer Pokaltraum frühzeitig beendet. Das Team von Elard Ostermann kann aber erhobenen Hauptes auf das Saisonhighlight zurückblicken. „Man hat phasenweise gesehen, dass wir guten Fußball spielen können. Dass wir gerade mal 1:0 verloren haben, nervt mich wirklich. Wir sind nun ein bisschen geknickt“, ärgerte sich Kapitän Amando Aust trotz allem, lobte aber noch die Atmosphäre:

Trotz der 0:1-Pleite feierten die „Dasse“-Fans ihr Team minutenlang nach Abpfiff. Foto: Damm

„Das war sensationell. Gegen den HSV war es auch schon cool, aber mit den zusätzlichen Tribünen war es wirklich besonders.“ Auch Sven Möller erklärte nach Abpfiff: „Defenitiv ist man nach dem Abpfiff enttäuscht“, so Möller, der aber direkt anfügte: „Dennoch ist man sehr stolz auf die Truppe, gerade wie wir uns verkauft haben. Wir hatten gute Chancen und haben keine Furcht gehabt. Mit ein bisschen mehr Glück, hätten wir auch das 1:1 schaffen können“, so der 28-Jährige. „Duisburg spielt schon zurecht in der zweiten Liga und sind schon stark. Aber dennoch ärgert man sich, dass man die Chancen nicht genutzt hat.“ MSV-Trainer Ilija Gruew kommentierte nach Abpfiff: „Nach absolutem Fehlstart und vielen Diskussionen haben wir verdient die zweite Runde erreicht. Dassendorf hat sehr diszipliniert gespielt, mein Kompliment dafür“, so Gruew, der anfügte: „Unsere Chancenverwertung war nicht gut, aber daran werden wir arbeiten. Wir fahren sehr ruhig und zufrien nach Hause.“ Sein Gegenüber, Dassendorf-Trainer Elard Ostermann, erklärte: „Wir haben uns das Spiel sportlich natürlich anders vorgestellt. Uns ist es in unseren Druckphasen nicht gelungen, ein Tor zu erzielen. Da hätte gerne mal einer aus 20 Metern reinflutschen können“, so Ostermann, der abschließend anfügte: „Jeder Spieler war körperlich an seinen einhundert Prozent. Taktisch hat man aber dennoch einen Unterschied gesehen, der aber normal ist. Wir können als Verein stolz auf uns sein. Die gesamte Organisation und alles drum herum war einfach echt top.“

Foto: Olaf Damm

Redakteur: Johannes studiert in Hamburg Sportjournalismus. Seit Frühjahr 2018 ist er bei Amateur Fussball Hamburg an Bord. Nebenbei schreibt er in Schleswig-Holstein und begleitet dort den SV Eichede und seinen Klub, den TSV Trittau.